"Sie tanzt mit ihrem Vater, sieht auf zu ihm.
In ihren Augen bin ich der Traumprinz,
in seinen Augen nur ein Mann,
der ihm seine Cinderella stiehlt."
(Stealing Cinderella / G. Teren, C. Wicks, R. Rutherford)
Aufgewachsen auf einer kleinen Gemüsefarm im US-Bundesstaat Delaware, träumte
Chuck Wicks davon, Baseball Profi zu werden. Das brachte ihn schließlich nach Florida, wo er jedoch feststellen musste, dass es nicht zu viel mehr als der Ersatzbank reichen würde. Ab diesem Moment begann sich seine zweite Leidenschaft, nämlich die für Musik, in den Vordergrund zu schieben.
Er begann Gitarre zu spielen (auch wenn es erstmals nur darum ging, die Mädls zu beeindrucken) und in Folge erste Ausflüge nach Nashville zu machen, um Kontakte zu knüpfen. So lernte er den renommierten Songwriter
Monty Powell kennen, der unter anderem durch seine Zusammenarbeit mit
Keith Urban bekannt wurde.
Monty Powell unterstützte ihn und er entschloss sich
2003 das College kurz vor dem Abschluss abzubrechen und nach Nashville zu ziehen.
Knapp 4 Jahre lang arbeitete er hart daran, sich in Nashville zu etablieren. Tagsüber schrieb er Songs, nachts fand er einen Job, der ihn mit dem Einparken von Autos (
valet parking) über die Runden brachte.
2007 schien dann der Durchbruch zu kommen.
Erst wurde
Chuck Wicks für die Docu-Soap
Nashville von
FOX-TV engagiert, dann wurde
RCA Records auf ihn aufmerksam und nahm ihn unter Vertrag. Während die Serie
Nashville bereits nach 2 Folgen wegen mangelndem Zuseherinteresse eingestellt wurde, erschien noch im selben Jahr seine Debüt-Single '
Stealing Cinderella'.
Das Lied über einen Hochzeitsantrag, bei dem ersichtlich wird, wie sehr die Tochter in den Augen des Vaters immer die kleine Cinderella bleiben wird, die letztendlich der Prinz mitnimmt, wie das Aschenputtel im gleichnamigen Märchen, wurde zum durchschlagenden Erfolg. Die Single stieg bis auf
Platz 5 in den
Billboard Hot Country Song Charts und ebnete den Weg für das offizielle Album "
Starting Now", das Anfang
2008 erschien.
Die Nachfolge-Single '
All I Ever Wanted' schaffte es ebenfalls bis auf
Platz 14, doch ein zweiter ganz großer Hit wollte nicht mehr gelingen.
2009 begann die Arbeit an einem zweiten Album. Die Vorab-Single '
Hold That Thought' blieb jedoch außerhalb der Top-40 liegen
und
2011 trennte sich
RCA schließlich ganz von
Chuck Wicks, ohne das Album je zu veröffentlichen.
Es folgte eine Zeit der Selbstfindung. Das was man von
Chuck Wicks bis dahin gesehen hatte, war ein gut aussehender Balladensänger. Vielleicht war das einfach zu wenig. Durch seine Beziehung zu Schauspielerin/Sängerin/Tänzerin
Julianne Hough, die u.a. das Amerikanische Pendant zum Deutschen "
Let's Dance" ("
Dancing with the Stars") zweimal gewonnen hatte, wurde er durch die Teilnahme an der Tanzshow 2009 auch einem breiteren Publikum bekannt.
In dieser Zeit begann er aber auch wieder mehr an neuen Songs zu arbeiten und so entstand unter anderem der Titel '
I Don't Do Lonely Well'. Obwohl es wieder eine Ballade war, gefiel sie
Jason Aldean so gut, dass er sie als Album-Cut
2012 für "
Night Train" aufnahm.
2013 veröffentlichte
Chuck Wicks dann eigenständig eine
EP mit dem Titel "
Rough" und die 5 enthaltenen Titel zeigen den Künstler nicht nur moderner, sondern neben perfekten Balladen ('
Always') blitzen auch andere Facette auf. So wie das
Reggae-angehauchte 'Saturday Afternoon' oder '
Salt Life' mit seinem Sommer-Sonne-Strand Feeling.
Noch im selben Jahr gab
Blaster Records bekannt, Chuck Wicks unter Vertrag genommen zu haben und mit ihm an neuer Musik zu arbeiten. Die erste offizielle Single '
Us Again' erschien
2014; und obwohl es wieder
nur eine
Power-Ballade war, brachte sie ihm den ersten
Top-40 Hit seit 2009.
Nach über 2 Jahren mit
Blaster Records war es nun endlich soweit: am 26. Februar 2016 erschien mit "
Turning Point" sein erstes offizielles Album seit 8 Jahren. Ein Wendepunkt in seinem Leben und ein sehr hörenswertes, modernes Werk, in das jeder reinhören sollte, der moderne pop-lastige Musik mag. Die 11 Titel auf "
Turning Point" umfassen die 5 Songs aus der EP "
Rough", sowie 7 neue Songs. Oder zumindest neu aufgenommene.
Denn eines der Highlights auf dem Album ist zweifellos der von
Chuck Wicks geschriebene und bereits von
Jason Aldean aufgenommene Titel über das Verarbeiten einer zerbrochenen Beziehung, '
I Don't Do Lonely Well'. Die Version von Chuck Wicks klingt wie ein neuer Titel und kommt wesentlich roher und emotionaler rüber. Das ist eben der Unterschied, wenn ein Autor seinen eigenen Song interpretiert.
Chuck Wicks ist nebenbei auch als Radio-Moderator für
America's Morning Show auf
Nash FM, gemeinsam mit
Blair Garner tätig, was ihm nur helfen kann seinen Bekanntheitsgrad zu steigern und weitere Kontakte zu knüpfen. Dass ihm dadurch vielleicht aber auch die Zeit fehlt, seine neue Musik zu 100% live zu promoten, ist ihm bewusst. Aber er sieht es nicht als Widerspruch, wie er ihm
Podcast von
Nash Country Weekly - Writers Room erzählt.
Es geht ihm darum seinen Traum mit Musik zu leben.
"Und das geht auch ohne ganz große Hitparaden-Erfolge," wie er meint. "
Turning Point" ist jedenfalls ein höchst gelungenes, modernes Album, das sich aus meiner Sicht den einen oder anderen großen Hit schon verdient hätte.
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