Kopf oder Zahl?
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1970 im Einzugsgebiet von Boston geboren, wagte die junge Jo Dee Messina mit kaum 19 Jahren den Sprung nach Nashville, um dort mehr aus ihrer musikalischen Leidenschaft zu machen, mit der sie bereits im Alter von 16 Jahren ihre ersten öffentlichen Auftritte absolviert hatte. Als sie in Folge bei Talentwettbewerben einen Auftritt in einer Radiosendung gewann, hörte Byron Gallimore, Produzent von Tim McGraw, sie im Radio und machte ihr ein Angebot zur Zusammenarbeit.
Daraus entstand 1996 ihr gleichnamiges Debütalbum, das bei Curb Records veröffentlicht wurde. Die erste Single daraus war ein von Tim Nichols und Mark D. Sanders geschriebener Song, der eigentlich erst nach Fertigstellung des Albums Teil davon wurde, und der den Titel 'Heads Carolina, Tails California' trägt. "Tim Nichols, der mich singen gehört hatte, rief mich an und fragte mich, ob ich mir diesen Song anhören wollte", erzählte Jo Dee Messina im Herbst 2021 im Gespräch mit Bobby Bones. "Ich sagte, hey wir sind fertig mit dem Album. Da sagte er, er würde ihn mir einfach schicken und ich sollte entscheiden, was ich damit machen wollte."
"Mir gefiel der Refrain, lediglich die ersten Textzeilen mochte ich nicht", erinnerte sich die Künstlerin. Ermutigt von ihren Produzenten, bat sie um eine Änderung des Textes, inklusive einer geänderten Ortsangabe am Anfang des Liedes. So entstand die erste Strophe eines Hits, der bis heute zeitlos geblieben ist:
Am 18. Mai 1996 stand ihre erste Single über einen Münzwurf, der entscheiden
sollte, wohin es ging, auf Platz 2 der
Billboard Hot Country Song Chart. Hätten nicht
Brooks & Dunn mit ihrem Cover-Hit 'My Maria' die Spitze der
Charts blockiert, wäre der unerwartete Erfolg möglicherweise noch größer
ausgefallen. So musste Jo Dee Messina noch 2 weitere Jahre warten,
ehe sie 1998 mit ihrem zweiten Album "I'm Alright" gleich 3 Nummer-1 Hits in Serie platzieren konnte.
Und dennoch bleibt 'Heads Carolina, Tails California' der vielleicht markanteste Hit aus ihrer kommerziell mehr als 10-jährigen, Erfolgskarriere und ein Karaoke-Favorit aus den 1990er Jahren.
2021 nahm Thomas Rhett Cole Swindell auf seine Center Point Road Tour mit und die beiden sprachen über ein mögliches Duett mit einem Song, der als Aufhänger musikalische Erinnerungen an die 1990er Jahre beinhalten sollte. Nach mehreren Versuchen einigte man sich auf 'Heads Carolina, Tails California' und ging gemeinsam mit den namhaften Songschreibern Ashley Gorley und Jesse Frasure an die Arbeit.
Das Ergebnis trug schließlich den Titel 'She Had Me At Heads Carolina' und funktioniert als eine sogenannte Interpolation: ein Musikstück, das Teile eines anderen, urheberrechtlich geschützten Songs verarbeitet. Entsprechend holte das Team das Einverständnis der beiden Rechteinhaber ein und führte diese auch als Songschreiber auf dem neuen Titel an. So schlägt der Refrain des neuen Songs einen gelungenen Bogen vom ursprünglichen Hitsong zur Erinnerung an ein Mädchen in einer Karaoke-Bar.
"Der Song ist eine nostalgische Erinnerung an ein besonderes Ereignis im Leben und nicht an einen Lebenspartner", schreibt Tom Roland für Billboard Magazine und meint damit, dass der Song nur diesen einen Abend beschreibt, alles weitere aber offen lässt. Es ist nicht die Erinnerung an das typische Kennenlernen einer großen Liebe.
Oder wie Cole Swindell es selbst auf
drgnews.com formuliert:
"Es geht nur um einen Abend mit den Jungs, die Spaß haben wollen und in
eine Bar kommen, ohne zu wissen, dass da Karaoke Nacht ist ... und es stellt
sich heraus, dass da auch eine Gruppe von Mädels ist, die Spaß haben wollen
... und im nächsten Moment ist eine davon da oben und singt Karaoke zu 'Heads
Carolina, Tails California' von Jo Dee Messina. Und das ist auch schon die
ganze Geschichte hinter dem Song."
Dieser findet sich auf dem aktuellen Album von Cole Swindell, das am 8.
April 2022 erschienen ist und den unbeholfenen Titel "Stereotype" trägt. Er ging am 24. Mai 2022 als bereits 3. Single aus dem Album (nach
'Single Saturday Night' und 'Never Say Never', dem Duett mit Lainey Wilson) ins kommerzielle Rennen. Und nach nur
3 Wochen auf Platz 26 in den Radio (Billboard Country Airplay) Charts und mit bereits 18 Mio. Spotify-Streams, sieht es aus, als würde der Titel den beiden Vorgänger-Singles als
Sommerhit 2022 an die Spitze der Charts folgen. Auch wenn es in der
endgültigen Version dann doch kein Duett mit Thomas Rhett geworden ist.
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