Kaltes Bier & der King der Country Music

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"Das ist es, was gute Musik ausmacht. Sie fasst das in Worte und Melodien, was Menschen oft schwer fällt, mit eigenen Worten zu sagen. Aber wenn sie den richtigen Song hören, dann fühlen sie sich verstanden. Ich denke, das ist ganz entscheidend." (Zach Top / americansongwriter.com, 5. April 2024)

Schau nicht zurück!

"Es sind 97 Meilen bis zu ihrer Mutter,
und das einzige, was sie davon abhält,
ist das zweijährige Ergebnis eines One Night Stands,
und seine drohende rechte Hand."
(Rip Off The Rearview / Brennin, Adam James)

Brennin heißt eigentlich Samuel Brennin Hunt, aber als Musiker und Künstler beschränkt er sich auf seinen Mittelnamen. Wie Garth Brooks stammt auch er aus dem US-Bundesstaat Oklahoma und ist mit 21 nach Nashville gezogen. Dort hat er nicht nur geheiratet, sondern arbeitet nun schon seit 10 Jahren an seiner Musikkarriere. Was andeutet, dass ihm der große Durchbruch noch nicht gelungen ist. Dabei singt er nicht nur und spielt Instrumente, sondern schreibt auch Songs und ist bereits als Opener für bekannte Namen wie Tracy Lawrence, Lee Ann Womack, Charlie Daniels Band und die Bellamy Brothers aufgetreten.

Also all das, was man von einem Country Interpreten typischerweise erwarten würde. Aber damit hören die Country Klischees auch schon auf. Denn Brennin ist kein typischer Country Sänger, wie er selbst von sich behauptet. Und bei seinen musikalischen Einflüssen wird sich so mancher wohl fragen, ob Brennin überhaupt als Country Interpret durchgehen kann. Dabei könnte ihm nun ein ganz bekannter Name aus dem Country Genre vielleicht doch noch zum Durchbruch verhelfen.

Von vielen auf Grund im ersten Moment musikalisch nicht ernst genommen, zeigte Brennin schon bald, dass er nicht nur gut aussehen konnte. Nach Auftritten bei der Ellen (DeGeneres) TV Show machte er erstmal 2011 im großen Rahmen auf sich aufmerksam. Als Kandidat bei der Amerikanischen X-Factor Casting Show sprach ihm der Britische Dieter Bohlen, Simon Cowell, ein ungewohntes Kompliment aus, indem er ihm "eine brillante Stimme und ein großartiges Charisma, aus dem ein großer Künstler werden könnte" attestierte.

In Folge war er in der ABC Fernsehserie "Nashville" zu sehen und veröffentlichte im Februar 2016 seine erste, eigenständige EP mit eigenem Material. Die EP "Brennin" war dann auch der Anlass, dass ihn noch im selben Monat die Künstleragentur William Morris Endeavour und das Verlagshaus Deluge Music unter Vertrag nahmen. Rolling Stone Country nominierte ihn daraufhin als einen der 10 Künstler mit dem größten Potential und es folgte eine internationale Tour durch die US Militärbasen in Europa und dem Mittleren Osten.



Ebenfalls im Februar 2016 veröffentlichte Vince Gill mit "Down To My Last Bad Habit" sein erstes Solowerk in 3 Jahren. Mit dem Song 'I Can't Do That' war darauf ein erster, von Brennin (gemeinsam mit Cathy Gravitt) geschriebener Song enthalten.

Nur seine eigene EP zündete nicht. Konnte es sein, dass der Sound zu poppig war? Ist es möglich, dass die musikalischen Einflüsse, die Brennin nennt, ihm den Weg nach Nashville versperren - obwohl er ja schon mitten in Nashville sitzt und arbeitet?

"Ich habe mit weißen Handschuhen geschlafen", wird er wegen seiner Begeisterung für Michael Jackson zitiert. Er hat seinen Sohn Henley getauft, nach dem Schlagzeuger und Lead Sänger der Eagles, Don Henley, mit dem er wenigstens einmal gerne gemeinsam auftreten möchte. Die Eagles auf ihrer Reunion Tour zu sehen, waren Motivation genug, das Schlagzeug zu erlernen. Aber beruhigenderweise ist dann doch noch der Einfluss eines Vince Gill, von dem er jedes veröffentlichte Album besitzt. Und Brooks & Dunn, deren 'Believe' er nicht zu unrecht für einen der besten Songs aller Zeiten hält.

Und nun gibt es doch etwas Neues von Brennin zu hören. Und es ist Vince Gill, der ihm mit seinem Namen bei einem mutigen Projekt unterstützt. Der neue Song 'Rip Off The Rearview' ist der Vereinigung junger christlicher Frauen (YWCA, dem weiblichen Pendant zu YMCA) gewidmet und unterstützt mit 50% der Einnahmen aus der Single im Kampf gegen häusliche Gewalt gegen Frauen.

Ein schweres und intensives Thema, von dem auch der dramarische Text des Liedes handelt. Eine verzweifelte junge Mutter flieht vor ihrem gewalttätigen Freund und ist bereit, nicht mehr zurückzuschauen. Symbolhaft dafür steht das Abbrechen des Rückspiegels im Titel von 'Rip Off The Rearview'. Eigentlich viel zu eingängig beeindruckt der poppige Sound über diese Geschichte. Aber nicht zuletzt im Refrain hört man nicht nur Country, sondern auch Vince Gill, der Brennin hier stimmlich zur Seite steht.



Auch wenn es offen bleibt, ob Brennin tatsächlich eine Karriere im Genre Country anstrebt bzw. verfolgen möchte, sollte man als Musikliebhaber abseits von Genre-Grenzen unbedingt hineinhören. Denn Ohrwurmqualität und Eigenständigkeit hat seine Musik in jedem Fall. Und wer sich damit von anderen abzuheben vermag, der könnte in der Tat zu einem großen Künstler werden, wie es Simon Cowell prophezeit hat.

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