2024: an der Kreuzung von Pop und Country

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"2024 demonstrierten Pop-Künstler ihr Liebe für Country Music, und die Wählerschaft der Grammy Awards honorierte das. Pop und R&B Stars dominierten die Country Grammy Nominierungen, darunter Beyoncé, die als einzige Künstlerin eine Nominierung in allen 4 Country Kategorien erhielt." (Melinda Newman / billboard.com, 8. November 2024)

Devin Dawson

"Niemand hat mir gesagt, wie schwer es ist,
ein Herz gebrochen zu haben.
Bisher war es immer nur meins,
und ich blieb irgendwo alleine zurück.
Aber beides fühlt sich gleich an.
Wenn ich es war, der dein Herz gebrochen hat,
warum fühle ich mich dann so sehr zerrissen?"
(Secondhand Hurt / Devin Dawson)

"OBSESSED" tweetete Taylor Swift in Großbuchstaben am 27. Dezember 2014 an ihre 49 Mio. Follower. Auslöser war ein nur 4Tage zuvor auf youtube aufgetauchtes Video, in dem zwei unbekannte Musiker zwei Songs von Taylor Swift ('Blank Space' und 'Style') interpretierten. In einem sogenannte Mash-Up verwoben sie Melodie und Texte beider Lieder zu einem einzigen. Allerdings nicht digital am Computer, wie meist bevorzugt, sondern selbst mit Gitarre und eigener Stimme. Die beiden waren Studenten an der Belmont Universität in Nashville: Louisa Wendorff und Devin Dawson.
Zwei Jahre später war das Video mehr als 33 Mio. mal angeklickt und Devin Dawson begann mit einem Vertrag von Warner Music Nashville in der Tasche, endlich mit eigener, außergewöhnlicher Musik auf sich aufmerksam zu machen.




Der inzwischen 28-jährige Devin Dawson ist in Kalifornien geboren und aufgewachsen und hat dort seine ersten musikalischen Erfahrungen gemacht. Classic Rock, Soul and Mowtown, aber vor allem CCR und John Fogerty. Direkt nach der High School stürzte er sich für fast 4 Jahre in das Zigeunerleben eines Musikers. Als sich der große Erfolg aber nicht einstellte, zog Devin Dawson 2011 nach Nashville, um es dort als Songwriter (bei Warner Chappell) zu versuchen.

Gleichzeitig begann er an der Belmont University ein Musikstudium, das schließlich im Dezember 2014 zu dem berühmten youtube Video mit seiner Studienfreundin Louisa Wendorff führte. Ab da begann der Songwriter Devin Dawson langsam seine Flügel auszubreiten und die ersten Flugversuche auch als Interpret. "Ich wollte wieder auftreten und meine Stimme nutzen. Nicht nur um zu singen, sondern auch um mich damit selbst zu gewissen Themen zu äußern, Geschichten zu erzählen." So erschien 2015 seine erste offizielle Single 'Blind Man'. "Das Lied verbindet all das, was ich mache: Country, Soul, Rock, Americana", versucht Devin Dawson sein musikalisches Territorium abzustecken.



Ein eindrucksvoller Debüt-Song, der sofort im Ohr hängenbleibt und nur leider und unverständlicherweise nicht (mehr?) erhältlich ist. Aber zum Glück gibt es noch mehr zu vermelden. Seit 3. Februar 2017 ist er als Opener für die Hero-Tour 2017 von Maren Morris unterwegs und in Zusammenarbeit mit Spotify scheint nun über seine Webseite wöchentlich ein neuer Song. Offizielle Single ist laut Medien der Song 'All On Me'.



Gemeinsam mit dem namhaften Produzenten Jay Joyce arbeitet Devin Dawson nun an seiner ersten EP. Daneben ist er auf dem Soundtrack zum kommenden Kinofilm mit Tim McGraw "Die Hütte - ein Wochenende mit Gott" zu hören. Dort singt er die stimmungsvolle Klavier-Ballade 'Honest to God', an dessen Interpretation nur auszusetzen ist, dass sie ein wenig zu sehr klingt, als würde Shawn Mendes singen.

Devin Dawson versteht sich als Songwriter, der Wert darauf legt, sich nicht nur oberflächliche Gedanken über das Leben zu machen. Mit seinen breitgefächerten Einflüssen präsentiert er einen eigenständigen Sound, der modern aber nicht steril, sondern ehrlich und handgemacht klingt. Damit könnte er zweifellos eine der großen Neuentdeckungen des Jahres werden und ich halte ihm die Daumen, dass ihm das gelingt. Und zwar mit einer Fortführung dessen, was er bisher von sich gezeigt hat.

So wie mit dem noch neueren, eindrucksvollen 'Secondhand Hurt' dessen ernüchternde Erkenntnis lautet: in einer zerbrochenen Beziehung muss sich auch der Verursacher nicht notwendigerweise besser fühlen, als der Verletzte.

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