Texas ist groß. Sogar sehr groß. Beinahe doppelt so groß wie Deutschland ist der flächenmäßig größte US-Bundesstaat nach Alaska. Und damit auch musikalisch ein Universum für sich. Ganze Musiker-Karierren lassen sich dort erarbeiten, ohne dass man jenseits der Grenzen davon Notiz nimmt.
Andererseits ist es auch nicht verwunderlich, dass Texas aus seinem Reservoir an Künstler eine ganze Reihe von Namen hervorgebracht hat, die man weit über die Grenzen des Bundesstaates hinaus kennt. Ob
Beyonce,
ZZ Top,
Willie Nelson oder
Steve Miller, sie und viele andere kennt man weltweit.
Einer, dem das noch nicht geglückt ist, heißt
Rob Baird. Geboren 1988 in Memphis, Tennessee kam er des Colleges wegen nach Texas. Und blieb dort in der Texas Musik Szene hängen. Ehe er (mit Hilfe des
Carnival Record Labels in Nashville) 2010 seine erste EP veröffentlichte. Es folgten 2 weitere Alben im schwer zu beschreibenden Red Dirt Music Stil irgendwo zwischen Folk & Country, mit Elementen von Singer-Songwriter Rock.
'
Dreams and Gasoline' aus dem Album "
I Swear It's the Truth" erhielt 2013 sogar ein etwas amateurhaft wirkendes Video, aber zum großen Durchbruch verhalf es ihm nicht. Nun ist sein neuestes Werk erschienen. "
Wrong Side of the River" ist ein Produkt seiner Weiterentwicklung, die ihn von Nashville zurück nach Austin in Texas bringt, wo er letztendlich auch das Album aufnahm.
"Ich bin nach Tennessee gezogen, nachdem ich für 8 Jahre in Texas gelebt hatte. Aber nach einem Jahr wusste ich, dass es Zeit war, zurück nach Texas zu gehen. Diese Gefühle wurden zum Grundstein des Titelsongs und des Albums. Für mich geht es darum, die Finsternis zu überwinden und das Licht zu finden." erzählt er
Rolling Stone Country.
Bodenständig, ehrliche Musik findet sich auf dem Album, das sich ein Reinhören verdient hat. Aber so richtig außergewöhnlich ist die
Video-Trilogie, mit der
Rob Baird das Album vorstellt. 3 Songs aus dem Album werden zum Soundtrack dreier Schicksale, in Form eines
Road-Movies mit Beziehungsdrama und Drogenkriminalität irgendwo im Nirgendwo. Das Videokonzept ist dabei so umgesetzt, dass sich die Geschichte erst stückweise im Ablauf erklärt. Das führt dazu, dass man sich das 12-Minuten Epos durchaus mehr als einmal ansehen sollte, um die Zusammenhänge zu verstehen. Aber möglicherweise ist auch das keine Garantie, da wohl auch mit dem Element der Chronologie gespielt wird.
Ein solides Album, dessen Highlight für mich jedoch ganz klar die visuelle Umsetzung mittels dreier Titel daraus darstellt. Da wo soviel Kreativität steckt bleibt man jedenfalls neugierig auf mehr.
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