Tagebuch einer Songschreiberin

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"Sei aufgeschlossen und höre es an einem ruhigen Ort. Lass dich mitnehmen. Höre es von Anfang bis zum Ende. Ich hoffe, du lernst ein bisschen über mich oder vielleicht auch über dich. Wir alle versuchen das [Leben] zu verstehen oder brauchen auch mal eine Pause davon. Lasst mich euch dabei helfen." (Lanie Gardner / sweetyhigh.com, 25. Oktober 2024)

Wild Ones

Das Warten hat endlich ein Ende! Über 3 Jahre ist es her, dass sein Debüt-Album "Up All Night" erschienen ist. Und nachdem schon keiner mehr daran zu glauben wagte, ist sein zweites Album endlich am 21. August 2015 erschienen.

40.000 verkaufte Einheiten von "Wild Ones" in der ersten Woche mögen mager klingen, aber heutzutage reicht das für einen Neueinstieg auf Platz 2 der Billboard Country Album Charts und für Platz 4 in den Billboard 200 (den Pop-Album Charts).


Produziert hat, wie schon das erste Album, Brett James und herausgekommen ist für mich eines der herausstechendsten Alben des Jahres. Es ist anders als sein Vorgänger, es hat seine Schwächen, aber es gibt im Moment nichts vergleichbares am Markt.

Dass Kip Moore kein einfacher Mensch und Künstler ist, lässt sich aus Interviews und Berichten heraushören. Ein Dickkopf und ein Sturschädel, einer der sich kein Blatt vor den Mund nimmt und einer der seine Unabhängigkeit liebt. Vielleicht liegt auch darin irgendwo ein kleiner Grund, warum wir 3 Jahre auf ein neues Album warten mussten. Er gibt nicht klein bei. Es muss schon so sein, wie er es sich vorstellt.

Genauso war das laut einem Rolling Stone Magazine Interview auch beim Cover von "Wild Ones": es sollte kein klassisches Porträtbild mit lächelndem Kip Moore sein, es sollte der Kip Moore sein, der entschlossen mit erhobener Faust und Kriegsbemalung in den Kampf zieht, wie William Wallace (Mel Gibson) im Film "Braveheart".

Kip Moore spricht von einem Album, geboren aus Verzweiflung. Eine Verzweiflung, die ihn die letzten beiden Jahre begleitet hatte, als seine Karriere immer mehr zu einem Stillstand zu kommen schien. Ein ganzes, bereits fertig produziertes Album musste er einstampfen, weil es das Label wegen fehlender Charterfolge nicht veröffentlichen wollte. Aber unermüdlich arbeitete er weiter an neuen Songs.

13 Titel enthält das Album und alle stammen von Kip Moore. Seine markant-rauhe Stimme brennt vor Leidenschaft, sie ist unverkennbar, sie reisst mit. Sie ist die gemeinsame Klammer um beide Alben. Mit ihre macht er auf sich aufmerksam.

Das was sich zum Vorgänger geändert hat, ist der Sound auf dem aktuellen Album. Er ist grösser geworden, wuchtiger. Er tritt aus dem kleinen Club heraus in die Open Air Arena oder gar das Stadion. Schlagzeug wie Donnerschläge, das konnte ich schon vor dem CMA Music Fest in Nashville spüren, mehr Rock, mehr Bruce Springsteen. Um gleichzeitig positiv anmerken zu können: klanglich bleibt die Stimme von Kip Moore immer im Mittelpunkt, sie geht niemals in dröhnenden Gitarren unter. Und Hip-Hop Elemente wird man hier auch vergeblich suchen.

Was man leider auch ein wenig vergeblich suchen wird, sind die grossartigen Geschichten, die das erste Album (abseits der Hitsingles) erzählte. 'Everything But You', 'Reckless' oder 'Fly Again' machten atemlos. Sie finden sich nicht auf "Wild Ones". Mit Ausnahme von 'Girl of The Summer' vielleicht, oder dem motivierenden 'Comeback Kid'.

Aber es gibt durchaus tiefgehendere Beziehungsthemen (das emotionale 'Running For You' über eine gescheiterte Beziehung, 'Complicated' oder das mit der Metapher des Zauberkunststücks spielende 'Magic'). Auch persönliche Emotionen und Erlebnisse finden ihren Platz ('I'm To Blame', 'That's Alright With Me', 'Lipstick' über das Tournee Leben). Und schliesslich fehlen auch Sex und Party nicht mit 'What Ya Got On Tonight' und dem Titelsong.

(rollingstone.com)
 
"Wild Ones" ist kein Album zum Chillen, es ist kraftvoll und auch mal laut, und es ist mitreissend, einmalig, mit eingängigen Rythmen und Melodien, die hängenbleiben. So wie zum Beispiel der Ohrwurm 'Heart's Desire'.

"Wild Ones" gibt es auch in einer Deluxe-Version mit 3 zusätzlichen Titeln, die kein B-Material darstellen ('Backseat'), sondern auch zu gefallen wissen. Ganz besonders dann, wenn einem die Stimme und der aktuelle Sound von Kip Moore nicht mehr aus dem Kopf geht!

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