2024: an der Kreuzung von Pop und Country

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"2024 demonstrierten Pop-Künstler ihr Liebe für Country Music, und die Wählerschaft der Grammy Awards honorierte das. Pop und R&B Stars dominierten die Country Grammy Nominierungen, darunter Beyoncé, die als einzige Künstlerin eine Nominierung in allen 4 Country Kategorien erhielt." (Melinda Newman / billboard.com, 8. November 2024)

Reggae Stiefel

"Die Idee entstand 2019 auf einer Reise nach Negril in Jamaika, als die Produzenten The Berman Brothers zum Sonnenuntergang in einer Strandbar saßen und Reggae Musik hörten, während ein Auto vorbei fuhr, das lautstark U.S. Country Songs spielte. Da wussten sie, dass die beiden Welten mit einer Mischung aus verschiedenen Stilen und Kulturen, perfekt zusammenpassen würden."
(Laurie Hollabaugh / musicrow.com, 8. Juli 2022)

Christian und Frank Berman stammen aus Deutschland, aber international haben sie sich schon lange einen Namen als das Musikproduzentenduo The Berman Brothers gemacht. Die Liste ihrer internationalen Superstar-Klienten von Sting bis Coldplay ist mindestens so lange, wie die Auszeichnungen, die sie für ihre Arbeiten erhalten haben. "Unsere Mission ist es, einzigartige Original-Musik in Zusammenarbeit mit großartigen lokalen Musikern an Orten wie Kuba, Brasilien, Jamaica, Indien und Afrika zu schaffen", halten sie auf ihrer Homepage fest.

Am 22. Juli 2022, passend zum Sommerhöhepunkt, ist mit "Country goes Reggae" ihr neuestes Projekt erschienen. Der Titel lässt erkennen, worum es geht: Country Songs im Reggae Stil zu präsentieren. Die Idee ist nicht ganz neu, hat doch Willie Nelson bereits 2005 ein Reggae Album mit dem Titel "Countryman" veröffentlicht. Darauf sang er eine Mischung aus echten Reggae Songs und Country Songs im Reggae Stil. Sein relaxter Stil und die Vorliebe für Marihuana schienen perfekt zum musikalischen Thema zu passen. Leider blieb das Projekt dann nicht nur kommerziell bescheiden, sondern auch inhaltlich.

Ansprechender waren da schon die Ausflüge, die Kenny Chesney auf seinen Alben in die Welt des Reggae machte. Immerhin war daraus eine musikalische Zusammenarbeit mit der Original-Band von Bob Marley, den Wailers, entstanden. So hatte er 2008 mit der Single 'Everybody Wants To Go To Heaven' aus dem Album "Lucky Old Sun" sogar einen Nummer-1 Hit in den Billboard Hot Country Song Charts. Und auf seinem 2013er Album "Life On A Rock" findet sich der exzellente, selbst geschriebene Reggae - Deep Cut 'Spread The Love', erneut mit den Wailers aufgenommen.

Für das aktuelle Projekt blieben die Berman Brothers ihrem Motto treu, und ließen lokale Musiker aus Jamaika die musikalische Basis für das Projekt legen, ehe in Studios in Nashville der dezente Country Touch zu den Songs hinzugefügt wurde. Die für die Mashups verwendeten Titel stellen einen Querschnitt von Country Hits über die letzten Jahrzehnte dar.


Den ältesten Titel steuert Dolly Parton mit 'Two Doors Down' aus dem Jahre 1978 bei. Der Titelsong aus dem Album "Pass It On Down" von Alabama -dessen Umwelt-Thema heute aktueller denn je ist- stammt aus dem Jahr 1990. Zu den aktuellsten Songs am anderen Ende der Zeitachse gehört einer der größten Hits des abgelaufenen Jahres 2021: 'Things A Man Oughta Know' von Lainey Wilson.

Aber trotz der Begeisterung von allen Seiten bleibt das Ergebnis dann doch mehrheitlich hinter den Erwartungen zurück. Die meisten der Songs wurden einfach nicht für den Flow von Reggae geschrieben. Eine große Überraschung gibt es jedoch: 'Boots On' mit der Stimme von Randy Houser schimmert und grooved, als wäre es schon immer ein Reggae Titel gewesen ...


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