Das klingt gar nicht nach Dir

"Ich bin so froh, dass Du angerufen hast,
aber im ersten Moment habe ich Dich gar nicht erkannt.
Es ist so lange her und ich will ja nicht neugierig sein,
aber als ich wissen wollte, ob Du glücklich bist,
habe ich kein Lächlen gehört.
Das klingt gar nicht nach Dir."
(That Don't Sound Like You / A. Gorley, R. Akins, L. Brice)

Lee Brice ist einer der besonderen Künstler mit einem grossartigen Ohr für Hitmelodien, die er entweder selbst schreibt oder einfach nur erkennt. Seine aktuelle Single ist auch selbst geschrieben, aber beim ersten Hinhören etwas weniger spektakulär als vielleicht gewohnt oder erwartet. Was damit zusammenhängen mag, dass es ein nachdenklicherer Titel ist, der sich mit dem unerwarteten Wiedersehen einer vor langer Zeit aus den Augen verlorenen Person auseinandersetzt.

Sie ruft an, man hat sich lange nicht mehr gesehen, man trifft sich. Aus dem Gespräch beginnt man zu erahnen, dass sie einst befreundet waren. Oder auch vielleicht mehr. Und dass es jemand gab, aufgrund dessen die Beziehung abbrach.

"Dein langes, braunes Haar, Du warst so stolz darauf,
'scheint, es hat ihm nicht gefallen und Du hast es abgeschnitten.
Das klingt gar nicht nach Dir,
das ist einfach nicht das Mädel das ich kannte."

Es ist die dritte Single aus dem aktuellen Album '"I Don't Dance" und wird begleitet von einem stimmungsvollen, etwas wehmütigen Video. In sehr gelungener Art und Weise spielt es mit beiden Gefühlen aus dem Lied: die schönen Erinnerungen und die traurige Emotion über den Verlust. Und doch wird es nie deprimierend, sondern nur nachdenklich. Zu schön ist die Stimmung des Sonnenuntergangs vor den abendlichen Wellen. Vielleicht ist der Verlust auch schon zu sehr verheilt, um noch weh zu tun.

Irgendwie passt die Stimmung des Videos von 'That Don't Sound Like You' zum ausklingenden Sommer. So wie die schönen Erinnerungen daran, und wie sie in der Abenddämmerung verblassen. Ja, sie sind vorüber, aber es bleibt die Hoffnung, dass es einen neuen Sommer geben wird ...