Kaltes Bier & der King der Country Music

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"Das ist es, was gute Musik ausmacht. Sie fasst das in Worte und Melodien, was Menschen oft schwer fällt, mit eigenen Worten zu sagen. Aber wenn sie den richtigen Song hören, dann fühlen sie sich verstanden. Ich denke, das ist ganz entscheidend." (Zach Top / americansongwriter.com, 5. April 2024)

Schlafzimmer-Song

"Combs haucht dem Genre Leben ein, indem er konsequent das macht, was Country Fans immer wieder zurückbringt. Anders als Künstler-Kollegen, die auf  Pop-Country Crossover Sound setzen. Sein Geschichtenerzählen, seine Authentizität und Bescheidenheit machen ihn zu einem der leuchtendsten Sterne in der heutigen Country Music." 
(Piper Westrom / riffmagazine.com, 20. Juni 2022)

Gäbe es Aktien für Luke Combs, dann wären es mit absoluter Sicherheit Blue Chip Werte, gäbe es Wetten auf ihn, dann wäre es eine sichere Bank. Ein Erfolgslauf, dessen Ende noch nicht abzusehen ist. So schlägt auch seine neue Single 'The Kind Of Love We Make' am Tag vor der Veröffentlichung seines erst dritten Studio-Albums erneut wie Flächenbombardement in den Playlisten der Radiostationen ein und debütiert in den kommenden Radio (Billboard Country Airplay) Charts gleich auf Platz 18!

Es ist die 14. Single seiner Karriere und sie folgt auf 13 Nummer-1 Hits. Oder wenn man das Duett mit Jameson Rodgers mitzählt ('Cold Beer Calling My Name'), dann waren es bereits 14 davon. Wer zweifelt also noch daran, dass auch 'The Kind Of Love We Make' dem Muster seiner Vorgänger-Singles folgen wird? Ein weiterer schneller Hit für den in Interviews meist ein wenig humorlos und steif wirkenden Luke Combs. Es ist bereits die zweite Single aus dem kommenden Album "Growin' Up".

Sie folgt dem Vorgänger-Hit 'Doin' This'. Eine kaum notwendige Klarstellung, dass Songschreiber und Musiker nicht nur ein Beruf für ihn sind, sondern vielmehr seine Berufung schlechthin, wie er in dem gemeinsam mit Drew Parker und Robert Williford geschriebenen Song versichert. Egal ob erfolgreich oder nicht, wäre er kein Künstler geworden, dann wäre er trotzdem Künstler geworden. Alternativlos:

Die verdammt gleichen Lieder singen, wie ich es jetzt tue,
dafür zu brennen, auf einer Bühne zu stehen,
Scheinwerfer zu fühlen, wie Blitze durch meine Adern,
an der Grand Ole Opry oder in einem namenlosen Ort,
ich würde immer genau das tun, auch wenn ich es nicht tun würde.
(Doin' This / Luke Combs, Drew Parker, Robert Williford)

Billy Dukes stellt bei tasteofcountry.com fest: "Luke Combs hat in seinen Singles Liebeserklärungen gemacht, über Alkohol gesungen, von Trennungen und Enttäuschungen erzählt. Seine neue Single jedoch ist sein erster Schlafzimmer-Song." Was er damit sagen möchte, ist, dass der Text den simplen Wunsch zum Ausdruck bringt, im täglichen Alltagsstress endlich wieder Zeit für eine gemeinsame Liebesnacht zu finden.

Da der gemeinsam mit Dan Isbell, Jamie Davis und Reid Isbell geschriebene Song wenig an Story hergibt, wurde diese extra für das in Dickson County in Tennessee gedreht Video geschrieben. In der nostalischen Rückblicksgeschichte finden eine Sanitäterin und ein Feuerwehrmann durch ihren hektischen Berufsalltag zu wenig Zeit für einander. Erst als sie ein Notfall zusammenführt, verstehen sie den Wink des Schicksals, und erkennen, wo sie ihre Prioritäten setzen sollten.

'The Kind Of Love We Make' vertraut auf das erfolgserprobte Rezept von Luke Combs: eine eingängige Melodie, die von einem besonderen Hook im Refrain zusätzlich profitiert, gesungen von einer kraftvollen, leicht rauhen Stimme mit authentischer Leidenschaft. Auch stilistisch folgt die Produktion, an der Luke Combs inwischen selbst beteiligt ist, dem vertrauten Pfad auf Country Territorium, mit leichtem Hang zu einer Prise aus anderen Genre-Elementen.

Bei der Fülle an Hit-Songs, die Luke Combs jedoch in so kurzer Zeit veröffentlicht hat, wird es immer schwerer, die richtige Mischung zu finden, wie er im Interview mit der New York Times feststellt: "Wenn ich ein Album herausbringe, das [musikalisch] völlig anders ist, dann werden die Leute sagen: ich habe mir dieses Trauben-Gatorade gekauft und nun schmeckt es aber nach Limone. Andererseits möchte ich nicht 7 oder 8 mal das gleiche Album veröffentlichen."

Das, aber auch die kommende Geburt seines ersten Nachwuchses lassen ihn wohl verstärkt über seine aktuelle Lebenssituation nachdenken. Musikalisch jedenfalls nutzt er bis auf weiteres die wiedergewonnene Freiheit mit seinen ersten ausverkauften Stadion-Auftritten nach Covid (Denver’s Empower Field at Mile High, Atlanta’s Mercedes-Benz Stadion und Lumen Field in Seattle), Headliner Auftritten beim New Orleans Jazz Fest, Stagecoach und BottleRock, sowie der für den Herbst angekündigten Middle of Somewhere Tour. Ein Tournee-Name, der einem Songtitel aus dem kommenden Album entlehnt ist.

Man kann ihm nicht verübeln, dass er diese Momente in seinem Leben auskosten möchte. Denn wie er im Mile High Stadion von Denver betonte: "Bis vor 7 Jahren bin ich noch nie in einem Flugzeug gesessen ... ich habe nie weiter als 1 1/2 Stunden von meinen Eltern entfernt gelebt. Und jetzt bin ich hier, quer durch die Vereinigten Staaten, mit 53.000 Leuten in einem Football-Stadion und spiele Lieder, die ich mit meinen Freunden im Wohnzimmer geschrieben habe."

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