Kaltes Bier & der King der Country Music

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"Das ist es, was gute Musik ausmacht. Sie fasst das in Worte und Melodien, was Menschen oft schwer fällt, mit eigenen Worten zu sagen. Aber wenn sie den richtigen Song hören, dann fühlen sie sich verstanden. Ich denke, das ist ganz entscheidend." (Zach Top / americansongwriter.com, 5. April 2024)

Das Schweigen der Lämmer

Fast alle Medien haben über den Tod von Jonathan Demme berichtet, der am 26. April 2017 im Alter von 73 Jahren seiner Krebserkrankung erlegen war. Den meisten wird der Film "Das Schweigen der Lämmer" ein Begriff sein, für den er 1992 den Oscar für die Beste Regie erhalten hatte. Nur wenige werden jedoch mit seinem Namen vertraut sein und kaum jemand wird wissen, dass er auch mit Kenny Chesney gearbeitet hatte.

Jonathan Demme hat der Welt nicht nur Hannibal Lecter geschenkt, sondern unter anderem auch das berührende Aids-Drama "Philadelphia" mit Tom Hanks und Denzel Washington, sowie den Politthriller aus dem Jahre 2004 "The Manchurian Candidate", ebenfalls mit Denzel Washington in der Hauptrolle.

Daneben zeigte er aber auch großes Interesse an der Auseinandersetzung mit dem Thema Musik und drehte 2006 den Konzert- und Dokumentarfilm "Heart of Gold" über den Musiker Neil Young. Daraus entstanden weitere Projekt mit Neil Young ("Trunk Show", "Journeys"), sowie sein letztes Werk aus dem Jahre 2015, das 2016 erschienen war: die Verfilmung des letzten Konzertes von Justin Timberlake auf seiner 20/20 Experience World Tour in der MGM Grand Garden Arena in Las Vegas. Unter dem Titel "Justin Timberlake + the Tennessee Kids" war es exklusiv für Netflix erschienen.



Dazwischen lag jedoch auch eine wenig bekannte Zusammenarbeit mit Kenny Chesney aus dem Jahr 2012. Im Rahmen einer von American Express gesponserten Konzertserie unter dem Titel “American Express Unstaged” fand am 20. Juni 2012 am Strand von Wildwood im US-Bundesstaat New Jersey ein Konzertereignis statt, das in Zusammenarbeit mit VEVO und YouTube live über das Internet weltweit gestreamt wurde.

Neben der Promotion für den Finanzdienstleister diente es vorallem als außergewöhnliches Event zur Veröffentlichung des 14. Studioalbums von Kenny Chesney ("Welcome To The Fishbowl"), das am Tag zuvor erschienen war. Und dafür hatte man Jonathan Demme als Regisseur verpflichtet, der noch kurz vor dem Konzert zugegeben hatte: "Ich war nicht sehr angetan davon, nahe dem Meer zu drehen. Aber als ich hier ankam, war die Atmosphäre unglaublich."

Rund 400 Mitarbeiter waren nötig, um das Event mit seiner Riesenbühne auf die Beine zu stellen. Und als um 20:30 Lokalzeit Kenny Chesney die Bühne betrat, waren rund 25.000 Zuschauer anwesend, um für die perfekte Atmosphäre zu sorgen. Aber es war nicht nur das Publikum alleine, sondern auch die abendliche Magie des Jersey Strandes mit dem Riesenrad und den Hochschaubahnen im Hintergrund, deren Lichter langsam aufzuleuchten begannen, während die Sonne verglühte.

Der Jersey Strand mit seinen Boardwalks ist die Welt, die Bruce Springsteen nicht zuletzt mit seinem legendären 'Jersey Girl' weltweit bekannt gemacht hat.
"Heute nacht fahre ich hinüber,
über den Fluss auf die Jersey Seite,
und nehme mein Mädl mit zum Vergnügungspark,
und fahre mit ihr auf allen Karussells."

Eine Atmosphäre, die auch Kenny Chesney in seinem 'Anything But Mine' aufgegriffen hatte.
"Mary und ich machen uns auf in den Abend.
Man hört die Attraktionen des Vergnügungsparks,
die Flipperautomaten und die Skee Balls,
während das letzte Tageslicht verglüht.
Vom Meer her weht eine warme Brise,
findet ihrenWeg zwischen den Hotels,
herein auf die Strasse.
Mary trägt ihre Schuhe in der Hand,
weil sie es liebt den Sand unter ihren Füssen zu spüren."



Genau das ist die Atmosphäre, die Jonathan Demme und Kenny Chesney an jenem zeitlosen Abend eingefangen hatten. "Jonathan Demme hat es verstanden, Musik auf Film so einzufangen, dass sie ihre Energie und ihr Innerstes dabei nicht verliert", sagte Kenny Chesney zu Rolling Stone Country. "Ich habe soviel von seiner Arbeit in Wildwood, New Jersey gelernt, über Lieder, die ich schon kannte - und über seine Begeisterung dafür Musik visuell zu machen, dass ich heute noch davon zehre."

27 Songs spielte Kenny Chesney an jenem Abend, darunter auch Cover Versionen von Stevie Ray Vaughan und natürlich Bruce Springsteen. Für American Express Mitglieder gab es Backstage Downloads, für den Rest der Welt waren viele der gespielten Songs auch nach dem Konzert noch über VEVO/YouTube abrufbar. Zum heutigen Tag ist leider nur mehr eine Aufnahme im Netz verblieben, die zumindest andeutungsweise die Atmosphäre wiedergibt, die an jenem Sommerabend an der südlichen Küste von New Jersey die Veranstaltung geprägt hatte. Wie schade, auch wenn es sich dabei mit 'Somewhere With You' wenigstens um einen der einschneidendsten Hits von Kenny Chesney handelt!





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