2024: an der Kreuzung von Pop und Country

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"2024 demonstrierten Pop-Künstler ihr Liebe für Country Music, und die Wählerschaft der Grammy Awards honorierte das. Pop und R&B Stars dominierten die Country Grammy Nominierungen, darunter Beyoncé, die als einzige Künstlerin eine Nominierung in allen 4 Country Kategorien erhielt." (Melinda Newman / billboard.com, 8. November 2024)

Country Boy mit der Blues Gitarre

"Ich liebe viele verschiedene Musikstile ... aber für mich gehen alle zurück auf den Blues. Weißer Soul, Jazz, Rock 'n' Roll und Country haben alle einen gemeinsamen Vater und dieser Vater ist der Blues." (Lee Roy Parnell)

1990, 3 Jahre nachdem der Texaner Lee Roy Parnell seinen Weg nach Nashville gefunden und einen Plattenvertrag bei Arista Nashville unterschrieben hatte, tauchte seine erste Single in den Country Charts auf. Aber erst zwei weitere Jahre später hatte er mit 'What Kind of Fool Do You Think I Am' aus seinem zweiten Album seinen ersten Top-10 Hit in den Billboard Hot Country Song Charts (Platz 2).

Über die folgenden Jahre machte sich Lee Roy Parnell mit seiner rauhen Stimme und seiner stilistischen Vorliebe für die Slide-Gitarre einen Namen. Es folgten 6 weitere Top-10 und 3 Top-20 Hits. 5 Studio-Alben und ein Greatest Hits-Werk veröffentlichte er so bis 1999 auf Arista Records. Zu dem Zeitpunkt aber hatte sich das Genre weiterentwickelt und seine Singles fanden leider kaum mehr Beachtung.



Damit war der Zeitpunkt gekommen, sich vorbehaltlos dem Musikstil zu widmen, für den sein Herz immer stärker zu schlagen begonnen hatte und der heute wohl der Kunterbunt-Schublade Americana zugeordnet wird. Im Zentrum steht nun der rockige Delta-Blues. Zum Radio-Sender WSM 650 AM in Nashville sagte er in einem Interview: "Zu der Zeit habe ich erkannt, was ich wirklich bin: ein Country Boy, der weißen Soul singt und eine Blues-Gitarre spielt."



Die Chance, das zu zeigen, bekam er bereits im Jahr 2001, als er auf Vanguard Records das Album "Tell The Truth" veröffentlichte. Damit bekann für ihn ein neuer musikalischer Lebensabschnitt. Und dabei wurde er gleich von so bekannten (Blues-)Namen wie Keb Mo, Bekka Bramlett und Delbert McClinton begleitet, die alle auf dem im legendären Muscle Shoals in Alabama aufgenommenen Album zu hören sind.

2006 folgte sein künstlerisch vielleicht bestes Album "Back to the Well". Veröffentlicht auf Universal South Records, legte Lee Roy Parnell ein Werk vor, auf dem seine Slide-Gitarre zwischen funkigen, bluesigen Rythmen und souligen Momenten dominiert. Hier machen die Instrumente im wahrsten Sinne des Wortes die Musik, wie besonders bei der Schlussnummer, einem Instrumental, das sich bezeichnenderweise "Cool Breeze" nennt.

Auch von Kritikern hochgelobt, spielte es in der kommerziellen Welt der Hitparaden jedoch keine Rolle mehr. Trotzdem war Lee Roy Parnell war darüber nicht unglücklich. Es folgte eine lange Pause ohne neue Musik. Ganze 11 Jahre später bekommen wir erst wieder etwas Neues von von ihm zu hören. Denn am 11. August 2017 ist sein neuestes Werk, "Midnight Believer" erschienen. Gemeinsam mit Greg Barnhill hat er 10 Songs für das Album geschrieben und ist dabei musikalisch dem zuletzt eingeschlagenen Weg treu geblieben.

Wieder fällt es schwer, seinen Stil mit einem Wort zu kategorisieren. Zu sehr verschmischen sich die Einflüsse aus Weißem Soul, Delta Blues, Road House Rock, Southern Boogie, Texas Swing oder auch Gospel. Aber der inzwischen 60-jährige Lee Roy Parnell denkt schon lange nicht mehr in Schubladen. Er lebt für das heute und hat sich vorgenommen, dabei Musik und Konzerte abzuliefern, auf die er stolz sein kann.

So lässt er seine Fans zusammenfassend wissen: "Ich würde gerne in etwa alle  1 1/2 Jahre ein neues Album machen, mit Freunden von mir ins Studio gehen. Ich will einfach weiterhin Musik machen, die mir aus dem Herzen kommt."

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