2024: an der Kreuzung von Pop und Country

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"2024 demonstrierten Pop-Künstler ihr Liebe für Country Music, und die Wählerschaft der Grammy Awards honorierte das. Pop und R&B Stars dominierten die Country Grammy Nominierungen, darunter Beyoncé, die als einzige Künstlerin eine Nominierung in allen 4 Country Kategorien erhielt." (Melinda Newman / billboard.com, 8. November 2024)

Er begegnet ihr

"Und einige Jahre später,
du weißt, wie es so geht,
Krankenhaus, Zimmer 209.
Sie hat die Augen ihrer Mama
und zum ersten Mal begegnet er ihr."
(A Guy Meets a Girl / Matt Thomas, Chase McGill, Jessie Jo Dillon)

Bereits am 21. Juli 2017 war das zweite Country-Album der Gruppe Parmalee erschienen. Ganze dreieinhalb Jahre war es her, seitdem ihr Debüt-Album "Feels Like Carolina" veröffentlicht worden war. Eine Wartezeit, die immer wieder Zweifel am Erscheinen eines Nachfolgewerks aufkommen ließ. Denn wie so oft in der Branche fand die Vorab-Single nicht das erhoffte kommerzielle Echo und erreichte nach langen Wochen nicht einmal die Top-40 der Billboard Hot Country Songs Charts (lediglich Platz 35 in den Radio Charts). Dabei war 'Roots' ein sehr gelungenes Lied, das sich mehr Erfolg verdient hätte.

So schickte man also eine weitere Single ins Rennen und verkündete zeitgleich damit den  offiziellen Erscheinungstermin für das neue Album. Der Song 'Sunday Morning' wurde vom Leadsänger Matt Thomas, gemeinsam mit zwei der aktuell erfolgreichsten Nashville- Songwritern (Ross Copperman und Josh Osborne) geschrieben. Trotz dieser schlagkräftigen Autorenschaft und einem durchaus ins Ohr gehenden Song, macht der Titel in den Charts enttäuschenderweise wiederum keine großen Sprünge. Nach ganzen 18 Wochen steht er aktuell auf Platz 43 in der Radio (Billboard Airplay) Charts.



Trotz also kommerziell wenig durchschlagendem Erfolg, konnte man auf das vollständige Album mit großen Erwartungen hoffen. Der Titel des Albums ("27861") steht nicht für eine wahllose Zahlenkombination, sondern für die Postleitzahl des Heimatortes der Band, Parmele. 12 Songs beinhaltet das Projekt, inklusive der beiden bereits bekannten Vorab-Singles. Eigentlich ist ein stimmiges Album gelungen, das dann aber sdoch auch eine Schwächen hat.

Der größte Störfaktor sitzt (zumindest bei einigen Songs) auf dem Produzentensessel. Die eingesetzte Elektronik bleibt zwar meist dezent im Hintergrund, aber bei Songs wie 'Back in the Game' schiebt sie sich blechern und billig in den Vordergrund. Das sind Elemente, die eine ehemalige Rock-Band wie Parmalee nicht notwendig hat. In Zeiten, in denen Beats und Loops aus dem Computer überall dominieren, könnte sich die Band mit handgemachter Musik vielmehr abheben.

Ebenso sind die Rock-Wurzeln der Band auf dem Album in den Hintergrund getreten und wurden mit Pop-Elementen modern weich gespült. Dafür lassen sich die Stärke des mehrstimmigen Harmoniegesangs, sowie ins Ohr gehende Melodien postiv erwähnen. Mehrheitlich midtempo, sind besonders die ruhigen Songs gelungen. Und das was beim ersten Hören noch nicht so recht gefallen will, zündet dann beim wiederholten Versuch doch noch.

Besonders gelungen ist die ruhige Nummer 'Boy Meets a Girl' mit ihrer Geschichte über ein zufälliges Kennenlernen in einer überfüllten Bar, in der es allerdings keine Country Musik zu hören gibt. Denn die Cover-Band spielt 'Californication'. Auf die Telefonnummer folgt erst ein Date und dann ein zweites, und so nimmt die Geschichte ihren Lauf. Eine Geschichte mit offenem Ende, als er schließlich auch die gemeinsame Tochter bei der Geburt das erste Mal sieht. Ein Ohrwurm, bei dem letztendlich alles gelungen ist.



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