Balladen & Bangers: Handshakes in Heaven & Learn About Love

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"Was macht einen Banger? Das wichtigste ist der Hook, den man nicht mehr aus dem Kopf kriegt, nachdem man den Song nur einmal gehört hat. Außerdem hat er einen festen Beat, zu dem man sich einfach bewegen muss. Und Wiedererkennung ist ebenfalls ein Schlüssel." (DJ Rinehart / deepinthemix.com, 23. Juli 2023)

Ich hoffe, Du tanzt noch immer

"Ich hoffe, du fürchtest nie die Berge in der Ferne,
nimmst nie den Weg des geringsten Widerstandes.
Leben bedeutet Risiken eingehen, aber das ist es wert.
Die Liebe könnte ein Fehler sein, aber sie ist den Versuch wert."
(I Hope You Dance / Mark Sanders, Tia Sillers)

Im Mai 2000 war der Titelsong aus dem gleichnamigen Album "I Hope You Dance" erschienen. Er machte die Sängerin Lee Ann Womack über das Country Genre hinaus bekannt. Denn das Lied, dessen Text aus einem Motivationsbuch stammen könnte, kletterte nicht nur auf Platz 1 der Billboard Hot Country Song Charts, sondern auch bis auf Platz 14 in den Pop Charts (der Billboard Hot 100). Bis heute hat das Lied über 2 Mio. Stück verkauft und unzählige Preise gewonnen. Und in der Tat ist sogar, ähnlich wie für 'Live Like You Were Dying' von Tim McGraw, ein kleines Motivationsbüchlein dazu konzipiert worden.

Relativ spät, erst im Alter von 31 Jahren, war das erste Album der Texanerin 1997 erschienen. Das gleichnamige Werk positionierte sie als eine der Country Tradition sehr verbundene Künstlerin mit einer Stimme, die beide Seiten der Country-Medaille glaubhaft vermitteln konnte: Tradition und Moderne. Letzteres zeigte sie verstärkt nachdem 'I Hope You Dance' zum Pop-Hit geworden war und man sie stärker im Crossover-Bereich positionieren wollte.

Davor jedoch erreichte sie gleich 4 mal Platz-2 in den Billboard Hot Country Song Charts mit Singles aus ihren beiden ersten Alben. Fiddle und Steel Guitar machten ihren Sound so unverkennbar Country, dass er heute keine Chance im Radio erhalten würde und doch gleichzeitig erfrischend retro klingt. Mit 'I Hope You Dance' bekam ihre Karriere jedoch nicht nur einen kommerziellen Höhepunkt und eine untrennbare Beziehung zu dem Song, sondern unerwartet auch einen Knick.

Zwar wurde das Album bis heute mit 3-fach Platin ausgezeichnet, aber während die Nachfolge-Single 'Ashes' noch Platz 4 in den Billboard Hot Country Song Charts erreicht, beginnen die nachfolgenden Erfolge kleiner zu werden. Auch wenn etwa Willie Nelson sie noch zu einem Duett auf einem seiner Alben einlädt. Das sehr modern produzierte Nachfolgealbum "Something Worth Leaving Behind" liefert aber nur mehr 2 Singles, von denen als  höchste Position die 20 erreicht wird.

Nach einer 3-jährigen Pause meldet sich Lee Ann Womack 2005 mit einem Hardcore Traditional Album zurück. Auf "More Where That Came From" verarbeitet sie traditionelle Einflüsse aus den 1960er und 1970er Jahren. Der Erfolg gibt ihr Recht. Nicht nur verkauft das Album über 500.000 Stück (Gold-Auszeichnung), sondern beschert ihr auch wieder einen Top-10 Hit in den Billboard Hot Country Song Charts mit 'I Hate Myself In The Morning'.



2008 folgt "Call Me Crazy" auf dem sich nicht nur ein Duett mit George Strait befindet, sondern mit dem sie weiterhin ihrer traditionellen Linie treu bleibt. 2 etwas kommerzieller produzierte Songs daraus werden als Single veröffentlicht und erreichen Platz 14 bzw. Platz 39. Letzteres ein bluesiger Titel über das Ende einer Beziehung in einer einsamen Bar mit dem Titel 'Solitary Thinkin'. Dem Thema des Songs folgend, endet danach ihre langjährige Beziehung mit dem Label MCA Nashville.




Auf dem kleinen Label Sugar Hill, das sich vorwiegend auf Bluegrass spezialisiert hat, erscheint nach langer Pause, 2014 ihr vorerst letztes Album. "The Way I'm Livin'" veröffentlicht 3 Singles. Aber zu dieser Zeit hatte sich Country im Radio bereits so sehr verändert, dass keine davon auch nur annähernd in die Charts kommt.

3 Jahre später meldet sich Lee Ann Womack zurück. Bis dahin hat man sie lediglich als Duett-Partnerin auf dem ersten Album der Brothers Osborne gehört, ansonsten war es sehr still um sie gewesen. Nun hat sie ein neues Album mit dem Titel "The Lonely, The Lonesome & The Gone" angekündigt. Aufgenommen in den SugarHill Studios in Houston, wurde das Werk von ihrem Ehemann Frank Liddell produziert und wird am 27. Oktober 2017 erscheinen.

"Ich wollte aus Nashville raus und in die echte Musik und das Gefühl von Ost Texas eintauchen", sagt Lee Ann Womack zu Americansongwriter.com. "Ich wollte sicherstellen, dass dieses Album viel Soul hat, denn echte Country Music hat viel Soul. Ich wollte die Menschen genau daran erinnern."

Und das zeigt sie beeindruckend in den ersten 3 vorab veröffentlichten Songs aus dem kommenden Album. Es ist unverkennbar, dass sie sich auf die musikalischen Einflüsse gänzlich eingelassen hat, mit denen sie in Ost-Texas aufgewachsen ist. Country, Soul, Blues und Gospel werden eins, auch wenn mal das eine, dann das andere Element stärker in den Vordergrund tritt. So wie es der Blues auf 'All The Trouble' beispielsweise ist.

Die Sängerin hat sich nie eine Blatt vor den Mund genommen, dass sie wenig Gefallen an dem findet, was heute im Radio und den Charts zu hören ist. Nun will sie zeigen, wie Country Music auch 2017 noch attraktiv sein kann, ohne seine eigenen Wurzeln zu verleugnen. Dass sie bei den meisten Liedern als Autorin beteiligt war, unterstreicht ihre Position als Gesamtkünstlerin. Man darf gespannt sein auf den 27. Oktober 2017!



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