"Du bist Feuer und Eis
Du bist Wasser und Whiskey,
Wir küssen und wir streiten,
Versöhnen uns die ganze Nacht.
Du bist der Segen und der Fluch,
Aber ich will diese Kette nicht zerbrechen,
Ich will Dich niemals mehr verlassen"
(D. Haywood, J. Kear, H. Scott, C. Kelley / Long Stretch of Love)
Ich denke, es ist nicht so falsch, wenn ich behaupte, jeder Musikkünstler wünscht sich zumindest einmal einen internationalen Hit zu landen. Die Anerkennung, die ein solcher mit sich bringt, ist dann nicht nur eine Bestätigung dessen was man tut, sondern kann auch neue Möglichkeiten eröffnen.
Aber es kann auch ein Fluch sein, speziell dann, wenn dieser Hit sehr früh in der Karierre kommt und wie ein Flutlichtturm in unerreichbarer Höhe alles folgende überstrahlt. Dann wenn dieser Song so karrierebestimmend wird, dass er sich nicht mehr übertrumpfen lässt. Das, was
Falco mit
'Rock Me Amadeus' empfand, als er an der Spitze der
US Billboard Hot 100 stand: nicht Freude, sondern Verzweiflung, weil er den Pop-Olymp erklommen hatte und danch nichts mehr kommen konnte.
Ähnlich wie es
Billy Ray Cyrus mit '
Achy Breaky Heart' aus seinem allerersten Album ging. Was als Country Single begann, wurde zu einem weltweiten Monsterhit, der ihn bis heute verfolgt und ihn gleichzeitig abstempelte. Musikalisch war er nie wieder auch nur annähernd so erfolgreich, wie mit diesem einen Hit. Dabei hat er in Folge eine Reihe von hochwertigen Album veröffentlicht.
Auch
Lady Antebellum hatte relativ früh in ihrer Karierre (es war das zweite Album) einen solchen internationalen Monsterhit. Nach den überraschenden Grammy-Auszeichnungen als '
Song of the Year' und '
Record of the Year' für '
Need You Now' in der
Pop-Kategorie, wurde man weltweit aufmerksam auf die Band und das zugehörige Album. Und das dient seither als Messlatte.
747 ist bereits das 5. Studioalbum (wenn man das Weihnachtsalbum nicht mitrechnet). Erschienen im September 2014 ist es ein neuer Versuch, die Country-Pop Messlatte zu überspringen. Die erste Single '
Bartender' erreichte
Platz 4 in den Billboard Hot Country Song Charts, '
Freestyle' ging aber schon bei
Platz 24 die Luft aus (trotz witzigem Video). Nun gibt es den dritten Versuch mit der aktuellen Single '
Long Stretch of Love'.
Ein Song über das Nicht-Aufgeben im Auf-und-ab einer Beziehung mit kraftvollen mehrstimmigen Refrains, druckvollen Gitarren und pulsierendem Rythmus. Bereits im
Feber wurde die Single in England veröffentlicht, anlässlich des Auftritts von
Lady A. beim "
Country to Country Festival" in der
O2-Arena. Das war der Anlass die Veröffentlichung in den USA im
März 2015 gleich mit einem Video in der "
Wheels Up Tour Version" zu begleiten. Denn bezeichnenderweise ist der Titel auch der Show-Opener zur aktuellen Tournee.
Mit Anfang Juli wird der Song (aktuell auf
Platz 27 in den
Billboard Hot Country Song Charts) nun nochmal gepusht durch ein neues Video. Diese offizielle, neue Version überrascht mit den (Amerikanischen) Farben
Rot und
Blau. Und obwohl ohne Story und im Studio gedreht, ist ein eindrucksvolles Werk gelungen, das mit Licht und Schatten, Zeitlupe und satten Tönen arbeitet. '
Long Stretch of Love' ist ein
Lady A. Titel, der mich persönlich seit längerem wieder anspricht. Und auch das Video finde ich sehr gelungen.
Auch wenn ich es nach wie vor schade finde, dass die markante Stimme von
Charles Kelley nicht mehr und öfter im Vordergrund steht. So wie auf der allerersten Single '
Love Don't Live Here', mit der ich Lady Antebellum entdeckt hatte. Und das ich erst wieder auf '
Goodbye Town' so richtig emotional spürte.
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