Balladen & Bangers: Handshakes in Heaven & Learn About Love

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"Was macht einen Banger? Das wichtigste ist der Hook, den man nicht mehr aus dem Kopf kriegt, nachdem man den Song nur einmal gehört hat. Außerdem hat er einen festen Beat, zu dem man sich einfach bewegen muss. Und Wiedererkennung ist ebenfalls ein Schlüssel." (DJ Rinehart / deepinthemix.com, 23. Juli 2023)

Neue Kriterien

Billboard gilt als die unumstrittene Autorität was Hitparaden für den Amerikanischen Musikmarkt betrifft. Billboard Charts gelten als die offiziellen Charts. Datengrundlage dafür liefert Nielsen, ein börsennotierendes Unternehmen (NYSE - NLSN), das in 106 Ländern weltweit tätig ist, um Konsumverhalten zu beobachten. Was wird gekauft, welche Trends ergeben sich daraus? Für den sich in den letzten Jahren technologiebedingt rasend verändernden Musikmarkt liegt der Fokus dabei nicht mehr nur auf traditionellen Verkaufszahlen, sondern es geht auch um das Ermitteln von neueren Varianten der Konsumation. Mit 31. Jänner gibt es hierzu eine weitere Aktualisierung.

Bereits im Dezember 2014 hatte Billboard mit seiner "Pop-Album Charts" (Billboard 200) darauf reagiert, wie Konsumenten heutzutage Alben kaufen. Nämlich immer weniger über traditionelle phsysische Käufe, sondern zuerst über digitale Downloads und dann zunehmend immer stärker über Streaming Dienste (wievz.B. Spotify). Damit lieferte das Ermitteln der Popularität eines Albums rein über den physischen Verkäufen basierend, kein korrektes und vollständiges Bild mehr.

Dem wollte man Abhilfe schaffen und es wurde entschieden, Messkriterien für Downloads und Streams einzuführen. Daraus sollten sich dann wieder Verkaufszahlen ermitteln lassen und in Folge vollständige Verkaufs-Charts.

So definierte man für Download-Käufe die Kenngröße Track Equivalent Albums (TEA), da in der digitalen Welt ja nicht mehr nur vollständige Alben gekauft werden müssen. Mit anderen Worten wollte man die Frage beantworten: wieviele Songs aus einem Album mussten digital gekauft werden, um sagen zu können, sie entsprechen einem physischen Albumkauf? Diese Zahl wurde auf 10 festgelegt, da das in etwa auch dem Preis eines vollständig gekauften Albums entspricht. Werden somit 10 Songs aus einem Album digital gekauft, gilt das wie der herkömmlich Kauf eines physischen Albums. Ob das dann 10x der gleiche Song ist, spielt keine Rolle mehr.

Für die Variante der Konsumation über einen Streaming Dienst definierte man Streaming Equivalent Albums (SEA) und legt als Bedingung für ein Album 1.500 Streams fest. Das sollte etwa dem Geldwert eines physischen Albums entsprechen, basierend auf den aktuellen Streaming-Preisen.

Mit 31. Jänner 2017 wurden nun auch die Album Charts der jeweiligen Genres auf die Methodik der Konsumation umgestellt. Somit also auch für die Top Country Albums. Mit anderen Worten, die populärsten Country Alben waren bisher diejenigen, welche die meisten physischen Kopien verkauft hatten. Nun hat es auch einen Einfluss, wieviele digital gekauft bzw. gestreamt werden.

Was hat sich dadurch in den Top Country Album Charts geändert? Auf den beiden Spitzenpositionen gar nichts: Chris Stapleton und Keith Urban haben nach wie vor die meistverkauften Alben im Genre Country. Klar gewonnen haben jedoch die Interpreten, deren Musikfans man als jünger und damit auch stärker aktiv bei den neuen Medien vermuten würde: Thomas Rhett mit "Tangled Up" klettert von 8 auf 3, Florida Georgia Line mit "Dig Your Roots" von 7 auf 4 und Sam Hunt kehrt mit seinem Debütalbum aus 2014 ("Montevallo") gar wieder zurück in die Charts auf Platz 7. Ein klarer Hinweis darauf, dass Sam Hunt mehr als nur eine Modeerscheinung ist, die wieder verschwindet!

Großer Verlierer ist das Doppelalbum von Miranda Lambert "Weight of These Wings", das von Platz 4 auf die 11 fällt. Und "A Sailor's Guide to Earth" von Sturgill Simpson, in der vergangenen Woche (nach seinem Auftritt bei Saturday Night Life) noch auf Platz 3, ist nun ganz verschwunden. Auch in den Americana/Folk Albums Charts, wo das Album von Sturgill Simpson ebenfalls gelistet wird (und wohl auch besser aufgehoben ist), fällt es von Platz 2 auf Platz 10. Das mag allerdings damit zu tun zu haben, dass der kurzfristige Sales Push aus dem Auftritt bei Saturday Night Life wieder verpufft ist.

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