2024: an der Kreuzung von Pop und Country

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"2024 demonstrierten Pop-Künstler ihr Liebe für Country Music, und die Wählerschaft der Grammy Awards honorierte das. Pop und R&B Stars dominierten die Country Grammy Nominierungen, darunter Beyoncé, die als einzige Künstlerin eine Nominierung in allen 4 Country Kategorien erhielt." (Melinda Newman / billboard.com, 8. November 2024)

Mein Vater

"Endlich wird mir klar,
wieviel ich lernen kann,
von meinem Vater.
Denn jetzt muss ich das Vorbild sein
für meinen Sohn,
ihn bestmöglich aufzuziehen,
in der Hoffnung, dass er eines Tages
so sein möchte, wie sein Vater."
(My Old Man / Zac Brown)

Zac Brown ist vom Sternzeichen her gar kein Fisch. Dabei würde es so gut passen. Wie der Fisch, der sich in seinem nassen Element wohl fühlt, fühlt sich Zac Brown in jeder musikalischen Ecke wohl. Und genauso schwer, wie sich der Fisch mit bloßer Hand festhalten lässt, so schwer ist es, Zac Brown auf eine genaue Musikrichtung festzulegen. Das beweist er wieder mit seiner neuesten Single.


 Aber vielleicht ist das auch ein bisschen das Erfolgsgeheimnis der Zac Brown Band. Nämlich dass man nie so genau weiß, womit sie einen überraschen wird. Ganz besonders bei Live-Shows, in denen die Band regelmäßig zur Cover-Band wird. Denn da gibt es nicht nur Zac Brown Hits zu erleben, sondern das Publikum wird auch schon mal mit Hits von Prince, Queen oder Dan Fogelberg bedient. Musik, die man weltweit kennt und bei der sich die meisten Musikliebhaber willkommen fühlen.

Das mag erklären, warum u.a. 115.000 begeisterte Besucher die Band im August 2016 im Fenway Park bei 3 Konzerten in Folge erleben wollten. Und dabei ist der Fenway Park nicht irgendein kleines Feld, sondern das große Stadion in Boston mit einem Fassungsvermögen von rund 40.000, in dem die berühmten Boston Red Sox zuhause sind. Eine Gegend im Nordosten der USA, die nicht unbedingt Heimat des typischen Country-Publikums ist.

Bekannt geworden durch handgemachte Musik mit starken Harmonie-Gesängen und Strand-Einflüssen, die an Jimmy Buffet oder Kenny Chesney erinnern, ist die Band nie stehengeblieben, sondern hat sich immer wieder neuen Einflüssen gegenüber offen gezeigt. Etwas das in ihren Live-Shows von Anfang an ein fester Bestandteil war. Und das mit ihrem letzten Album 2015 ("Jekyll + Hyde") für viel Aufregung und Diskussion gesorgt hat. Denn da war ganz unverblümt von Hard Rock über Swing bis zu EDM alles vertreten.

Nun meldet sich die Zac Brown Band zurück. Mit neuer Musik, neu angekündigtem Album und neuer Tour. Und der Albumtitel verspricht bereits, wohin es gehen soll: "Welcome Home". Zurück zu den Anfängen, wie sie auf dem ersten Album "The Foundation" aus dem Jahre 2008 zu finden sind. So ist der kurze Trailer zum Album auch nur ein simples Instrumental aus der wunderbaren Melodie zur ersten Single.




Diese gibt es seit dem 2. Februar 2017 und sie ist eine Hommage an unsere Väter mit dem Titel 'My Old Man'. Sie fasst in Worte und musikalische Emotionen, die Bewunderung für eine geglückte Vater-Sohn Beziehung, aber auch die Verantwortung dafür und wie sie sich immer wieder auf die nächste Generation überträgt. Sehr zurückhaltend produziert von Dave Cobb, glänzt der Song in seiner bescheidenen Ehrlichkeit und mit berührenden Gefühlen.

Das Lyrics-Video zum Lied verarbeitet Erinnerungsfotos der Bandmitglieder an deren Jugend und die Rolle ihrer Väter. Bilder, die so manch bewegende Erinnerung hervorholt, weil nicht alle Väter mehr da sind.




Wieder traut sich Zac Brown Musik zu machen, die nicht unbedingt dem aktuellen kommerziellen Trend entspricht. Aber es erwärmt das Herz, wenn eine so ruhige Ballade in die ohnehin viel zu laute Welt von heute geschickt wird. Man darf gespannt bleiben, was das Album bringen wird, das ebenso wie der Tour Start für den 12. Mai 2017 angekündigt ist.

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