Tagebuch einer Songschreiberin

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"Sei aufgeschlossen und höre es an einem ruhigen Ort. Lass dich mitnehmen. Höre es von Anfang bis zum Ende. Ich hoffe, du lernst ein bisschen über mich oder vielleicht auch über dich. Wir alle versuchen das [Leben] zu verstehen oder brauchen auch mal eine Pause davon. Lasst mich euch dabei helfen." (Lanie Gardner / sweetyhigh.com, 25. Oktober 2024)

Umleitung

Man nennt sie eine Pop-Ikone. Und man sieht ihr die 62 Jahre nicht wirklich an. Auch wenn das vielleicht auch ein bisschen an den rosa Haaren liegen könnte. Aber inzwischen sei sie alt genug, um sich jede beliebige Haarfarbe leisten zu können, wie sie in einem Interview feststellt.

1983 betrat sie die Pop-Bühne der Welt mit ihrem ersten Album. Diejenigen, die sich noch an sie erinnern, tun das meist auf Grund der allerersten Single aus dem Album; das Lied, das bis heute untrennbar mit Cyndi Lauper verbunden bleibt: 'Girls Just Want To Have Fun'.

2010 veröffentlichte sie ihr 10. Studio-Album "Memphis Blues". Bereits der Titel verrät, wo es aufgenommen wurde und was es beinhaltet. Aufgenommen mit einigen ganz großen Namen aus dem Genre wie B.B. King wurde das AlGrammy als Bestes Traditionelles Blues Album nominiert. Die Memphis Blues Tour zum Album führte sie über 1 1/2 Jahre durch alle Kontinente der Welt.
bum zu einem Überraschungshit und sogar für einen

Nun ist ihr Nachfolgewerk angekündigt und es lässt sie einen weiteren Ausflug in ein für sie neues Genre machen. Wie schon im vergangenen Jahr angedeutet wird am 6. Mai 2016 ihr Country Album "Detour" erscheinen. Eine kleiner Abstecher nach Nashville, um ein wenig am allgemeinen Trend mitzunaschen? "Detour" steht ja für "Umleitung"; also nicht ganz freiwillig einen Umweg in Kauf zu nehmen, um ans eigentliche Ziel zu kommen.

In einer Pressekonferenz erzählt sie, dass es eigentlich die Idee von Seymour Stein, dem berühmten Mitbegründer von Sire Records und dem Entdecker von Madonna, war, ein Country Album aufzunehmen. Und ihr sehnlichster Wunsch sei es immer schon gewesen, einmal mit Seymour Stein zu arbeiten. So fand alles, mit Unterstützung von Produzent Tony Brown, zusammen.

Und um es sich vielleicht ein bisschen einfacher zu machen, setzt man auf Altbewährtes. Dementsprechend ist das neue Album eines mit Cover Versionen von klassischen Country Hits aus den 1940er, -50er und -60er Jahren. In der Pressekonferenz betont sie jedoch, dass das sehr wohl Musik ist, die sie selbst als Kind im Radio gehört hatte. Patsy Cline oder Loretta Lynn wären für sie damals große Stars und große Sängerinnen gewesen. Und diese Erinnerungen wolle sie mit dem Album wieder zum Leben erwecken.

Um ihre Glaubwürdigkeit noch zu unterstreichen, hat sie sich, wie schon bei "Memphis Blues" große Namen mit ins Studio geholt: Emmylou Harris, Vince Gill, Alison Krauss, Jewel und der Evergreen Willie Nelson. So finden sich Songs auf dem Album, die wohl auch für die Menschen vertraut klingen werden, die sich nicht notwendigerweise mit Country auseinandersetzen. 'Walkin' After Midnight', 'Heartaches By the Number' oder 'I Fall To Pieces' kennt man eigentlich.

Die erste offizielle Single ist der vielleicht nicht so bekannte Song 'Funnel of Love', den Wanda Jackson 1961 als B-Seite ihrer Top-10 Single 'Right Or Wrong' veröffentlichte. Cyndi Laupers quietschende Stimme ist gewöhnungsbedürftig, wenn man die Rockabillyröhre von Wanda Jackson dagegen hält.

Trozdem könnte die Kombination aus Pop-Ikone und vertrauten Oldies wieder eine unerwartet gelungene sein. Auch wenn ich bezweifle, dass sie so erfolgreich sein wird, wie "Memphis Blues". Jedenfalls bringt sie PR für Cyndi Lauper und für Nashville und die Country Music. Und so mancher hat vielleicht die heimliche Hoffnung, dass damit auch wieder etwas klassische Country Music ins Radio zurückkehrt.

Denn wie kurios klingt es, wenn sie im Interview meint, dass diese Musik nichts mehr mit Country Music (in den Charts von heute) zu tun hat. Wer hören möchte, wie das live klingt, hat die Möglichkeit, das sogar in Deutschland (Köln am 2. Juli 2016) und in Österreich (im Rahmen des Jazz Fest Wien am 3. Juli 2016) noch heuer zu erleben.

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