Balladen & Bangers: Handshakes in Heaven & Learn About Love

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"Was macht einen Banger? Das wichtigste ist der Hook, den man nicht mehr aus dem Kopf kriegt, nachdem man den Song nur einmal gehört hat. Außerdem hat er einen festen Beat, zu dem man sich einfach bewegen muss. Und Wiedererkennung ist ebenfalls ein Schlüssel." (DJ Rinehart / deepinthemix.com, 23. Juli 2023)

Silber und Gold

"... im neuen Ansatz geht es um verschwitzte Kneipen, in denen das Publikum mit der Band die Hooks voll guter Stimmung mitsingt, um die euphorischen Gitarren-Riffs und das hämmernde Schlagzeug, das man draußen am Parkplatz noch spüren kann."
(brandonlay.com/about/, Oktober 2021)


2010 war Brandon Lay nach Nashville gekommen und knapp 7 Jahre später präsentierte ihn EMI Records Nashville als einen der vielversprechendsten Neulinge. Aber anstelle eines für 2018 angekündigten Debüt-Albums, bekam die gespannte Öffentlichkeit nur eine Handvoll Singles zu hören, die mehr schlecht als recht in Radio und Charts Anerkennung fanden. Zumindest schaffte es 'YadaYada Yada' in die Radio (Billboard Country Airplay) Charts (Platz 42).

Obwohl er von Vevo als einer von nur 20 Künstlern aus unterschiedlichsten Musik-Genres für den 'Artist to Watch 2019' nominiert wurde, begann es in Nashville immer stiller um Brandon Lay zu werden. Schließlich griff man Anfang 2020 auf das exzellente, aber sehr moderne und exklusiv für die Vevo-Promotion aufgenommene und bis dato nicht erhältliche 'For My Money' zurück und veröffentlichte es. Damit erreichte Brandon Lay nocheinmal den bescheidenen Platz 55 in den Radio (Billboard Country Airplay) Charts. Danach jedoch schien es, als hätte die Pandemie ihn buchstäblich von der Bühne gefegt.

Erstaunlicherweise behielt er jedoch seinen Vertrag bei EMI Records Nashville und das machte Hoffnung, doch noch nicht das frühe Ende einer so vielversprechend begonnenen Karriere erreicht zu haben. Drei weitere Songs (darunter ein Cover des Trisha Yearwood Hits 'Walkaway Joe' aus dem Jahr 1992) wurden zwar in Folge veröffentlicht, tauchten jedoch nicht mehr in den Charts auf. Zeit also für eine Neuorientierung, wie es schien.
 
Etwas, das Brandon Lay interessanterweise auf einem im Herbst 2019 veröffentlichten Song bereits vorweg genommen zu haben schien. Denn dort singt er auf dem gemeinsam mit Shane McAnally und JT Harding geschriebenen Song 'Still Rock & Roll' in der Bridge:
Ich weiß nicht, weiß nicht wo die Zeit hingeht,
wir sind immer noch, immer noch Rock & Roll.

Mit dem fast 10 Jahre zuvor gemeinsam mit Dean Dillon geschriebenen Song 'Broke' meldete sich Brandon Lay im Sommer 2021 (immer noch auf EMI Records Nashville) dann offiziell zurück. Der Song trug mit Jonathan Singleton die Handschrift eines neuen Produzenten und sollte der erste Schritt in einer musikalischen Neuausrichtung sein. Eine Neuausrichtung, die erstmal über Streaming und die weniger strikte Plattform Satelliten Radio erfolgen sollte.

"Ich denke, die Erkenntnis kam für mich in dem Moment, als ich zu mir sagte: "Was versuche ich hier eigentlich zu tun? Wer bin ich wirklich?", erklärte er im Interview mit entertainment-focus.com. "In Wahrheit bin ich ja doch nur ein Country Boy, der Rock'n'Roll liebt. Also sollte ich auch genau das machen."

Gemeinsam mit Jonathan Singleton begann er schrittweise einen Sound umzusetzen, der mehr das repräsentierte, was er auch auf der Bühne zeigte. "Die Leute kamen zu meinen Konzerten und was sie hörten, entsprach nicht dem, was sie aus dem Radio kannten. Jonathan half mir diese Lücke zu schließen und einen stärkeren Band-Sound umzusetzen, der ein wenig R&B ist, aber definitiv einen Southern Rock und Blues Aspekt hat", beschreibt Brandon Lay die neue Richtung bei countrynow.com.

"Gemeinsam mit dem Song 'Broke' haben wir 7 weitere Titel eingespielt, die wir nach und nach veröffentlichen werden und ich bin sehr froh, dass mich das Label dabei unterstützt", verkündete er bereits im Sommer 2021 mit ehrlichem Enthusiasmus.

So ist es auch im übertragenen Sinn ein nach Hause kommen, als er noch im Oktober 2021 auf dem nächsten Titel 'Back Home' von George Strait singt, dessen Musik immer noch aus dem Küchenradio kommt, und wo es nach dem im Südstaaten-Stil gebratenen Hühnchen seiner Mutter riecht.

Im Februar 2022 folgte das poppige 'Good Good Life', in dem der Umstand, sie kennengelernt zu haben, dafür entschädigt, im Leben noch nicht so weit zu sein, wie eigentlich erhofft. Schon im März folgt 'Silver and Gold' mit seinem treibenden Refrain über eine grenzenlose Jugendliebe, die wertvoller war, als all der bescheidene materielle Besitz, mit dem sie aufwuchsen.

Nur 2 Wochen später überrascht er mit dem ansteckenden Ohrwurm 'Take You Home'. Darin geht es um einen Flirt und den Umstand, aus dem einfachen Süden zu kommen, wo man immer noch die Musik von Alabama ('Dixieland Delight') hört und mit dem Mädchen im Allrad in die Dunkelheit fährt, wo der Himmel aus Milliarden Sternen erstrahlt.

 
Nicht weniger eingängig kommt der Midtempo-Beat von 'Ride With You' daher, mit dem der Protagonist versucht, eine Trennung zu verarbeiten, die ihn nicht loslassen will.
 
Versteh' mich nicht falsch,
was wir hatten, war wirklich gut.
Ich vermisse dich nicht, wenn ich aufwache,
ist das nicht so, wie es sein soll?
 
Und ich weiß, und du weißt,
wir beide sind besser getrennt,
[aber] es könnte unser gemeinsames kleines Geheimnis sein,
triff mich heute nacht,
du weißt, ich kann es nicht bei mir behalten,
Fahr mit mir.
(Ride with You / Brandon Lay, Mikey Reaves)

Das gemeinsam mit Ross Copperman geschriebene 'Speed of Light' versucht den atemlosen Moment festzuhalten, der sich so nach Bestimmung anfühlt. Während in 'Sailing Around the World' diese Momente des Glücks den Pickup Truck auf der schmalen Straße durch ländliche Gegend zu einem Katamaran werden lässt, der an weißen Sandstränden vorübergleitet und das Gefühl entstehen lässt: ich segle um die Welt, mit meinem Arm um dich und ich möchte nie wieder zurückkommen.

Brandon Lay hat in den letzten 10 Monaten mit der Veröffentlichung dieser neuen Songs seiner Kreativität freien Lauf gelassen. Und die Ergebnisse werden auch beim wiederholten Hören nicht lästig, sondern immer mehr zu gern gesehenen Begleitern. "Diese Lieder geben einen Einblick, wer ich bin", sagt er auf seiner Homepage. "Aber vorallem hoffe ich, dass sie einfach nur gute Songs sind, zu denen Fans jamen und einen Bezug herstellen können."


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