Balladen & Bangers: Handshakes in Heaven & Learn About Love

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"Was macht einen Banger? Das wichtigste ist der Hook, den man nicht mehr aus dem Kopf kriegt, nachdem man den Song nur einmal gehört hat. Außerdem hat er einen festen Beat, zu dem man sich einfach bewegen muss. Und Wiedererkennung ist ebenfalls ein Schlüssel." (DJ Rinehart / deepinthemix.com, 23. Juli 2023)

Live in Glasgow

"Das Leben wäre nicht, was es ist, wenn man nicht auch weiß, wie sich ein gebrochenes Herz anfühlt. Dann, wenn die Welt stehen bleibt und keinen Sinn mehr macht. Ich glaube, Gott findet einen Weg, unser Herz gerade so zu brechen, dass mann hoffentlich wieder lernt, neu zu lieben. Und ich glaube genau das machen traurige Lieder für die Seele, deshalb brauchen wir sie."
(Eric Paslay / Broadcast, Glasgow, 6. Juli 2018)

Offizielles Veröffentlichungsdatum für das erste Live-Album von Eric Paslay war der 20. September 2019. Inoffiziell war es jedoch bereits Ende August 2019 anlässlich des Starts der Nice Guy Tour in Europa für alle Konzertbesuch erhältlich. Tatsächlich entstanden war es jedoch bereits ein Jahr zuvor, am 6. Juli 2018 in Glasgow, was dem Album auch seinen Namen gibt: "Live in Glasgow".

2014 hatte Eric Paslay sein gleichnamiges Debütalbum veröffentlicht, das ihm gleich 3 Top-15 Hits in den Radio (Billboard Country Airplay) Charts bescherte. Davor kannte man Eric Paslay lediglich als Hit-Songschreiber für andere Interpreten. So hatte Jake Owen mit dem von Eric Paslay geschriebenen 'Barefoot Blue JeanNight' einen seiner größten Hits. Auch die Eli Young Band erreichte mit 'Even If It Breaks Your Heart' Nummer 1 in den Billboard Hot Country Songs Charts, ebenso wie Love and Theft mit 'Angel Eyes'.

Aber das, was für den Künstler Eric Paslay mit seinem ersten Album so vielversprechend begonnen hatte, fand überraschenderweise keine Fortsetzung. Denn die als Vorboten eines zweiten Albums angekündigten Singles 'High Class', 'Angels in this Town' und 'Young Forever' wurden keine Hits und das zugehörige Album wurde daraufhin bis heute nicht veröffentlicht. Vielmehr ist es in den USA wieder sehr still um den bärtigen Rothaarigen geworden.



So traf es sich zeitlich gut, dass Eric Paslay die Chance bekam, neue Fans in Europa zu gewinnen. Im Rahmen der CMA Songwriters Tour war er im Oktober 2017 erstmals in Großbritannien zu sehen. Die Begeisterung der Fans machte es ihm leicht, 2018 wiederzukommen - und das gleich zweimal. Einmal davon durfte er im Juli 2018 im Rahmen der Sommerkonzert-Serie (BTS - British Summer Time) im Hyde Park in London, bei der Eric Clapton, Steve Winwood und Santana Headliner waren, auftreten. Sommer und Herbst 2018 sahen Eric Paslay dann mehrmals auch in Deutschland live und das Jahr 2019 brachte ihn schließlich zum bereits vierten Mal in 3 Jahren für Konzerte nach Europa.



Das aktuelle Live-Album ist aus mehreren Gründen in Glasgow entstanden. Natürlich steht an erster Stelle die Motivation, ein stimmungsvolles Album zu machen. Aber weil sich so etwas nicht planen lässt und Europa ohnehin ein riskanter Veranstaltungsort für die Aufnahme einer modernen Country Show ist (weil kaum bekannt), wollte man das Risiko möglichst klein halten.

In Interviews spricht Eric Paslay davon, dass die Wahl auf Glasgow gefallen war, weil dort eines seiner ersten Konzerte in Europa stattfanden und es damit für ihn besonders prägend war. Gleichzeitig wusste das Publikum, was es erwarten durfte, nachdem Eric Paslay dort 2017 bereits erfolgreich aufgetreten war. Darüberhinaus ging man auf Nummer sicher und setzte das 2018-er Konzert im Broadcast in Glasgow an, einem kleinen Live-Club, der nur rund 150 Besucher fasst und damit rasch die Atmosphäre einer ausverkauften Veranstaltung liefern konnte.



Genau das vermittelt dann das Album auch: hautnahe Atmosphäre und ganz persönliche Interaktion zwischen Künstler und Publikum. In jeder größeren Location wäre es gar nicht möglich, derart interaktiv mit den Besuchern zu kommunizieren. So entsteht eine Live-Stimmung, in der nicht nur der Künstler seinen Platz hat, sondern auch das Publikum den seinen findet. Gemeinsam machen sie aus "Live in Glasgow" ein gelungenes Album, in dessen Zentrum natürlich die Musik von Eric Paslay steht.

Nachdem es in den letzten 4 Jahren (abgesehen von einer EP mit Demo-Songs) kein neues Album gegeben hat, liefert es einen guten und repräsentativen Querschnitt eines Eric Paslay Konzerts der letzten Jahre. Neben den eigenen Hits aus seinem bisher einzigen Studio-Album finden sich da natürlich die von ihm geschriebenen, aber von anderen Künstlern zu Hits gemachten Songs.

Mit dem hoffnungsmachenden Song über Vergebung ('Less Than Whole') und der tief berührenden Ballade über eine verlorene Liebe ('Amarillo Rain') befinden sich auch zwei Deep-Cuts aus dem ersten Album und der Work Tapes EP in der Live-Version auf dem Album. Als Gesamtwerk tut das Album genau das, was es soll: nämlich das Interesse zu wecken, einerseits sich mehr mit der Musik von Eric Paslay auseinanderzusetzen, andererseits den Künstler auch einmal live erleben zu wollen.

Eric Paslay steht in seiner Live-Show stilistisch der Rock Musik wahrscheinlich näher, als dem traditionellen Country und optisch passt er perfekt in einen lauten Club voller bärtiger Schotten (noch besser eigentlich: Iren), aber im Herzen ist er an erster Stelle ein leidenschaftlicher Songschreiber. Und das beherrscht er mit Bravour!



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