Kaltes Bier & der King der Country Music

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"Das ist es, was gute Musik ausmacht. Sie fasst das in Worte und Melodien, was Menschen oft schwer fällt, mit eigenen Worten zu sagen. Aber wenn sie den richtigen Song hören, dann fühlen sie sich verstanden. Ich denke, das ist ganz entscheidend." (Zach Top / americansongwriter.com, 5. April 2024)

C2C Berlin


"Country to Country: Europas größtes und populärstes Country-Music-Festival ist zurück! Von Freitag, den 6. März bis Sonntag, den 8. März 2020 geht das Festival in Berlin in die zweite Runde und wird über drei Tage ein unglaubliches Aufgebot an Künstlern in die Verti Music Hall sowie angrenzende Sidestages bringen."
(http://www.c2c-countrytocountry.de / 21. Oktober 2019)

Nun ist das Programm für das kurz und bündig mit C2C abgekürzte Country Music Festival also endlich offiziell! Für jeweils 3 Tage werden im März 2020 wieder große Stars aus den USA nach Europa kommen, um dieses Festival zu bespielen. Hatte man sich bis 2018 bei laufend steigenden Zuschauerzahlen nur bis nach Großbritannien gewagt, findet das Festival 2020 bereits zum zweiten Mal auch den Weg nach Kontinentaleuropa, wo wie 2019 wieder Berlin und Amsterdam auf dem Tourneeplan stehen.

Auf der Homepage für den deutschen Ableger des Festivals findet sich nun nicht nur eine erste Übersicht der bestätigten Auftritte, sondern sogar ein eigens für Berlin zusammengestelltes Video, in dem die Künstler nicht nur musikalisch kurz anspielt werden, sondern sogar selbst ihre Vorfreude auf den kommenden Auftritt äußern. Zu schade, dass dieses (noch) nicht auf youtube verfügbar ist bzw. auf andere Seiten (wie diese hier) übernommen werden kann. Eine vertane PR-Chance!
Somit bleibt nur, die Programmankündigung von dort wiederzugeben:

Luke Combs, einer der aufregendsten Newcomer Nashvilles wird erstmals als Headliner beim C2C in Berlin dabei sein. Wahrhaftig, ehrlich und geerdet. Was man von Luke Combs sieht und hört, fühlt man auch. Außerdem stehen als Headliner Darius Rucker und Brett Young fest.

Als Leadsänger und Gitarrist von Hootie & the Blowfish hat Darius Rucker in den 90ern bereits einen festen Platz in der Riege der US-Superstars. Seit 2008 ist er als Country-Solo-Künstler unterwegs und wurde bereits mit drei Grammy Awards ausgezeichnet. Brett Young – ein ehemaliger Profi-Baseball-Spieler – fand seine Erfüllung in der Country-Musik. Seit 2017 sein erstes, nach ihm benanntes Album Brett Young erschienen ist, geht es für den Singer-Songwriter mit zahlreichen #1 Hits und Award-Auszeichnungen steil bergauf.

Ebenfalls werden sich The Cadillac Three, Lindsay Ell, Nashville-Star Charles Esten, Runaway June sowie Introducing Nashville mit Abby Anderson, Tenille Townes und Eric Paslay die Ehre auf der Mainstage geben.


Mit Luke Combs als Headliner gleich am ersten Abend ist es zweifellos gelungen, den aktuell mit Abstand erfolgreichsten und einflussreichsten Country Star auf die Bühnen von Europa zu holen. Ein Hinweis und eine Bekenntnis, seinen aktuellen Erfolgsrausch in den USA über die Kontinentsgrenzen hinaustragen zu wollen. Ein Künstler, der stilistisch den goldenen Mittelweg zwischen modern und traditionell gefunden hat und damit sein Publikum in allen Lagern rekrutiert.



Vor ihm im Freitagabend-Programm finden sich die aufstrebende, gitarrenschwingende Kanadierin Lindsey Ell, die in den USA aktuell als Duett-Partnerin von Brantley Gilbert mit 'What Happens in a Small Town' ihren ersten Radio (Billboard Country Airplay) Top-10 Hit feiert, und The Cadillac Three, ein hart rockendes Trio, das bereits 2014 mit ihrem Southern Rock Eric Church auf seiner Club-Tour durch Deutschland begleitet hatte.



Am Samstag steht Darius Rucker als Headliner auf dem Programm. Ein sympathischer und vielseitiger Künstler, der nicht nur seine Country Hits in seinen Shows zum Besten gibt, sondern schon auch mal auf 'Purple Rain' von Prince zurückgreift. Für ihn eröffnen die Newcomer Abby Anderson und Tenille Townes, sowie Eric Paslay, dessen Karriere nach einem starken Debütalbum leider völlig vom Radar verschwunden ist.

Am letzten Tag schließlich steht der kalifornische Faserschmeichler Brett Young als Hauptkünstler auf der Bühne, unterstützt von Charles Esten, dem Schauspieler aus der Erfolgsserie Nashville, der sich zunehmend auf eine Musikkarriere fokusiert, sowie das weiblichen Newcomer-Trio Runaway June. Ein durchwachsener Programmtag.

Der exklusive Ticketverkauf für das Festival startet am Donnerstag, den 24. Oktober 2019 um 9:00 Uhr über www.eventim.de. Der allgemeine Vorverkauf beginnt am Montag, den 28. Oktober 2019 um 10.00 Uhr.



Noch gibt es zwar die Ankündigung auf weitere Künstler, doch wird es hier mit Sicherheit keine weiteren großen Namen mehr geben. Das war auch im vergangen Jahr schon so. Wenn man sich das Programm für Großbritannien ansieht, dann unterscheidet sich dieses. Das ist zwar nicht ganz verständlich, mag aber Terminkollisionen geschuldet sein.

Für viele Fans ist es jedoch mit Sicherheit eine Enttäuschung, bekommt man doch in London, Dublin und Glasgow nicht nur Old Dominion und Tanya Tucker zu sehen, sondern vorallem Eric Church als Headliner, einen der aktuell außergewöhnlichsten Live-Acts in den USA. Damit muss sich Berlin (wie schon im vergangenen Jahr, als Chris Stapleton ebenfalls nicht über den Kanal kam) mit einem wesentlich weniger attraktivem Programm zufrieden geben.


Das Echo im Netz zum britischen Programm ist ein wenig enttäuscht darüber, dass keine weiblichen Headliner gebucht sind, hatte man doch ganz stark auf Carrie Underwood oder Miranda Lambert gehofft. Während man also in Großbritannien bereits verwöhnt ist, muss man sich in Kontinentaleuropa wohl damit zufrieden geben, dass überhaupt namhafte Künstler im Rahmen dieses Festivals hier auftreten. Auch wenn man mit Ausnahme von Luke Combs im Moment keinen davon wirklich zur A-Liga zählen kann.

Das ist ein wenig schade, gerade zu einem Zeitpunkt, als man von Medienseite ein erstaunlich großspuriges Bekenntnis zu Country Music in Deutschland liest. So hieß es da bereits am 9. September 2019:

Die Bertelsmann Content Alliance hat grosse Pläne in Deutschland: Sie will der Country-Musik eine Bühne bieten und es nach vorne bringen. Dafür benutzen sie verschiedene Geschäftsbereiche. Die RTL Group will in diesem Zuge einen Country Radio Sender starten. starten. Die Moderation übernimmt Country-Fan Arno Müller. Den Sender kann man ab Oktober streamen.

Daneben wird ebenfalls eine TV-Aktion gestartet: VOX überträgt die Country-Musik-Awards (CMA). Die Mediengruppe RTL hat ausserdem die Lizenzen für weitere Formate der CMA erworben: "CMA Fest" und "CMA Country Christmas".

Kritischerweise muss man sagen: Ankündigungen dieser Art gibt es nicht zum ersten Mal und wie sehr ein Radiosender in Zeiten von Streaming noch zeitgemäß ist, bleibt fraglich, aber es gibt zumindest Hoffnung, etwa die 53. CMA Awards vom 13. November 2019 wiedermal im lokalen TV zu sehen. Das kann schon auch einen gewissen Publikumseffekt haben, vorausgesetzt die Austrahlungszeiten liegen nicht wieder irgendwann nach Mitternacht oder im Vormittagsprogramm.

Unter dem Strich bleibt Hoffnung und Optimismus, aber auch Zweifel, ob all das wirklich so aufgesetzt ist, dass es die Musik hierzulande auch mittelfristig nach vorne bringen kann.

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