Kaltes Bier & der King der Country Music

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"Das ist es, was gute Musik ausmacht. Sie fasst das in Worte und Melodien, was Menschen oft schwer fällt, mit eigenen Worten zu sagen. Aber wenn sie den richtigen Song hören, dann fühlen sie sich verstanden. Ich denke, das ist ganz entscheidend." (Zach Top / americansongwriter.com, 5. April 2024)

Abschiedskuss

"Meine kleine Tochter sagte zu mir: dieses Lied hat girl power! Ich habe eine 9-jährige und sie entscheidet praktisch, welches Lied meine nächste Single sein wird, die Radio Stationen im ganzen Land kriegen werden. Aber andererseits hat sie, so wie ihre Mutter, ohnehin immer Recht, warum soll sie also nicht auch meine Single auswählen?"
(Aaron Watson / Lonestar 99.5, 1. Februar 2019)

Gemeinsam mit seinem Manager Gino Genaro hatte Aaron Watson 2006 die eigenständige Plattenfirma BIG Label Records gegründet. Seitdem veröffentlicht er seine Musik nicht nur auf einem independent Label, sondern auch noch auf einem, das ihm selbst gehört. Dabei wäre er einem großen Label nicht von vornherein abgeneigt gewesen. Aber sehr früh stellten sich diese großen Hoffnungen als Illusion heraus. Denn das Feedback, das er von den großen Labels in Nashville erhielt, lief darauf hinaus, dieses oder jenes an seiner Musik und seinem Auftritt zu ändern und nach Nashville zu übersiedeln, wenn er eine Chance haben wollte.

Dazu war Aaron Watson nicht bereit. Er wollte sich nicht für einen möglichen Erfolg um jeden Preis verbiegen lassen. So ging er nach Texas zurück und arbeitete dort konsequent an seiner Karriere. Längst ist der inzwischen 41-jährige Singer-Songwriter und Familienvater ein Begriff in der dortigen Szene. Er steht für traditionellen Texas Country und alleine auf Facebook beträgt seine Fangemeinde fast 500.000. Western Swing - Legende Ray Benson (von Asleep at the Wheel) produzierte lange seine Musik und 2004 sang mit Willie Nelson gar eine weitere Legende mit ihm auf dem Titelsong zu seinem Album "The Honky Tonk Kid".

Ein Erfolg, der vor genau 4 Jahren dann aus Texas herauszuschwappen begann, als sein Album "The Underdog" (Februar 2015) sich als erstes Country Nummer-1 Album rühmen durfte, nicht zu einem Major Label zu gehören. 2017 folgte das Nachfolge-Projekt "Vaquero" (Platz 10 in den Billboard 200 Album-Pop-Charts), dessen erste Single 'Outta Style' so modern klang, dass sie bis auf Platz 10 in den Radio (Billboard Country Airplay) Charts kletterte. Damit konnte Aaron Watson stolz auf seinen ersten Top-10 Hit in den nationalen Charts verweisen. Die nächste Single 'Run Wild Horses' erreichte immerhin ebenfalls die Top-40 mit Platz 33.

Genau 20 Jahre ist es inzwischen her, dass mit "Singer/Songwriter" sein erstes Album erschienen war. Ein Werk, das er noch eigenhändig bei Auftritten verkauft hatte. Ein Jubiläum, das der Vater von 3 Kindern, heuer gebührend mit einem neuen Album feiern möchte. "Wenn dieses mein letztes Album wäre, dann wäre das auch ok. Denn ich erzähle darauf alles über mich, meine Siege und meine Niederlagen", hält Aaron Watson fest. "Red Bandana" ist der angekündigte Titel des Albums, dessen Erscheinen für den 21. Juni 2019 geplant ist.


Bis dahin möchte er sich mit einer neuen Single aus dem kommenden Projekt in Erinnerung rufen. Und das sollte ihm mit dem mitreissenden, schnellen 'Kiss That Girl Goodbye' mehr als gelingen können. Anlass für den selbstgeschriebenen Song war eigentlich ein in Tränen aufgelöstes Mädchen, das ihm nach einem seiner Konzerte erzählte, dass ihr Freund sie verlassen hatte. Aus dieser Situation machte Aaron Watson ein Lied, das dem Ex trotzig den Mittelfinger zeigt und anstattdessen nach vorne schaut ("Ein Neubeginn wird das Herz erwärmen, wie die Sonne, die durch die Wolken bricht.").

Wenn er auch noch einen Abschiedskuss will,
dann muss er wohl komplett verrückt sein.
Wenn er wirklich einen Abschiedskuss will,
dann kann er sich den von ihr dort holen,
wo die Sonne niemals hinscheint.

Im Interview mit dem Sender Lonestar 99.5 fasst Aaron Watson das Ergebnis des Songs wie folgt zusammen: "Es ist einfach ein Lied, das Spass macht. Ich hatte nicht versucht, ein (kommerzielles) Lied speziell für das Radio zu schreiben. Vielmehr sollte es ein Lied sein, bei dem alle Spass haben, wenn es bei Konzerten live gespielt wird. Aber es ist natürlich etwas ganz besonderes, wenn sich zwei Fligen mit einer Klappe erschlagen lassen."

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