Tagebuch einer Songschreiberin

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"Sei aufgeschlossen und höre es an einem ruhigen Ort. Lass dich mitnehmen. Höre es von Anfang bis zum Ende. Ich hoffe, du lernst ein bisschen über mich oder vielleicht auch über dich. Wir alle versuchen das [Leben] zu verstehen oder brauchen auch mal eine Pause davon. Lasst mich euch dabei helfen." (Lanie Gardner / sweetyhigh.com, 25. Oktober 2024)

Placebo?

"Noch viel unglaublicher als dein Lied im Radio zu hören, fühlt es sich an, wenn die Menschen es bei einem Konzert singen. Manchmal können wir es selbst gar nicht mehr singen, sondern wir überlassen es einfach dem Publikum. Das ist wie ein Traum. Wir spielen nur das Schlagzeug anstatt wie bei der Aufnahme wieder voll einzusteigen und die Leute singen es so laut, dass wir einfach nur den Moment genießen."
(Devin Dawson zu Billboard Magazine, 30. Jänner 2018)

In den Billboard Hot Country Songs Charts steht 'All On Me', der Ohrwurm und die erste offizielle Single von Devin Dawson aktuell auf Platz 9, während der Hit in den Radio (Billboard Country Airplay) Charts bereits Platz 5 erreicht hat. Ganze 41 Wochen ist der Song nun schon in den Charts und selbst wenn er nun nicht mehr höher steigen sollte, ist das bereits ein großartiger Erfolg für den Newcomer aus Kalifornien, der jetzt Nashville als sein Zuhause nennt.

Am 19. Jänner 2018 war sein offizielles Debüt-Album "Dark Horse" erschienen. Ein selten gut gelungenes Projekt, mit dem es Devin Dawson auf Anhieb gelungen ist, seinen eigenen Stil zu finden. Zwölf Songs, die Devin Dawson nicht nur als Sänger und Gitarristen zeigen, sondern ihn auch als Songschreiber in den Mittelpunkt stellen. Gemeinsam mit anderen, mal mehr oder mal weniger bekannten Songwritern hat er nicht nur Melodien und Refrains geschaffen, sondern auch Themen und Emotionen, die kein Stückwerk, sondern Gesamterlebnisse bilden.

Auf der Erfolgswelle dieser ersten Single kam Devin Dawson Ende Jänner für eine Promo-Tour nicht nur nach Großbritannien, sondern still und heimlich auch nach Deutschland. So gut verheimlicht, dass man es erst Wochen später zufällig im Netz entdeckte. Immerhin war es sogar ein Live-Auftritt, bei dem er den Titelsong des Albums und die aktuelle Single - nur auf der eigenen Gitarre begleitet- präsentierte.  Sogar Zeit für ein kurzes Interview nahm man sich im ZDF. Allerdings machten Zeit und Sendung klar, warum man nicht mehr darüber hörte: Donnerstag, 1. Februar 2018 um 8:30 im ZDF-Morgenmagazin.
Aber zumindest versucht Warner Music Deutschland auf ihrer Homepage auf den jungen Künstler aufmerksam zu machen.


Devin Dawson ist als Künstler nicht nur Sänger und Musiker, sondern ihm ist auch das Schreiben von Liedern ganz besonders wichtig. Das bestätigte er in einem Interview mit allaccess.com: "Ich versuche, jeden Tag zu schreiben. Oder zumindest ansatzweise. Ich habe soviele [Song-]Notizen in meinem Smartphone - an die 2.700 -, die noch nicht fertig geschrieben sind." Aus einer solchen Notiz entstand auch der aktuelle Hit 'All On Me'. "Ich habe gewissermaßen Roulette auf meinem Phone gespielt und der Titel 'All On Me' sprang heraus. Darauf sagte ich, lasst uns etwas darüber schreiben, unter dem Thema dass ich alles übernehme, die ganze Last dieser Welt, alles. Wir schrieben zuerst nur den Text, dann den Groove und die Melodie."

In seiner YouTube Serie "Songs in the Key of F" stellte Devin Dawson nicht nur die beteiligten Songschreiber für jeden Titel des Albums vor, sondern besprach gemeinsam mit ihnen auch den jeweiligen Entstehungsprozess. Und schließlich präsentierte er jeden Song gemeinsam mit den jeweiligen Songwritern. Entstanden ist ein höchst gelungener audio-visueller Anhang zum Album "Dark Horse", der nicht nur zeigt, dass sehr viel Herzblut in die Entstehung des Albums geflossen ist, sondern dass Devin Dawson eigentlich gar nicht auf die technischen Spielereien von Produzent Jay Joyce angewiesen wäre.

Für mich persönlich klingt eine ganze Reihe von Songs in der Gitarren-Variante viel autenthischer und ehrlicher als in der Album Version und ich würde  das Album in dieser Alternativ-Version sogar bevorzugen. Aber natürlich hilft ein prominenter Name als Produzent ungemein bei der Glaubwürdigkeit des ersten Albums. Trotzdem muss man dabei ein wenig an ein Placebo denken. Wenn man fest daran glaubt, dann könnte es ja vielleicht doch wirken ...

"Ich versuche mich zu überzeugen, dass es das Wahre ist,
aber das ist es gar nicht.
Ich lerne meine Lektion einfach nicht,
Oberflächlichkeiten können so täuschen.
Es fühlt sich so an,
aber es ist nur ein Placebo."
Devin Dawson, Jordan Reynolds, David Hodges

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