Tagebuch einer Songschreiberin

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"Sei aufgeschlossen und höre es an einem ruhigen Ort. Lass dich mitnehmen. Höre es von Anfang bis zum Ende. Ich hoffe, du lernst ein bisschen über mich oder vielleicht auch über dich. Wir alle versuchen das [Leben] zu verstehen oder brauchen auch mal eine Pause davon. Lasst mich euch dabei helfen." (Lanie Gardner / sweetyhigh.com, 25. Oktober 2024)

Sterne

"In den Himmel zu schauen beruhigt mich. Es lässt meine Sorgen klein erscheinen und gibt meinen Träumen Raum. Ich habe Wünsche in den Kosmos geschickt, habe mich von ihm lenken lassen, habe unter ihm für Heilung, Friede, Liebe und Freude gebetet. Wenn die Sterne richtig stehen, geschehen Wunder. Sterne sind wie Lieder, und Konstellationen davon sind für mich wie Alben."
(Drake White / Billboard Magazine, 7. April 2020)
Zu lange war es völlig still gewesen um den 36-jährigen Sänger mit der markanten Soul-Stimme aus dem US-Bundesstaat Alabama: Drake White. Und dafür gibt es mehrere Gründe, die er im Interview mit theboot.com mit knappen Worten auf den Punkt bringt: "Ich möchte nicht so tun, als wäre alles eitel Sonnschein, dazu ware es wirklich zu verdammt hart." So hart, dass es ihn sein Leben hätte kosten können!

2016 war mit "Spark" sein erstes Album in voller Länge für Dot Records (einem Label der Big Machine Label Group) erschienen. Zwar finden sich darauf 3 Top-40 Country Hits, den erhofften kommerziellen Durchbruch brachte das von allen Kritikern gelobte Projekt jedoch nicht. Zu wenig radio-tauglich, zu viel Soul und Blues in der Musik und nicht zuletzt der markanten Stimme, machten es ihm schwer, sich einen Fix-Platz in den Charts zu erobern.

So folgte 2018 mit "Pieces" nur mehr eine EP mit 5 Titeln, von denen keiner mehr den Weg in die Charts fand. Gleichzeitig endete damit auch das Major Label Kapitel und die Zusammenarbeit mit Big Machine. Die Ende des Jahres 2018 erschienene Live-EP "Drake White and the Big Fire" gab es dann auch nur mehr in Eigenveröffentlichung auf seinem eigenen Label Reverend White - in Referenz an seinen Großvater, der sich als Prediger seinen Lebensunterhalt verdient hatte.

Aber der Verlust des Plattenvertrages sollte nicht der größte Tiefschlag sein, mit dem Drake White in Folge zurecht kommen musste. Denn Anfang 2019 stellten die Ärzte bei ihm eine sogenannte AVM (Arteriovenöse Malformation) fest. Diese seit Geburt vorhandene Fehlbildung von Blutgefäßen (Arterien sind direkt mit Venen verbunden) lag bei Drake White im Gehirnbereich vor und konnte jederzeit zu einem Gehirnschlag führen.

Als er im Sommer 2019 schließlich auf der Bühne zusammenbrach, musste man mit dem Schlimmsten rechnen. Über mehrere Monate hinweg erholte er sich jedoch wieder, unterstützt von chirurgischen Eingriffen, ohne dabei die Musik fallen zu lassen. Auch wenn er immer noch mit Beeinträchtigungen seiner linken Hand zurechtkommen muss.

Am 17. April 2020 kehrt er nun, medizinisch weitestgehend wiederhergestellt, mit neuer Musik auf seinem Label Reverend White zurück. "Stars" nennt er das 5 neue Songs umfassende Projekt, für das er Jaren Johnston von The Cadillac Three als Produzenten gewinnen konnte. "Das gesamte Werk bleibt dem Stil von White treu, indem es Soul, Funk, Groove und Country mit klugen Texten und Sinn für Humor verbindet", fasst nycountryswag.com die Songs zusammen.

Mit dem bluesigen und so ansteckenden 'Luckiest Man' zeigt er sich dankbar, während 'Eat, Drink & Dream' mit schneller Textfolge und voller Optimismus in die Zukunft blickt. Relaxed gibt sich Drake White, wenn er feststellt, dass gewisse Dinge mit etwas Whiskey besser werden ('Mix 'Em With Whiskey'). Einer von 3 Songs, an dem Drake White auch als Songwriter beteiligt ist.



Genau hinhören muss man bei dem rockigen 'Favorite Band', denn im Refrain versteckt sich die tatsächliche Botschaft des Liedes: ein Wortspiel, das im Englischen aus der Musikgruppe (Band) den Ehering (wedding band) macht und damit zur Liebeserklärung an die eine Person wird.

Humorvoll und folkig klingt das Projekt mit dem Titel 'All Would Be Right with the World' aus: gewissermaßen nach dem Motto, wenn das Wörtchen wenn nicht wäre, dann wäre die Welt in Ordnung. Unzweifelhaft jedenfalls dann, wenn sie jeden Tag bei ihm wäre ...
Drake White stellt damit nicht nur ein wieder höchst hörenswertes Projekt vor, sondern verspricht im selben Atemzug auch, dass man sich auf noch mehr Musik im Laufe des Jahres freuen darf.

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