Tagebuch einer Songschreiberin

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"Sei aufgeschlossen und höre es an einem ruhigen Ort. Lass dich mitnehmen. Höre es von Anfang bis zum Ende. Ich hoffe, du lernst ein bisschen über mich oder vielleicht auch über dich. Wir alle versuchen das [Leben] zu verstehen oder brauchen auch mal eine Pause davon. Lasst mich euch dabei helfen." (Lanie Gardner / sweetyhigh.com, 25. Oktober 2024)

Manche Menschen tun es

"In diesem Lied geht es um das Leben unseres Freundes Jason [Schneidman] und seine Mission. Wir danken ihm, dass er uns seine Geschichte erzählt hat und uns damit geholfen hat, das Thema des Liedes festzumachen. Wir hoffen, es motiviert euch alle ein bisschen."
(Old Dominion [olddominionmusic] / Instagram, 3. April 2020)

Der Kalifornier Jason Schneidman ist 49 Jahre alt und betreibt im trendigen Küstenort Venice (Los Angeles) den namhaften Friseursalon Mensgroomer. Prominente wie James Corden, Hugh Jackman und Bruno Mars gehören zu seinen Kunden. Aber das war nicht immer so. In jungen Jahren war er als Promoter in der Unterhaltungsszene von L.A. gestrauchelt, den Verlockungen von Alkohol und Drogen erlegen und obdachlos geworden.

Erst vor rund 15 Jahren war es ihm gelungen, seine Abhängigkeit hinter sich zu lassen und nochmal von vorne zu beginnen. Und zwar in einer ganz anderen Branche. Bei Star-Friseur Chris McMillan, zu dessen Kunden u.a. Jennifer Aniston zählen, durfte er einen Stuhl als Friseur übernehmen und von dort begann er sich langsam hochzuarbeiten. 2019 eröffnete er schließlich seinen eigenen Salon Mensgroomer. Dort schreibt er auf der Homepage: "Ich glaube fest daran, dass ein Haarschnitt ein Leben verändern kann."

Und das macht er nicht nur, indem er seinen Kunden ein neues Erscheinungsbild gibt, sondern auch mit  seiner Stiftung THEMENSGROOMER FOUNDATION. Denn mit dieser unterstützt er Obdachlose (von denen Kalifornien alleine geschätzte 150.000 hat) dabei, von der Straße weg und wieder auf die Beine zu kommen. Darüberhinaus bietet er diesen Menschen einmal im Monat am Sunset Boulevard in Hollywood kostenlose Haarschnitte und Rasuren an.

Von dieser Geschichte erzählen Old Dominion im Video zu ihrer neuen Single 'Some People Do'. Gemeinsam mit Regisseeur Mason Allen begleiten sie darin Jason Schneidman auf seiner Mission. Positive, motiviernde Szenen, die alle noch vor den aktuellen Ereignissen gedreht wurden.

"Ich bin überzeugt davon, dass wir im inneren alle gute Menschen sein wollen, aber manchmal verletzen wir einfach die Menschen, die wir eigentlich lieben", sagt Co-Author und Lead-Sänger Matt Ramsey über den Song. "Es geht um den Wunsch, die bestmögliche Person für diese Menschen zu sein."

'Some People Do' ist die dritte Single aus dem aktuellen Album Old Dominion. Und es ist eine riskante Single, weil sie nicht nur ein schwieriges Thema behandelt, sondern auch noch eine Klavier-Ballade ist. Etwas, das sich in den letzten Jahren in den Charts immer schwer getan hat. Und dann kommt die aktuelle Situation dazu, in der das Lied für viele vielleicht zu ernst ist. Und letztendlich folgt sie der vorangegangenen Single 'One Man Band', die ebenfalls eine Ballade ist.

Aber das Gegenargument lautet, dass gerade 'One Man Band' nicht nur eine der erfolgreichsten Singles von Old Dominion bisher ist (und sogar bis auf Platz 20 in den Pop Charts (Billboard Hot 100) kletterte), sondern zweifellos auch eine ihrer besten!


Geschrieben wurde 'Some People Do' über den Umstand, dass sich manche Menschen letztendlich doch zum besseren ändern können (während es andere nie tun werden). Und zwar von gleich 4 namhaften Songschreibern: Thomas Rhett, Jesse Frasure, Shane McAnally und Matt Ramsey von Old Dominion. Billboard Magazine beschreibt, wie der Song entstand:

"Thomas Rhett kam mit dem Titel des Liedes. Er setzte sich ans Klavier, ließ seine Finger einige dunkle Töne anspielen und sang die erste Zeile: 'Some people quit drinkin' too much'. Daraufhin folgte Matt Ramsey mit 'Some people quit lyin'', indem er das letzte Wort mit einem einfühsamen Falsett beendete".

Erst als klar war, dass Thomas Rhett den Song nicht selbst aufnehmen würde, wagte sich Old Dominion an den zu dem Zeitpunkt für die Gruppe so untypischen Song und machten ihn zum Abschluss-Song auf ihrem aktuellen Album.

In den Radio (Billboard Country Airplay) Charts liegt die Single nach 5 Wochen auf Platz 40, was kein ganz schlechter Start ist. Aber egal wie weit der Titel letztendlich auch in den Charts kommt, in jedem Fall kann man Old Dominion zum Mut gratulieren, diese großartige Ballade nicht nur aufzunehmen, sondern sie dann auch noch als Single zu veröffentlichen!

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