2024: an der Kreuzung von Pop und Country

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"2024 demonstrierten Pop-Künstler ihr Liebe für Country Music, und die Wählerschaft der Grammy Awards honorierte das. Pop und R&B Stars dominierten die Country Grammy Nominierungen, darunter Beyoncé, die als einzige Künstlerin eine Nominierung in allen 4 Country Kategorien erhielt." (Melinda Newman / billboard.com, 8. November 2024)

Verrückte Tage

"Ich schrieb es in meiner Hütte im Garten, nur ich am Klavier. Es geht darum, viel von zu Hause fort zu sein. Ich habe eine noch sehr junge Familie und es war wie ein Gespräch mit meiner Frau, in dem ich sage: Ich weiß es ist hart. Wir sind viel fort. Aber das sind die verrückten Tage und wenn wir zurückschauen werden und an diese Tage denken, dann werden wir lächeln."
(Ben Earle, The Shires / Apple Music, 13. März 2020)

Die beiden Briten Crissie Rhodes und Ben Earle fanden sich 2013 nach missglückten Casting Show (The X Factor) Teilnahmen, um als Duo The Shires von England aus Country Music bis nach Nashville zu exportieren. 2015 erschien ihr erstes Album ("Brave"), für das sie in England gleich eine Gold-Auszeichnung erhielten und das bis auf Platz 10 in den UK Album Charts kletterte. Ebenfalls Gold gab es für das Nachfolge-Album "My Universe", das sogar Platz 3 der UK Album Charts erreichte. 2017 erhielten sie von der CMA den Preis für den Best International Act.

Am 13. März 2020 veröffentlichten The Shires mit "Good Years" nun bereits ihr 4. Album. Es ist das erste für Bertelsmann BMG und wurde, wie nicht anders zu erwarten, in Nashville aufgenommen. 12 Songs beinhaltet es und bei 10 davon war Sänger Ben Earle als Author beteiligt. Für viele ist es ihr gelungenstes, wenn auch kommerziellstes Projekt. Ohne Ecken und Kanten glänzt das Duo mit eingängigen Pop-Melodien und Stimmen, die sich entweder gelungen ergänzen oder perfekt ineinander verschmelzen.



Thematisch kreisen die Songs um die endlosen und doch nie neuen Themen der Liebe. Auch die erste Single 'Indepence Day' ist kein Cover des schwermütigen Martina McBride Hits aus dem Jahr 1993, sondern der Versuch, Optimismus nach einer gescheiterten Beziehung zu vermitteln. Natürlich schielt der Song ganz stark in die USA, wo die alljährliche Feier zur Unabhängigkeit am 4. Juli (Independenc Day) der wichtigste Feiertag des Jahres ist.

Erst im abschließenden Song eröffnet sich eine größere Perspektive. Der Titel der nachdenklich, optimistischen Piano-Ballade 'Crazy Days' passt irgendwie in die aktuelle Zeit. Auch wenn es darin nur um die Herausforderung arbeitsintensiver Zeiten und deren Belastung für die Familie geht, lässt sich darin ein wohltuender Hoffnungsschimmer dafür finden, dass jede schwere Zeit vorüber geht:
"Eines Tages werden wir alle Zeit der Welt haben,
wenn es also weh tut, schließ einfach die Augen,
atme durch und denk daran, das sind die verrückten Tage."
(Crazy Days / Ben Earle)

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