2024: an der Kreuzung von Pop und Country

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"2024 demonstrierten Pop-Künstler ihr Liebe für Country Music, und die Wählerschaft der Grammy Awards honorierte das. Pop und R&B Stars dominierten die Country Grammy Nominierungen, darunter Beyoncé, die als einzige Künstlerin eine Nominierung in allen 4 Country Kategorien erhielt." (Melinda Newman / billboard.com, 8. November 2024)

Lass den Whiskey wirken

"Vielleicht bringt es mich da hin, wo ich noch nie war,
bringt die Welt zum Stillstand, den Raum zum Drehen,
lässt mich vielleicht tanzen oder bringt mich zum Weinen.
Verdammt, ich weiß es nicht, aber eines weiß ich heute nacht ..."
(What Whiskey Does / Randy Houser, Keith Gattis, Hillary Lindsey)

Über 2 Jahre ist es her, dass das letzte Album von Randy Houser erschienen ist. Im März 2016 hatte er "All Fired Up" veröffentlicht, ein Album auf das man mit großen Erwartungen lange warten hatte müssen. Aber abgesehen von der Vorab-Single 'We Went' ging das Projekt sang- und klanglos unter. Die Nachfolge-Single 'Song Number 7' erreichte nicht einmal mehr die Country Top-40. Mit ganzen 17 Songs bot das Album mehr Quantität als Qualität.

Und als man schon fürchten musste, von einer der auffälligsten Stimmen im Country Genre nicht so schnell wieder zu hören, meldet sich Randy Houser nun mit einem neuen Titel zurück. Im Interview mit Rollings Stone Country wird die Schaffenspause und der kommerzielle Einbruch natürlich nicht als solcher verkauft, sondern als geplanter Übergang zum Nachfolge-Projekt: "Seit zwei Jahren arbeite ich an einem neuen Album und bin besonders stolz auf dieses Werk."

'What Whiskey Does' lautet der Titel des Songs und er bringt ohne Umschweife das auf den Punkt, worum es inhaltlich geht: Alkohol! Ein Thema, das weder neu ist, noch irgendwelche Überraschungen bietet, auch wenn man vielleicht beim ersten Hinhören darauf hofft. Denn dem Protagonisten im Song geht es nur darum, eine möglichst intensive Dröhnung zu erreichen, um zu vergessen. Die einzige ironische Textwendung, die bleibt, ist dass darin sogar vergessen wurde zu erwähnen, was eigentlich vergessen werden soll.

So hat man gleich beim Cover für das Lied auf ein Bild des Sängers "vergessen" und anstattdessen ein paar Flaschen Whiskey skizziert. "Wenn das eiskalte Bier keine Wirkung mehr zeigt, dann lasse ich den Whiskey das tun, was er am besten kann", singt Randy Houser. Und während der Text wenig Eindruck hinterlässt, rettet wenigstens die Produktion den Song. Aus dem US-Bundesstaat Mississippi kommend, bringt der Sänger nicht nur seine Stimme unverkennbar zum Einsatz, sondern auch Einflüsse des Delta-Blues in einer halb-akustischen Umsetzung.

"Mein Ziel war es, etwas zu machen, dass ohne Studio-Tricks auskommt und mich dabei einfach nur ganz enstpannt auf die Freude an der Musik zu konzentrieren," fügt Randy Houser hinzu. Das ist ihm auf jeden Fall gelungen. Ende Juli soll die Single an die Radio Stationen gehen. Dann wird man sehen, ob ihm auch kommerziell der Wiedereinstieg gelingen kann.

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