Balladen & Bangers: Handshakes in Heaven & Learn About Love

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"Was macht einen Banger? Das wichtigste ist der Hook, den man nicht mehr aus dem Kopf kriegt, nachdem man den Song nur einmal gehört hat. Außerdem hat er einen festen Beat, zu dem man sich einfach bewegen muss. Und Wiedererkennung ist ebenfalls ein Schlüssel." (DJ Rinehart / deepinthemix.com, 23. Juli 2023)

Leaving Thomas

"Ich sage immer, dass er der jüngere Bruder ist, den ich nie hatte und dass ich die ältere Schwester bin, die er nie haben wollte. Wir sind die perfekte Kombination, weil wir nicht zusammen, aber uns sehr nahe sind. Wir sind Freunde, deshalb unterhalten wir uns über unser Leben. Wir schreiben Lieder darüber und es ist fast, wie wenn ein Freund damit dem anderen hilft."
(Annika Odegard / Calgary Herald, 25. Jänner 2018)

Calgary ist mit knapp über 1 Mio. Einwohnern die größte Stadt in der westkanadischen Provinz Alberta. Es ist aber auch Basis für ein neues musikalischen Duo, das von sich Reden macht. Unter dem ungewöhnlichen Namen Leaving Thomas ist am 25. Jänner 2018 ihre erste EP erschienen. Darauf finden sich 8 beeindruckend eingängige Songs, die den Grundstein für eine erfolgreiche Karriere legen könnten.

Eigentlich heißen die beiden Künstler Annika Odegard und Bryton Udy, aber da beide Namen schwer zu merken sind, griffen die beiden kurzerhand auf ihre Mittelnamen zurück. Und so entstand aus Liv und Thomas eine angepasste Kombination in der Form von Leaving Thomas. Erstmals begegnet waren sich die beiden vor rund 15 Jahren bei der Aufführung zu einem Kinder-Musical. Aber erst 10 Jahre später, als sie sich 2012 bei einer Talente-Show wiedertrafen, entstand daraus die Idee, musikalisch etwas gemeinsam zu machen.

Während Annika eine klassischen Ausbildung in Klavier, Violine und Gesang besitzt, brachte sich Bryton die Gitarre selbst bei. Auch in ihren musikalischen Einflüssen ergänzen sich die beiden. Annika bringt u.a. Steve Wonder oder Whitney Houston mit, bei Bryton sind es Garth Brooks oder Rascal Flatts. Gemeinsam hingegen ist ihnen neben der Liebe zur Musik, dass die beide in der Großstadt Calgary aufgewachsen sind.

"Angefangen hat es damit, dass wir gemeinsam Musik zu schreiben begannen", beschreibt Annika Odegard ihre gemeinsamen Anfänge. Daraus wurden Songprojekte mit anderen Songschreibern, die sie schließlich von Calgary bis nach Nashville brachten. Dort entstand dann auch der größte Teil der jetzt veröffentlichten EP, die mit 8 Songs schon fast das Ausmaß eines vollständigen Albums hat.  

"Bryton und ich arbeiteten an jedem der Songs auf der EP mit, deshalb haben wir auch eine ganz intensive Beziehung zu jedem einzelnen davon. Wir lieben es, Songs zu schreiben, und sind so froh, dass wir die Chance hatten mit anderen in Calgary und Nashville daran zu arbeiten!"


Bereits zwei kanadische Singles gingen dem aktuellen Projekt voraus. 2016 wurde 'Best Adventure' veröffentlicht, eine besonders pop-lastige, Uptempo-Single, der man produktionstechnisch inzwischen anhört, dass sie zu Zeiten entstanden war, als Bro-Country besonder hip war. Anfang 2017 folgte 'Waiting Kind of Girl' über ein Mädchen, das es satt hat, noch länger vertröstet zu werden. Damit begannen sie in Kanada erste Erfolge zu haben. Satelliten Radio Sender SiriusXM Canada listete den Song gar in den Top-15 der besten Country Songs 2017.

Nun folgt mit der aktuellen Single, dem bluesigen 'Blame it on the Neon' der Weg aus Kanada hinaus. Mit offiziellem Video und der dynamischen Stimme von Annika Odegard machen Leaving Thomas nun auch international (sprich USA) auf sich aufmerksam. Die EP ist jedenfalls voll mit eingängigen, abwechslungsreichen Melodien, die genug Tempowechsel zeigen, um keine Langeweile aufkommen zu lassen.

Unter dem Strich lässt sich der Gedanke an Sugarland kaum vermeiden. Hier wie da, steht eine vor Energie sprühende Frau an der großartigen Leadstimme im Vordergrund, während der männliche Partner in den Hintergrund rückt. Auch musikalisch fühlen sich beide Formationen im poppigen Country Segment zu Hause. Lediglich im Bekanntheitsgrad und der bisherigen Fangemeinde hat Sugarland (noch) klar die Nase vorne.

Vielleicht ist es ja gut, dass Sugarland gerade jetzt ihr Comeback starten. Denn Leaving Thomas könnten ihnen sonst sehr schnell den Rang ablaufen, sollte ihnen der Sprung in die USA auch kommerziell gelingt. Musikalisches Material dafür ist jedenfalls auf ihrer ersten EP bereits in reichlichem Maße vorhanden.

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