Nichts als Lügen

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"[Studio Zwei] ist unser berühmtester Aufnahmeraum. Als der Ort, wo richtungsweisende Aufnahmen von den Beatles, Shirley Bassey, Kate Bush, Massive Attack, Oasis, Adele und vielen anderen stattfanden, war Studio Zwei seit seiner Eröffnung 1932 immer der Herzschlag populärer Musik." (abbeyroad.com/studio-two)

Dark Horse

"Der Verstand ist ein mächtiges Ding,
aber das Herz ist viel schlauer, als du glaubst.
Ich bin so gar nicht über dich hinweg,
mein Herz ist krank."
(Placebo / Devin Dawson, Jordan Reynolds, David Hodges)

Endlich ist das offizielle Debütalbum in voller Länge von Devin Dawson erschienen. Stolz präsentiert der junge Kalifornier am 19. Jänner 2018 sein Album "Dark Horse". 12 Songs, die alle seinen Namen als Autor bzw. Co-Autor tragen zeigen ihn nicht nur als eindrucksvollen Songschreiber, sondern auch stilistisch eigenständig und voll abwechslungsreicher Emotionen. Dazu kommt, dass die erste offizielle Single 'All On Me' aktuell knapp vor den Top-10 der Radio (Billboard Country Airplay) Charts steht.

Zu iHeartRadio sagt Devin Dawson über sein erstes Werk: "Ich beschreibe es gerne als neuen Nashville Sound. Da steckt Country drin, da ist Soul in den Melodien und meiner Stimme, und da ist eine Menge Rock Energie - ich habe kein Problem damit, heavy zu werden. So wie [Produzent] Jay Joyce sagte, lass uns machen, was immer wir gern tun. Lass es uns finster machen, lass es uns sexy machen. Lass uns Dinge ansprechen, an die die Leute gar nicht denken."

2012 kam Devin Dawson nach Nashville, um einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen, nachdem er zuvor in Kalifornien direkt nach der High Shool fast 5 Jahre lang in einer Death Metal Band gespielt hatte. Sein Herz aber zog ihn immer mehr zum Schreiben und Entdecken von Liedern. Eine Liebe, die ihn dazu brachte, sich neu zu orientieren und dabei Nashville zu entdecken. Sein Vater wollte ihn eigentlich studieren sehen, aber als er herausfand, dass man sich an der Belmont University in Nashville für das Fach Songwriter inskribieren konnte, waren alle zufrieden.



5 Jahre später ist Devin Dawson endgültig in Nashville angekommen, mit einer Hit-Single im Radio und einem Album, das von niemand geringerem als Jay Joyce produziert wurde. Dieser hatte unter anderen bereits Eric Church, Little Big Town und Brothers Osborne produziert und Devin Dawson sagt über ihn: "Als wir die Songs hatten, holt er aus mir Dinge heraus, von denen ich gar nicht wusste, dass sie in mir waren. Und er hat die Songs so großartig zusammengesetzt, und gleichzeitig steht doch jeder davon auch für sich alleine."

Für einen neuen Künstler ist ein erfahrener Produzent eine willkommene Stütze im Studio, auch wenn man hier etwas Kritik anbringen muss. Nämlich dort, wo der Produzent über's Ziel hinausschießt, so wie etwa bei dem Song 'Symptoms', der in der akustischen Version, wie sie Devin Dawson in seiner Serie "Songs in the Key of F" präsentiert so viel wärmer und echter klingt, als in der Jay Joyce Version auf dem Album.



Der wichtigste Song auf dem Album ist zweifellos der Titelsong, wie Devin Dawson erklärt. "Er entstand eigentlich erst nachdem das Album bereits fertig war, und der Druck weg. Schon immer wollte ich ein ehrliches und unmissverständliches Lied über mich selbst schreiben. Aber ich wollte nicht, dass es erzwungen oder gekünstelt klang. Deshalb wartete ich darauf, bis es kam, und am besten lässt es sich damit umschreiben, dass es die aufrichtige Wahrheit über mich selbst in nur 3 1/2 Minuten ist."

Devin Dawson schreibt und singt über Emotionen, die über simple Pop-Phrasen hinausgehen. "Jeder hat eine Zukunft und jeder hat eine Vergangenheit, und wir beide wissen, was ich bin - der vorletzte", singt er auf 'Second to Last' über die Erkenntnis, dass diese Beziehung nicht die letzte sein wird. Aber vielleicht die vorletzte. "Meist schreibe ich in der ersten Person über meine Leben oder beginne mit einer Erinnerung und mache eine Geschichte daraus."

"Dark Horse" ist ein sehr gelungenes Album, das zwar stellenweise etwas zu modern produziert ist, aber mit Devin Dawson steht ein Künstler dahinter, der schon bewiesen hat, dass er auch ohne Technik echte, emotionale Musik machen kann, die hoffentlich ihm eine lange Karriere bescheren und uns viele weitere spannende Songs präsentieren wird.

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