Kaltes Bier & der King der Country Music

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"Das ist es, was gute Musik ausmacht. Sie fasst das in Worte und Melodien, was Menschen oft schwer fällt, mit eigenen Worten zu sagen. Aber wenn sie den richtigen Song hören, dann fühlen sie sich verstanden. Ich denke, das ist ganz entscheidend." (Zach Top / americansongwriter.com, 5. April 2024)

Nebenstraße

Unmittelbar nach Jahresbeginn hatte es die Gemüter erhitzt und ganz besonders das konservative Lager zum Ausrasten gebracht: die Nachricht von neuer Sam Hunt Musik, die wiedermal so gar nicht in voreingefahrene Muster passte. Aber irgendwie war das nur die halbe Geschichte, denn die Meute hatte sich geifernd auf ein Stück gestürzt, das gar nie als offizielle neue Single vorgestellt worden war. Was es tatsächlich war, ist noch immer nicht ganz klar, aber offenbar wollte Sam Hunt damit belastende Emotionen rauslassen. Eine Situation, die mit der Bekanntgabe seiner Verlobung eben erst ein vorläufiges Happy End gefunden hatte.

Am 24. Jänner 2017 war Sam Hunt nun zu Gast bei America's Morning Show mit Ty, Kelly & Chuck, die wochentags auf Nash FM läuft. Das sind die Moderatoren Ty Bentli, Kelly Ford und der Sänger/Moderator Chuck Wicks. Bei ihnen sprach Sam Hunt nicht nur über seine Verlobung, sondern vorallem auch darüber, wie es musikalisch weitergehen wird.

Die wichtigste Nachricht, die Sam Hunt bestätigte, war: nicht 'Drinking Too Much' ist die neue Single, sondern ein Song mit dem Titel 'Body Like A Backroad'. Und sie wird am 1. Februar 2017 offiziell erhältlich sein. "Es ist ein unbeschwertes Lied, das mir schon beim Schreiben Spaß machte", meint Hunt dazu. Und ergänzt: "Ich habe die letzten 1 1/2 Jahre Lieder für ein neues Album geschrieben und thematisch wurde es immer tiefer und anspruchsvoller, sodass ich schließlich sagte, 'Okay, ich brauche was leichteres, damit es nicht nur tiefsinnig wird'."

Geschrieben hatte er den Song gemeinsam mit seinem Produzenten Zach Crowell, mit Josh Osborne und Shane McAnally, unmittelbar nach seiner Verlobung. "Für mich hat Musik fast immer mit Emotionen aus Beziehungen zu tun. Deshalb sind die meisten Lieder, die ich schreibe, davon ausgelöst", erklärte Sam Hunt, fast ein wenig entschuldigend.

Einen Eindruck von dieser Unbeschwertheit bekam man dann auch mit einem kurzen Ausschnitt zu hören. "Ich hoffe, man wird es gerne hören und es kann den Menschen ein gutes Gefühl geben", wünschte sich Sam Hunt. Während der Ausschnitt musikalisch in der Tat bereits Sommer-Feeling verspricht, folgt er textlich der Idee, die John Mayer 2002 zum internationalen Durchbruch verhalf ('Your Body Is a Wonderland'). Darüberhinaus liefert der Text von Sam Hunt auch den, im ersten Moment verwirrenden Titel zu seiner Tournee für 2017, die inzwischen ebenfalls offiziell angekündigt ist.



Die 15 in a 30 Tour 2017 bezieht sich auf die unbeschwerte Stimmung im neuen Song. Man lässt sich von nichts mehr stressen oder unter Druck setzen, sondern hat genug Zeit, um schon mal auch in der 30er-Zone (30 Meilen pro Stunde) nur 15 zu fahren. Die Tour wird am 1. Juni 2017 starten und die begleitenden Interpreten sind Maren Morris, Chris Janson und Ryan Follese.



Ein offizielles Album wird allerdings weiterhin nicht in Aussicht gestellt. Vielmehr lenkte Hunt etwas davon ab, indem er sagte, "wenn ich neue Lieder schreibe, will ich nicht darauf sitzen, bis das ganze Album fertig ist, sondern sobald ich sie fertig habe, will ich sie auch rausschießen!" Was ein wenig danach klingt, dass er einfach noch kein fertiges Album hat. Was zu früheren Statements passt, in denen er bereits andeutet hatte, dass das Schreiben neuer Musik nun so viel schwerer sei, weil er einfach keine ruhige Minute mehr hätte, seitdem er so gefragt war.

Letztendlich ließ er aber auch Bescheidenheit anklingen, als er zugab: "Im herkömmlichen Sinne bin ich technisch weder ein Musiker oder Sänger, der irgendeine Ausbildung erhalten hat, abgesehen vom googeln nach Noten und dem Versuch, sie dann auf meiner Gitarre zu spielen, so gut ich es konnte - meist Country Songs aus den 1990er Jahren. Tu so als ob, bis du es wirklich kannst, sagt man doch. Letztendlich bin ich ja nur ein Football Spieler, der versucht sich all das anzueignen."

Das macht Sam Hunt auch menschlich sehr sympathisch. Jedenfalls viel mehr als ein Sturgill Simpson, der keine Scheu kennt, Country Music aus Nashville zu verdammen und im nächsten Atemzug zu sagen: "In 10 Jahren werde ich der größte Country Star auf diesem Planeten sein ... und es gibt nichts, dass sie tun können, um das zu verhindern". Oder braucht man einfach nur eine große Klappe, dann klappt's schon auch mit dem Grammy Award!?

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