Kaltes Bier & der King der Country Music

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"Das ist es, was gute Musik ausmacht. Sie fasst das in Worte und Melodien, was Menschen oft schwer fällt, mit eigenen Worten zu sagen. Aber wenn sie den richtigen Song hören, dann fühlen sie sich verstanden. Ich denke, das ist ganz entscheidend." (Zach Top / americansongwriter.com, 5. April 2024)

Matt Jordan

"Eine winterliche Briese trägt den Nebel herein,
meine Hände in den Hostentaschen vergraben,
eine belebte Straße und ich muss daran denken,
wie deine Hand in meiner lag."
(Chicago / Matt Jordan)

Eureka ist nicht nur die geheime Stadt in der gleichnamigen US-Fernsehserie, sondern auch das Zuhause von Matt Jordan, einem kleinen Vorort von St. Louis mit knapp 8.000 Einwohnern im US-Bundesstaat Missouri. Entstanden aus einem Bahnarbeiterlager des 18. Jahrhunderts, gelgen am Highway 109, unweit der legendären Route 66, ist es heute am bekanntesten für den Vergnügungspark Six Flags of St. Louis. Nur knapp 50 Kilometer nördlich davon liegt der Zusammenfluss, an dem der Mississippi den Missouri aufnimmt.


Aber Matt Jordan selbst wird man nur mehr selten dort antreffen. Denn nachdem er zuerst die Butler University in Indianapolis im Bundesstaat Indiana besucht hatte, beschloss er 2013, seine Ausbildung an der Belmont University in Nashville abzuschließen. Und somit genau dort, wo das Herz der Musik am intensivsten schlägt. Ganz besonders für jemanden, der seine Berufung im Schreiben von Liedern sieht. So wie man es seiner Homepage-Adresse http://www.mattjordansongwriter.com entnehmen kann.

Im Sommer 2014 gewann er darufhin den Wettbewerb des American Songwriter Magazines für den besten Song mit seinem Lied 'Smoke'. Darin vergleicht er die Sucht nach der Zigarette mit der Abhängigkeit von einer bestimmten Frau. Zu dem Zeitpunkt sieht er sich interessanterweise selbst gar nicht als Interpret, wie er im Interview mit dem Magazin zugibt. "Ich wäre zu gerne auch Sänger, aber ich glaube, ich habe nicht die Stimme dafür. Ich habe mich immer nur als Songwriter gesehen."

Sal Oliveri, aufgewachsen mit Jazz Musik in New York City, war ebenfalls nach Nashville gezogen um sich als Produzent hier einen Namen zu machen. Sein Hauptfokus lag dabei nicht auf Country, sondern er war allen Stilrichtungen gegenüber offen. So kam es, dass er auf Matt Jordan traf und die beiden im Herbst 2014 eine erste EP "Nothing Like Home" mit 7 Songs veröffentlichten. Diese zeigte das Talent des Songwriters, aber auch in höchst ansprechender Weise -oh welche Überraschung-, sein gesangliches Talent.

Es mag am Einfluss von Sal Oliveri liegen, aber stilistisch bewegt sich Matt Jordan zwischen Country und Rock. Und nicht zuletzt seine Stimme provozieren Vergleiche mit Interpreten wie Bruce Springsteen, Tom Petty oder Kip Moore. Im Zentrum aber bleiben immer Lieder, die etwas zu sagen haben und nicht nur vokale Untermalung zu Rythmen darstellen. Das bleibt auch so auf seinem zweiten Album, das im Juni 2015 erscheint und mit vollständiger Band eingespielt wurde.

"Alive" ist wieder eine EP, diesmal mit 5 Titeln wovon 'Smoke' mit seinem Rockgitarren-Riff bereits auf dem Vorgängerwerk enthalten war. 'Brings Me Home' ist ein ebenfalls schon einige Jahre zuvor entstandener Titel über den Highway 109. "Er verläuft durch meinen Heimatort und er hat mich in meinem Leben viel begleitet. Wenn ich Freunde oder Familie besucht habe, zur Schule oder Kirche gefahren bin. Als ich nach Indiana gezogen bin, um aufs College zu gehen, habe ich den 109 genommen. Aber die gleiche Straße, die mich hinausgeleitet, ist auch immer die, die mich wieder zurück nach Hause führt."

Kommerziell hinterließ "Alive" leider keine Spuren, sondern blieb ein Geheimtipp. Was wohl dazu führte, dass 2015 nur eine neue Single ('My American Girl') erschien; eine ins Ohr gehende Midtempo-Ballade, die seiner Frau gewidmet ist. "Ich schreibe vorwiegend traurige Lieder, obwohl ich selbst kaum down bin. Es fällt mir einfach leicht. So wollte ich nach 50 traurigen Songs, mal ein positives Liebeslied schreiben. So entstand 'My American Girl'".

Im Oktober 2016 erschien dann eine weitere neue Single: 'Take the Lead'. "Mit diesem Song wollte ich mehr einen Rock Song schreiben und über die Sehnsucht, bei einem Menschen zu sein und ihm zu folgen, wohin auch immer der Weg geht." Man nimmt ihm zweifellos die Leidenschaft für seine Musik ab, die längst über das reine Schreiben eines Songs hinauszgewachsen ist.

"Ich liebe es, zu sehen, wie sich ein Lied entwickelt. Von der akkustischen Gitarre und dem hingekritzelten Text zur vollständigen Band und dem Rock Song, bei dem man das Autofenster öffnet und die Lautsprecher voll aufdreht."


Noch im Dezember 2014 war Matt Jordan nach Chicago gefahren, um sich für einige Tage zurückzuziehen und Eindrücke für neue Songs zu sammeln. Dabei entstand der Titel 'Wreck My World' über die eine, unerreichbare Frau, die jedem Mann in seinem Leben einmal begegnet. Der Song ist auf seiner zweiten EP "Alive" enthalten. Aber gleichzeitig war es auch der Ideengeber für die brandneue Single, die am 9. Dezember 2016 erschienen ist und gleich den Titel der Stadt trägt: 'Chicago'.

"Noch in der Woche meines College-Abschlusses bin ich von Nashville nach Chicago gefahren und habe dort 5 Tage auf einem Balkon verbracht, mit Blick auf den Navy Pier, mitten im Dezember. Und Chicago ist da brutal kalt. Und während der Song auf einer tatsächlichen Erfahrung basiert, sind einige der Bilder und Details aus der Einsamkeit entstanden, die ich an dem Wochenende empfand. Mit Blick auf diesen grauen Winternebel, der vom Lake Michigan hereinzog."

Bei der Produktion des Liedes war wieder Sal Oliveri am Werk, der selbst als anerkannter Musiker und Jazz Pianist tätig war. Und so war es fast naheliegend, dass er das Piano-Intro für den Song vorschlug. 'Chicago' ist kein traditioneller Country Song, sondern er trägt unverkennbaren Singer-Songwriter Einflüsse mit dezenten Pop-Rock-Elementen. Aber das tut ihm keinen Abbruch, denn er geht ins Ohr und hat sich spätestens damit kommerziellen Erfolg verdient. Jedenfalls soviel, dass wir hoffentlich 2017 das in Aussicht gestellte Album mit neuer Musik auch tatsächlich zu hören bekommen.

Jedenfalls beginnen die Medien langsam auf ihn aufmerksam zu werden und auch ich kann nur empfehlen, mal bei ihm reinzuhören!

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