2024: an der Kreuzung von Pop und Country

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"2024 demonstrierten Pop-Künstler ihr Liebe für Country Music, und die Wählerschaft der Grammy Awards honorierte das. Pop und R&B Stars dominierten die Country Grammy Nominierungen, darunter Beyoncé, die als einzige Künstlerin eine Nominierung in allen 4 Country Kategorien erhielt." (Melinda Newman / billboard.com, 8. November 2024)

Verdammt betrunken

"Ich liebe es, wie du mich immer fertig machst.
Wenn du ein Whiskey wärst, dann wäre ich verdammt betrunken."
(Damn Drunk / Liz Hengber, Alex Kline, Ben Stennis)

Fast musste man befürchten, keine neue Musik mehr von Ronnie Dunn hören zu dürfen. 'Ain't No Trucks in Texas' war seine letzte Single aus dem Jahr 2015. Sie sollte das neue Album auf dem neuen Label Nash Icon (das zu Big Machine Records gehört) ankündigen. Aber es reichte nicht mal für Country Top-40 in den Billboard Airplay Charts und damit folgte stille Ratlosigkeit, wie es weitergehen sollte.

Aber Ronnie Dunn war nicht irgendein Newcomer. Er hatte einen Vertrag und 20 Jahre Musikerfahrung als Lead-Stimme in einem der erfolgreichsten Duos der Amerikanischen Musikgeschichte. Brooks & Dunn kennt man einfach. Und genau damit sollte nun gepunktet werden. Denn am 5. August 2016 erschien nicht nur eine neue Ronnie Dunn Single mit einem sehr ungewöhnlichen Titel, sondern darauf war Ronnie Dunn auch gemeinsam mit seinem ehemaligen Partner Kix Brooks zu hören.

Die sofort aufflammenden Gerüchte, dass sich damit eine Reunion von B&D ankündigen würde, wurde allerdings dementiert. Das Duett hätte sich nur beiläufig ergeben, nachdem Kix Interesse an dem Song gezeigt hatte. Auch in dem zur gleichen Zeit veröffentlichten Video zu 'Damn Drunk' ist Kix Brooks nicht zu sehen. Dafür zeigt sich Ronnie Dunn im Video als einsamer Cowboy auf endlosen Highways durch von Bergen umrahmte Prärien, deren epischen Weite durch ein Breitbildformat noch mehr hervorgehoben wird. Sehr stimmungsvoll!

Bereits knapp 3 Wochen nach Veröffentlichung der Single, noch bevor überhaupt abzusehen war, wie erfolgreich diese sein würde, folgte die überraschende Bekanntgabe eines Veröffentlichungstermins für ein offizielles Album. Am 21. Oktober 2016 soll es erscheinen und den Titel 'Tattooed Heart' tragen. Besonders bemerkenswert dabei: der Titelsong ist ein Cover Song von einem Interpreten, den man wohl in seinen wildesten Träumen nicht mit Ronnie Dunn in Verbindung gebracht hätte.

Big Machine Label Group
 
"Meine Tochter hatte Musik von Ariana Grande in ihrer Playlist. Als ich sie durchhörte, stieß ich auf den Song 'Tattooed Heart' und war schwer beeindruckt", erklärte Ronnie Dunn. Das Label war skeptisch, als er vorschlug, den Song auzunehmen. Aber schließlich setzte er sich durch und nun trägt sogar das Album dessen Namen. Man kann gespannt sein auf die Version von Ronnie Dunn.

Auch als Produzent kommt ein bekannter Name zum Einsatz: Jay DeMarcus, Bassist und Zweit-Stimme von Rascal Flatts. "Bei Jay und mir machte es echt klick im Studio. Es machte wirklich Spass zusammen zu arbeiten und wir sind beide sehr stolz auf das fertige Werk", fügte Ronnie Dunn hinzu. Und nachdem Brooks & Dunn noch bis Ende des Jahres in Las Vegas sind, wo sie gemeinsam mit Reba McEntire im Caesars Palace auftreten, gibt es auf dem Album auch Reba zu hören. 'Still Feels Like Mexico' lautet der Titel des Duetts.

Als jemand der eine ganze Reihe legendärer Brooks & Dunn Konzerte besuchen durfte, und dabei keine Sekunde Langeweile erlebt hatte, freue ich mich darauf, wenigstens von Ronnie Dunn neue Musik hören zu können. Auch wenn es ihm, mit seinen inzwischen 63 Jahren, wohl kaum anders ergehen wird, als Reba. Ihr Nash Icon Comeback-Album 2015 erhielt durchwegs positive Kritiken  und auch die erste Single 'Going Out Like That' wurde ein Country Top-30 Hit. Die Nachfolge-Singles spielten jedoch kommerziell keine Rolle mehr spielten, auch wenn darunter ein so großartiger Song wie 'Just Like Them Horses' war.

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