2024: an der Kreuzung von Pop und Country

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"2024 demonstrierten Pop-Künstler ihr Liebe für Country Music, und die Wählerschaft der Grammy Awards honorierte das. Pop und R&B Stars dominierten die Country Grammy Nominierungen, darunter Beyoncé, die als einzige Künstlerin eine Nominierung in allen 4 Country Kategorien erhielt." (Melinda Newman / billboard.com, 8. November 2024)

Willie & Gershwin

1937 starb im Alter von nur 38 Jahren einer der ganz großen Amerikanischen Komponisten und Pianisten an einem Gehirntumor: George Gershwin. Aus seiner Feder stammen u.a. "Rhapsody in Blue", "Ein Amerikaner in Paris", "Porgy und Bess", sowie der Jazz-Klassiker 'I Got Rhythm' (aus dem Musical Girl Crazy).

2007 rief die Bibliothek des Kongresses der Vereinigten Staaten (Library of Congress) im Gedenken an George (und seinen Bruder Ira) den Gershwin Preis für Populärmusik (Gershwin Prize for Popular Song) ins Leben. Er wird seitdem einmal jährlich an Künstler oder Komponisten verliehen, die einen lebenslangen Beitrag zur Populärmusik und deren Auswirkung auf die weltweite Kultur geleistet haben. Der Empfänger der Auszeichnung wird von der Library of Congress in Zusammenarbeit mit verschiedenen Musikorganisationen ermittelt und soll den hohen Qualitätsstandard in seiner/ihrer Arbeit bewiesen haben, wie er auch für die Arbeit von George und Ira Gershwin stand.

Der erste Preis wurde 2007 an Paul Simon verliehen. In den folgenden Jahren folgten Stevie Wonder, Paul McCartney, Burt Bacharach und Hal David, Carole King und 2014 Billy Joel. Am 18. November wurde der Preis für 2015 an Willie Nelson verliehen. Am 15. Jänner 2016 strahlte der Amerikanische Sender PBS die Verleihung aus. Live-Gäste, die ihm mit ihrer Interpretation von Willie Nelson Hits Respekt zollten, waren u.a. Paul Simon ('Remember Me'), Neil Young ('Whiskey River'), Alison Krauss ('Angels Flying Too Close to the Ground'), Jamey Johnson ('Seven Spanish Angels'), Cindy Lauper ('Let's Call The Whole Thing Off').

Mit über 200 veröffentlichten Alben wird Willie Nelson am 29. April 2016 bereits 83 Jahre alt. Aber das scheint ihn nicht daran zu hindern, so kreativ und produktiv zu sein, wie kaum ein anderer, halb so alt wie er. Ideen für neue Musik scheint er überall zu finden.

1978 hatte er sich mit dem Album "Stardust" an Jazz-Pop Standards gewagt. Wie schon bei seinem Album "Red Headed Stranger" 1975, wollte ihm das Label davon abraten. Warum sollte ein Country Interpret ein Album mit Jazz-Pop Standards aufnehmen? Das wollte doch eh jemand hören!


Aber "Stardust", produziert vom legendären Booker T. Jones, wurde zu einem Riesenhit und einem der erfolgreichsten Nelson-Alben. Über 10 Jahre lang rangierte es in den Country Charts, verkaufte weltweit über 5 Mio. Einheiten und bescherte Willie Nelson für den Song 'Georgia On My Mind' einen Grammy Award. Damit wurde seine Version des Songs nach der von Ray Charles zur bekanntesten des 1930 von Hoagy Carmichael geschriebenen Klassikers. Ein Lied, das von unzähligen Künstlern aufgenommen wurde.

Das Album "Stardust" endet mit dem Song 'Someone To Watch Over Me', geschrieben von -und hier schließt sich der Kreis so wunderbar-  George und Ira Gershwin. Was liegt also näher, als nach der Verleihung des Gershwin Preises ein ganzes Album mit seiner Musik aufzunehmen? Und Willie fackelt da erst gar nicht lange.


So erscheint am 26. Februar 2016 das Album "Summertime: Willie Nelson Sing Gershwin". Der Titelsong 'Summertime' ist seit 15. Jänner es als Vorabsingle erhältlich. Der einzige Wermutstropfen ist, dass das Alter leider nicht spurlos an seiner Stimme vorüber gegangen ist. Dem Ideenreichtum und der Offenheit zu anderen Musikrichtungen tut es aber nach wie vor keinen Abbruch.

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