Tagebuch einer Songschreiberin

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"Sei aufgeschlossen und höre es an einem ruhigen Ort. Lass dich mitnehmen. Höre es von Anfang bis zum Ende. Ich hoffe, du lernst ein bisschen über mich oder vielleicht auch über dich. Wir alle versuchen das [Leben] zu verstehen oder brauchen auch mal eine Pause davon. Lasst mich euch dabei helfen." (Lanie Gardner / sweetyhigh.com, 25. Oktober 2024)

Auf der Flucht?

"Wir machten die Rücklichter aus, auf der Flucht vor dem Blaulicht,
runter von der Landstrasse 44, geradewegs durch das Kornfeld,
rissen einen Zaun mit, durch den Graben,
was für ein Gefühl, lass es nicht aufhören ..."
(We Went / Justin Wilson, Matt Rodgers, John King)

Im Jänner 2013 erschien sein drittes und bisher erfolgreichstes Album "How Country Feels". Mit 4 Top-10 Singles in den Billboard Hot Country Song Charts (und 2 davon Nummer-1 in den Airplay Charts) war es sein bis dato erfolgreichstes und brachte ihm den Durchbruch. Besonders bemerkenswert nicht nur, weil die Musik des Albums sehr kraftvoll, modern und rockig rüberkommt, sondern weil sie mit Stoney Creek Records auch auf keinem Major Label produziert wurde.

Randy Houser gilt als einer der bemerkenswertestes Vokalisten in Nashville, der mit seiner Stimme, rockigen Gitarren und mächtiger Percussion schon mal wie ein Dampfhammer (siehe z.B. 'Sunshine on the Line') durch die Boxen jagt. Aber auch melodiöse und ruhige Stücke (wie 'Power of a Song' oder 'Along For the Ride') liefert das Album und damit ein höchst gelungenes, abwechslungsreiches Gesamtkunstwerk, das zu meinen Lieblingsalben der letzten Jahre gehört.

Umso gespannter bin ich auf sein Nachfolgewerk, das noch heuer erscheinen soll. Dass die eingeschlagene Richtung gleich mit Volldampf weiterläuft zeigt die Vorabsingle, die am 17. Mai 2015 veröffentlicht wurde. Das Lied trägt den nichtssagenden Titel 'We Went' und beschreibt schlaglichtartig Szenen, die ein bisschen an Smokey and the Bandit im 21. Jahrhundert denken lassen: das Auto mit Vollgas über nächtliche Landstrassen jagen, den Cops bleiben nur die verblassenden Rücklichter, die Hitze eines Aufrisses in einem kleinen Tanzschuppen beschlägt die Fensterscheiben des Wagens beim nächsten Halt, zum Soundtrack des Radios ...

Auf seinem youtube-Kanal 'Randy Houser's House Band TV' beschreibt er den Song fast ein wenig unwohl als sehr anders und so progressiv, dass es ihn an Disco denken lässt. Das wirkt ein wenig, als hätte ihm jemand den Song aufgedrängt, etwas, das er selbst vielleicht gar nicht aufgenommen hätte. Ich persönlich finde den Titel ja nicht so sehr vom Stil von 'How Country Feels' abweichend.

Ich finde es ist ein kraftvoller Titel, der die Stimme von Randy Houser gut zur Wirkung bringt, aber eben auch nicht die Anforderung an einen textlich tiefgehenden Song stellt. Ein Rythmus bei dem man einfach mit muss und nur darauf achtgeben, dass man nicht zu sehr Gas gibt, wenn er im Auto läuft ... 

P.S.: das offizielle Lyrics-Video auf youtube ist wiedermal ausserhalb der USA nicht abspielbar.

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