Das Glücksspiel
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2013 war Matt Jordan als hoffnungsvoller Songschreiber nach Nashville gekommen, im Jahr darauf erschien seine erste EP "Nothing Like Home" mit 7 Songs. Aber als sich in den darauffolgenden Jahren der erhoffte kommerzielle Erfolg nicht einstellte, kehrte er dem Musikgeschäft enttäuscht den Rücken und ging zurück nach St. Louis, um eine Familie zu gründen.
Aber das Feuer für die Musik erlosch nie ganz und so veröffentlichte er eigenständig seit 2019 an die 20 Songs, die er selbst geschrieben und mit Hilfe von Sal Oliveri produziert hatte. Die neuesten davon fasst er nun mit einigen unveröffentlichten auf seinem ersten Studio-Album in voller Länge zusammen. Es ist Zeit für seine zweite Chance!
Eine Chance, die ohne Erfolgsgarantie bleiben muss. Und so hat Matt Jordan
sein Projekt wohl nicht ohne Grund "The Gamble" (Glücksspiel) genannt.
Auch wenn der titelgebende Song auf dem Album eigentlich vom Glücksspiel der
Liebe erzählt:
ich lernte meine Lektion nur zu gut, manchmal ist man eben der geborene
Verlierer. Mit seinem Debüt-Album hofft er das jedenfalls nicht mehr zu sein.
"Ich bin ein Country/Heartland Rock Sänger und Songschreiber aus Eureka im
US-Bundesstaat Missouri."
So beschreibt er sich kurz und bündig auf seinem YouTube-Kanal. Und wer
seinen Sound und seine Stimme hört, wird dem vorbehaltlos zustimmen
können. Oder wie Emma Jordan von
entertainment-focus.com
es beschreibt:
"Stell dir vor, du bist in den 1980ern und hörst klassischen Heartland
Rock, Springsteen Platten(cover) an der Wand."
10 der 11 Songs auf dem Album hat Matt Jordan alleine oder in Zusammenarbeit geschrieben. Lediglich das langsam, getragene 'Gaining Ground' stammt nicht von ihm. Das Thema des Albums sind Geschichten aus Kleinstädten über Liebe, Enttäuschung und Nostalgie, so wie auch im zur aktuellen Single auserkorenen 'Wrangler'. Darin geht es nicht um ein Paar Jeans, sondern einen Jeep Wrangler, der gezwungermaßen verkauft werden soll, um etwas mehr Geld für die täglichen Rechnungen zu haben. Wenn da nur nicht so viele Erinnerungen daran hängen würden.
Das eigentlich für den Album-Titel prädestinierte 'Heart of the Heartland' beschreibt die hoffnungsvolle Aufbruchsstimmung aus einer Kleinstadt im
Mittelwesten:
lass die Räder soviele Meilen überbrücken, wie wir nur können, den Blick
gerichtet auf die aufgehende Sonne, lass uns brennen durch das Herz des
Mittelwestens.
Das eingängige 'One More Round' erzählt vom Zufallstreffen mit einer
ehemaligen Liebe und den gemeinsamen Erinnerungen an die Zeit in der
Kleinstadt, die ihr Ende fand, als die Sehnsucht nach der fernen weiten Welt
zu groß wurde. Zu gerne würde man es nocheinmal erleben wollen.
In 'Boulder' geht es darum, seinen eigenen Weg zu finden, mit Belastungen umzugehen und gleichzeitig Fehler einzugestehen. 'The Good Fight' beschreibt den täglichen Alltags-Kampf, um den Lebensunterhalt für sich und seine Familie bestreiten zu können. In 'Call My Crazy' geht es um eine Liebe, die sie sich nicht eingestehen will, aber alle anderen längst gesehen haben.
Das Projekt endet mit dem autobiographischen Titel 'Cashing Out', mit dem Matt Jordan seine ersten Jahre in Nashville zusammenfasst und die Resignation, die ihn in einen Alltagsjob zurückkehren lässt, in der Hoffnung, dass man ihn nicht vergisst und es eine zweite Chance geben wird:
'The Gamble' ist ein gelungenes Projekt, das von der markanten Stimme von Matt Jordan lebt, geanauso wie von den Geschichten aus den Kleinstädten des Mittelwestens, dem Heartland von Amerika. Mit seinem Sound bildet es eine Klangbrücke von John Mellencamp zu Kip Moore und erinnert damit an Zeiten, als Hip-Hop und R&B noch nicht die Radioklänge dominierten. Lediglich von der Produktion möchte man sich mehr Abwechslung wünschen. Zu vorhersehbar und dicht ist die Instrumentierung und die immer gleich wiederkehrende Bridge bleibt zu kurz, um den Songs mehr Luft zum Atmen zu geben.
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