Es gibt noch Cowboys
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Bereits im Herbst 2014 hatte der hoffnungsvolle, 22-jährige Sänger, Songschreiber und Gitarrist aus dem US-Bundesstaat Pennsylvania einen Development-Vertrag mit dem großen Label Sony Music Nashville unterschrieben. Aber Ben Gallaher (und mit ihm seine Fans) musste bis August 2017 warten, ehe das Label sein erstes Projekt (eine gleichnamige EP mit lediglich 5 Songs) veröffentlichte.
Heute ist der inzwischen 30-jährige Künstler mit der rauchig-markanten Stimme bei dem kleinen Label Stone Country Records unter Vertrag. 2019 hatte sich Sony Music Nashville von ihm aus ungenannten Gründen getrennt. Aber welche Gründe braucht es im harten Musikgeschäft schon, fehlender kommerzieller Erfolg ist längst ausreichend.
So veröffentlichte Ben Gallaher im Juni 2021 unter dem Titel "Every Small Town" eine weitere EP, für die er gemeinsam mit unterschiedlichen anderen Songschreibern 5 Titel geschrieben hatte. Sie erzählen oft gehörte Kleinstadt-Geschichten im Country Rock Stil, darunter das auffällige 'Town Ain't Dry' mit der Erleichterung darüber, dass es in der Stadt kein Alkoholverbot gibt. Denn wie sollte man sonst mit den Erinnerungen an die verlorene Liebe umgehen, die sich an jeder Ecke finden.
Seit Beginn des Jahres 2022 arbeitet Ben Gallaher nun an neuem Material für ein mögliches erstes Albumprojekt in voller Länge. So sind im Frühjahr 4 neue Songs erschienen. In Anlehnung an alte Vinyl-Singles jeweils im Doppelpack veröffentlicht, mit einem lauten, von Rock-Gitarren getriebenen Song als Seite-A ('Country, Boy' und 'Country in the House') und einem ruhigeren auf der quasi B-Seite ('Roots Grow Down', 'Anything but You').
Am 26. August 2022 ist dann der vorerst aktuellste Titel 'Still a Few Cowboys Left' erschienen. Gemeinsam mit Neil Thrasher, der bereits für große Hits von u.a. Kenny Chesney, Rascal Flatts und Jason Aldean verantwortlich zeichnete, und Tony Martin geschrieben, begeistert der Midtempo-Titel mit seiner sehnsuchtsvoll-rauhen E-Gitarre, die einen episch-roten Faden durch den Song webt.
"Im wortwörtlichen Sinne bin ich kein Cowboy", sagt Ben Gallaher zum
Thema des Liedes. "Aber im übertragenen Sinn habe ich viel von einem Cowboy in
mir. Wenn ich abgeworfen werde, dann steige ich wieder auf." So zeichnet der
Text zwar romantisierte Bilder vom rauhen Arbeiter auf seinem Pferd, der allen
Widernissen zu trotzen vermag, möchte es aber nur als Metapher für eine
heutige Lebenseinstellung verstanden wissen, in der für die Songschreiber die
traditionellen Werte viel zu oft zu kurz kommen. Gleichzeitig scheint der Song aber auch wie ein Soundtrack für Ben Gallaher auf seiner Suche nach kommerzieller Anerkennung.
Im zugehörigen Video, das auf einer aktiven Ranch in Texas gedreht wurde, ist der inwzischen 89-jährige Cowboy Boots O'Neal zu sehen, der seiner beruflichen Leidenschaft seit 1946 nachgeht. 2019 erhielt er den erstmals vergebenen Ranching Heritage Association Working Cowboy Award als Auszeichnung für jemanden, der sich ein Leben lang vom Rücken eines Pferdes aus um den Viehbestand gekümmert hat. Es ist nicht das Aussehen oder der Ort, an dem du lebst, der dich zu einem Cowboy machen; es geht darum, wer du bist und was du tust.
Dass Ben Gallaher traditionelle Werte wichtig sind, zeigt sich auch im Thema der B-Seite der neuen Veröffentlichung. Denn im ruhigen 'Quote the Bible' geht es um Familie, Werte und die Bibel, wenn es im Refrain heißt: mein Vater kann aus der Bibel zitieren, ohne ein Wort zu sagen.
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