Balladen & Bangers: Handshakes in Heaven & Learn About Love

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"Was macht einen Banger? Das wichtigste ist der Hook, den man nicht mehr aus dem Kopf kriegt, nachdem man den Song nur einmal gehört hat. Außerdem hat er einen festen Beat, zu dem man sich einfach bewegen muss. Und Wiedererkennung ist ebenfalls ein Schlüssel." (DJ Rinehart / deepinthemix.com, 23. Juli 2023)

Betrunken ...

"Und der Umstand, dass es seit 1993 kein Duett zwischen 2 Frauen gegeben hat, das Nummer-1 in der Country Music war, ist verrückt. Dass wir heute Nummer-1 sind, bedeutet somit noch mehr als das, weil es größer ist, als wir beide. Danke Reba, danke Linda, dass ihr den Weg bereitet habt."
(Miranda Lambert / twitter, 11. April 2022)

Heute wird die Country Music meist als familienfreundlich verkauft, aber eigentlich war sie es das nie. Denn ihre Themen stammten immer aus der Welt der Erwachsenen. Der zentrale Aufhänger Alkohol etwa ist in den USA überhaupt erst ab dem Alter von 21 Jahren legal und Beziehungsdramen rund um Lügen und Fremdgehen finden ebenso abseits glücklicher Familien statt. Ganz besonders dann, wenn es gar um Leben und Tod geht.

Denn auch das ist kein Thema, das dem Genre fremd ist. Man denke an 'The Thunder Rolls' von Garth Brooks oder 'Church Bells' und 'Two Black Cadillacs' von Carrie Underwood. Manchmal wird dieses Element aber auch erst im Nachgang hinzugefügt, um zusätzlich dramatische Akzente zu setzen. Beliebtestes Mittel, um eine neue Perspektive hinzufügen, ist ein Video. Geschehen etwa beim Duett zwischen Reba McEntire und Linda Davis im Jahre 1993.

Der zugehörige Song 'Does He Love You' stammt aus dem "Greatest Hits Album, Vol. 2" von Reba McEntire und erzählt die Geschichte einer Frau, die erkennt, dass ihr Mann fremdgeht und die sich daraufhin die Frage stellt, wen von beiden er nun wirklich liebt? Das Video sorgte deshalb für Gesprächsstoff, weil es die Frage zwar nicht beantwortete, die Affaire aber im wahrsten Sinne des Wortes mit einem Knalleffekt enden ließ. Auch wenn die Umsetzung im Video rasch versucht, von der ernsten Tragik des Ereignisses abzulenken.

Das mag mitgeholfen haben, dass der Song nicht nur einen Grammy Award (für Best Country Vocal Collaboration) erhielt, zum Vocal Event of the Year von der CMA gekürt und in Folge von Liza Minelli und Patti LaBelle aufgenommen wurde, sondern auch zu einem Nummer-1 Hit in der Billboard Hot Country Songs Chart wurde. Eine Konstellation, die sich erst am 11. April 2022 -also 28 Jahre später- wiederholen sollte.

Denn an diesem Tag steht mit 'Drunk (And I Don't Wanna Go Home)' erstmals wieder ein weibliches Duett an der Spitze der Radio (Billboard Country Airplay) Charts. Der Song entstand bereits 2013, als die damals 24-jährige Pop Künstlerin Elle King einen ersten Entwurf des Liedes schrieb. Es dauerte jedoch weitere 6 Jahre bis der Titel 2019 unter Mithilfe von Martin Johnson seine finale Form erhielt.

Musikalisch ein Banger, ist in dem Song (inhaltlich) das drin, was auch draufsteht: ich bin betrunken, und will noch nicht nach Hause! Nachdem sich Elle King als Gast auf der Miranda Lambert Tour The Roadside Bars & Pink Guitars mit dieser angefreundet hatte, entstand die Idee, den Song als Duett aufzunehmen. Auch wenn Elle King erst zögerlich war: "Ich wollte nicht, dass es aussieht, als wollte ich sie ausnützen. Aber es schien mir eine gute Idee und so hielt ich den Atem an, als ich ihre eine Nachricht schickte und sie antwortete, dass sie den Song mochte."

Das Ergebnis ist nicht nur bereits der zweite Nummer-1 Hit in den Radio (Billboard Country Airplay) Charts für Elle King (nach dem Duett mit Dierks Bentley 'Different for Girls' aus dem Jahr 2016), sondern auch ein Top-40 Hit in den Billboard Hot 100 für Miranda Lambert, sowie eine Platin-Auszeichnung für über 1 Mio. verkaufte Einheiten der Single. Damit steht diese nach 46 Woche an der Spitze der Charts. Als familienfreundlich dürfte sie deshalb trotzdem nicht so recht gelten.


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