Kaltes Bier & der King der Country Music

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"Das ist es, was gute Musik ausmacht. Sie fasst das in Worte und Melodien, was Menschen oft schwer fällt, mit eigenen Worten zu sagen. Aber wenn sie den richtigen Song hören, dann fühlen sie sich verstanden. Ich denke, das ist ganz entscheidend." (Zach Top / americansongwriter.com, 5. April 2024)

Unbekümmert

"Ich hoffe, dass die Menschen es als Aufforderung sehen, sich daran zu erinnern, wie es war, als sie noch Träume hatten. Als sie jemand waren, dem es egal war, was die anderen dachten, wie verrückt und unerreichbar ein Traum auch war, als sie noch unerbittlich an das Gute in der Welt glaubten."
(Tenille Townes / countrynow.com, 25. Juni 2021)

Obwohl Tenille Townes Kanadierin ist, besitzt sie seit 2018 einen Major Label Vertrag mit Columbia Nashville, das so wie 2 weitere Sub-Labels zur Sony Music Group gehört. Was keine Selbstverständlichkeit ist, ist es doch für Nicht-Amerikaner, deren Werdegang nicht in den USA erfolgt ist, nochmal schwieriger, einen solchen zu ergattern.

Trotzdem sind ihre kommerziellen Erfolge in den USA bisher noch bescheiden. Lediglich die großartige Single 'Somebody's Daughter' - wohl ein gewichtiger Mitgrund, dass das Label auf sie aufmerksam wurde - erreichte Platz 26 in den Radio (Billboard Country Airplay) Charts. Anders in ihrer Heimat Kanada. Dort erreichte 'Somebody's Daughter' die Spitze der Country Charts und holte sich dann auch noch den Preis der Canadian Country Music Association (CCMA) für die Single des Jahres. Und auch das noch berührendere 'Jersey on the Wall' landete in Kanada auf Platz 1.

Für beide Songs erhielt sie außerdem den Preis der CCMA für das Video des Jahres. Darüberhinaus trägt sie seit 2 Jahren in ihrer Heimat den Titel Weibliche Künstlerin des Jahres, aber auch Songwriter of the Year, jeweils verliehen von der CCMA. Und 2021 erhielt sie bei den Juno Awards (sowas wie den kanadischen Grammies) die Auszeichnung für das Country Album des Jahres.

 

Das Projekt, für das sie den Preis erhielt, trägt den Titel "The Lemonade Stand", erschien 2020 als ihr erstes Album in voller Länge für Columbia Nashville und wurde von niemand geringerem als Jay Joyce produziert, der ihm einen für manche schon zu modernen Schliff verlieh. "Jeder Song war ein eigenes Abenteuer", beschrieb Tenille Townes im Interview mit Rolling Stone Country die Erfahrung, mit Jay Joyce zu arbeiten. "Ok, für diesen Song brauchen wir etwas mehr von dem, der hier braucht mehr ein Live-Feeling, dazu holen wir die Band und machen einen Jam daraus, für diesen setzen wir uns nur ans Klavier."

Fast genau ein Jahr später gibt es die erste sachte Vorschau auf ihr zweites Projekt. Mit dem gemeinsam mit David Pramik und Steph Jones (virtuell via Zoom) geschriebenen Song 'Girl Who Didn't Care' sehnt sie sich nach der unbeschwerten Zeit, in der sie mit großen Kinderaugen in die Welt geschaut und sich nicht darum gekümmert hat, was andere sagen oder denken.

Ich möchte mir ein bisschen weniger Sorgen machen,
ein bisschen mehr lieben.
Im Kleid barfuß über den Fußboden tanzen,
so wie ich es gemacht habe, als ich noch jünger war,
mir Lieder ausdachte, sie im Geiste spielen ließ,
egal was die anderen sagten,
nicht sein zu müssen, wie all die anderen.
(Girl Who Didn't Care / Tenille Townes, David Pramik, Steph Jones)

"Irgendwann passiert es uns allen, dass wir die Risse in unserer Welt bemerken", sagt Tenille Townes in ihrer Presseveröffentlichung. "Wir stellen fest, dass es uns was ausmacht, was andere denken. Dass wir dazugehören und akzeptiert werden wollen. Und wir bekommen Angst, dass das vielleicht nicht der Fall sein könnte."

 

Wer ihr aufmerksam zuhört, wird eine junge Frau erkennen, die nicht nur mit offenen Augen durch's Leben geht und dabei Ideen für ihre Lieder sammelt, sondern auch feststellen, dass sie sich Gedanken darüber macht und zu verstehen versucht, was unsere Rolle in dieser Welt sein kann. Und so verwundert es auch gar nicht, wenn Miranda Lambert auf ihrer Facebook Seite über Tenille Townes sagt: "Sie bringt das Licht in jeden Raum, den sie betritt, und auf jede Bühne auf der sie singt. Sie hat keine Angst, in ihren Texten das wirkliche Leben zu adressieren. Sie schreibt über Dinge, die uns zum Nachdenken bringen und die unser Herz etwas spüren lassen."

 

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