Willkommen im Süden

"Ich würde [mich und meine Musik] als soulful Country mit Hip-Hop und R&B Elementen beschreiben. Texte stehen für mich im Vordergrund. Meine Live Show ist ehrlich und braucht keine Effekte. Wenn du mich nach einem meiner Konzerte nicht besser kennst, dann hast du nicht zugehört."
(Dave Fenley / countrymusicnewsinternational.com, 11. März 2019)

Dave Fenley ist in Lufkin, einer Kleinstadt im Osten von Texas aufgewachsen und durch seinen Vater mit traditioneller Country Music in Berührung gekommen. Dieser musikalische Horizont erweiterte sich, als seine Familie während seiner High School Zeit nach Kanada zog und er dort Soul und R&B entdeckte. Gleichzeitig begann er eigene Songs zu schreiben.

Heute lebt er wie unzählige andere Künstler in Nashville und bezeichnet sich selbst in erster Linie als Songschreiber. Aber dass seine Leidenschaft insgheim doch auch beim selbst Musikmachen liegt, verrät uns der Umstand, dass er bereits 2013 und 2018 über die Casting-Shows America's Got Talent (der US-Version von Supertalent) und The Voice den Weg auf die Bühne gesucht hatte. So hat er in den letzten Jahren nicht nur Songs geschrieben, sondern auch immer wieder Cover-Versionen und vereinzelt selbst geschriebene Titel in Eigenregie veröffentlicht.

Mit einer soulig-markanten Stimme, wie sie Dave Fenley gegeben ist, wäre es auch Talentverschwendung, sie nicht hören zu lassen. Sein aktuellster Titel ist eine Cover-Version des Mega-Hits 'Amazed' der Country Band Lonestar aus dem Jahr 1999. Auch 'Desperado' von den Eagles, 'Shallow' von Lady Gaga und 'Grandpa (Tell Me 'bout the Good Old Days)' von The Judds hat er unter anderen gecovert. Aber anders als bei Chris Stapleton ist dann doch die Stimme nicht so markant, um alleine durch sie aus einem bekannten Hit einen hörenswert neuen Song zu machen.

 

Da macht der von ihm gemeinsam mit Alex Kline und Kellys Collins geschriebene Song 'Welcome To The South' schon wesentlich neugieriger. Besonders dann, wenn doch der Southern Rock des Titels so viel prädestinierter für die Stimme von Dave Fenley ist. Und auch wenn der Text nur klischeehafte Bilder des Lebens in den Südstaaten aufgreift, bringt er diese Themen, die letztendlich doch einen zentralen Teil der Identität dort ausmachen, sehr treffend auf den Punkt.

Da geht es um die Natur, den Respekt vor Älteren und natürlich das durch harte Arbeit selbst verdiente Brot:

Wenn du noch nie die Abendsonne auf bunten Steinen in Oklahoma gesehen hast,

wenn du noch nie die Ohrfeige gehört hast, wenn ein Junge frech zu seiner Mutter war,

wenn du noch nie einen Bauern um Regen beten gesehen hast,

dann Willkommen im Süden.

Auf seiner Homepage schreibt Dave Fenley, dass in seiner Kindheit nicht nur Musik eine zentrale Rolle spielte, sondern dass Familie und Religion ganz zentrale Werte in seinem Elternhaus waren. Gar nicht erst weiter erwähnen muss er, dass in den Südstaaten eine Waffe ein wichtiges Familienerbstück ist, auf das man ebenso stolz ist, wie der Umstand, dass man eine Ehe als dauerhaft ansieht.

Hast du schon gesehen, wie ein stolzer Großvater sein Gewehr bereits in dritter Generation weitergibt?

Hast du jemals in einem hinterwäldlerischen Prediger Zelt den Heiligen Geist gespürt?

Hast du jemals eine Ehepaar gesehen, dass nach 50 Jahren immer noch zusammen ist, weil sie es eben auch so meinten?

Willkommen im Süden!

Dave Fenley hat keinen Plattenvertrag, auch wenn er den damit verbundenen Möglichkeiten mit Sicherheit nicht abgeneigt wäre. So bleibt ihm momentan nur, das zugehörige Video zu 'Welcome To The South' in eigenen Worten auf YouTube zu kommentieren:

"Das war das beste, das ich bisher gemacht habe!! Es hat soviel Spaß gemacht, dieses Video zu machen. Ich hoffe, es gefällt euch und ihr teilt es weiter. Ich kann nicht ohne eure Hilfe wachsen. Keine Plattenfirma sucht nach einem fetten Typen über 40. Aber mit eurer aller Hilfe, kann ich wirklich was bewirken. Verteilt die Liebe wie Erdnussbutter!"