Tagebuch einer Songschreiberin

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"Sei aufgeschlossen und höre es an einem ruhigen Ort. Lass dich mitnehmen. Höre es von Anfang bis zum Ende. Ich hoffe, du lernst ein bisschen über mich oder vielleicht auch über dich. Wir alle versuchen das [Leben] zu verstehen oder brauchen auch mal eine Pause davon. Lasst mich euch dabei helfen." (Lanie Gardner / sweetyhigh.com, 25. Oktober 2024)

Corey Kent

"Eigentlich sollte ich jetzt schon seit 3 Stunden auf der Autobahn sein.
Aber sie haben mich überredet, noch eine Nacht zu bleiben, um zu feiern.
Es ist kaum zu glauben, dass wir auf Jimmy anstoßen, der 24 wird.
Es ist so selten geworden, dass wir alle zusammen sind."
(Few Good Friends / Corey Kent)

Wie auch sein großes Vorbild Garth Brooks ist Corey Kent White im US-Bundesstaat Oklahoma geboren und aufgewachsen. Bereits mit 8 Jahren begann er Gitarre zu lernen und mit 11 trat er das erste Mal auf einer Bühne auf. Mit 16 zog es ihn das erste Mal nach Nashville, aber seine Zeit war noch nicht gekommen. Er wechselte auf die Oklohama State University, nutzte aber die Zeit, um Songs zu schreiben und in lokalen Kneipen aufzutreten.

Als er 2014 mit 20 Jahren eine erste EP ("Making Noise") mit 3 Songs veröffentlichte, wirkte er auf dem Cover-Bild noch wie ein Teenager, seine Stimme jedoch hatte bereits Charakter. Im Folgejahr bewarb er sich bei der 8. Staffel der Casting-Show The Voice und kam im Team von Blake Shelton bis auf Platz 8. Im Folgejahr erschien eine zweite EP ("Long Way") mit 4 neuen Songs.

Obwohl ihm die erfolgreichen Auftritte bei The Voice einen gewaltigen Schub an Bekanntheitsgrad und neuen Fans bescherte, brachte es ihm, so wie unzähligen anderen, nicht den Durchbruch. Und das obwohl seine Stimme mit Wiedererkennungswert wie gemacht ist, für seine stilistische Mischung aus 1990er-Country und Heartland Rock. Auch die eingängigen weiteren Singles 'Tumbleweed' und 'Something to Get You Through' änderten daran noch nichts.

2019 nimmt er nun einen neuen Anlauf. Aus dem ehemaligen Teenager ist inzwischen ein 25-jähriger Familienvater geworden, der auch namentlich unter Corey Kent einen Neustart macht. Mit dem Verlagshaus Combustion Publishing hat er einen neuen Vertrag als Songschreiber unterzeichnet und aus dieser Zusammenarbeit stellt er nun die ersten beiden neuen Lieder vor. Mit diesen selbst geschriebenen Songs präsentiert er persönliche Einblicke in sein Leben, aber auch sein Talent für neue Perspektiven.

Im autobiographischen 'Few Good Friends' singt Corey Kent von den Herausforderungen, die das Zigeunerleben eines Musikers, an das Leben stellt. Zu selten werden die gemeinsamen Momente mit Freunden und Familie und wenn die Lichter verlöschen und die Bühne kalt und leer zurückbleibt, dann sind es eben die Gedanken an gute Freunde und die Veranda zu Hause, die genug Kraft geben, um durchzuhalten und das Geld zu verdienen, das die Rechnungen bezahlt.

Im zweiten Song 'End of the Trail' geht es um das sprichwörtliche Ende einer Beziehung, eigentlich ein mehr als alltägliches Thema in der Musikwelt. Aber Corey Kent gelingt es, dem Song nicht nur einen ungewöhnlichen Titel zu geben, sondern diesen in seiner Doppeldeutigkeit auch zum Aufhänger für das Thema des Liedes zu machen.

Eigentlich ist End of the Trail der Name einer weltbekannten Skulptur, die das trostlose Ende der Nordamerikanischen Indianervölker symbolisiert. James Earle Fraser modelierte sie Ende des 19. Jahrhunderts und erhielt 1915 bei der Panama-Paficic International Exposition die Goldmedaille dafür. Heute steht das Original im National Cowboy & Western Heritage Museum in Oklahoma City, im Gedenken an das Schicksal der Nordamerikanischen Indianer.

Die Skulptur bzw. ihre Abbildung findet sich heute in unzähligen Kunstwerken, Grafiken und Bildern, als Tatoos, auf T-Shirts, Plakaten, aber auch Restaurants oder Motels. Eines dieser End of the Trail Motels befindet sich auch in Oklahoma, dem US-Bundesstaat, in den besonders viele Indianervölker umgesiedelt und abgeschoben wurden.

"Ein Parkplatz im Nirgendwo in Oklahoma,
man kann das Zeichen für "Ausgebucht" fast sehen,
das Neon-Pink flimmert an der Ecke,
der Chactow Häuptling lässt den Kopf hängen.
Ich habe mich immer gefragt, was er wohl denkt."
(End of the Trail / Corey Kent)

Genau damit holt uns Corey Kent in Oklahoma ab, wo er wahrscheinlich ein solches Motel kennt und übernimmt die Symbolik für das Ende einer Beziehung. Nicht ohne dabei im Rückblick der zweiten Strophe das Motel auch als Ort für einen noch hoffnungsvoll-glücklichen Beginn derselben Beziehung zu verwenden. Dass Melodie und Refrain dabei auch noch ins Ohr gehen, schadet dem Lied natürlich keineswegs.

Corey Kent hat weitere Songs angekündigt. Wenn sie dort anknüpfen, wo er uns mit den beiden bisherigen hingeführt hat, dann ist er mit Sicherheit als Künstler noch lange nicht am Ende seines Weges!

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