2024: an der Kreuzung von Pop und Country

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"2024 demonstrierten Pop-Künstler ihr Liebe für Country Music, und die Wählerschaft der Grammy Awards honorierte das. Pop und R&B Stars dominierten die Country Grammy Nominierungen, darunter Beyoncé, die als einzige Künstlerin eine Nominierung in allen 4 Country Kategorien erhielt." (Melinda Newman / billboard.com, 8. November 2024)

Verdammte Liebe

"Es tut mir wirklich leid, dass ich letzte Nacht gegangen bin, obwohl es noch soviele Dinge zu sagen gibt. Es gelingt mir einfach nicht, meine Gefühle für dich auszusprechen und ich weiß, du willst das. Verdammt, ich will das auch. Zu gehen, ist mir nie schwer gefallen, bis jetzt. Ich will dir wirklich das Leben bieten, das du suchst, aber ich bin mir nicht sicher ob ich dazu im Stande bin. Verdammte Liebe."
(Kip Moore / Instagram, 24. Februar 2023)

Es ist eine sehr authentisch klingende Nachricht, mit der Kip Moore die Welt in den Sozialen Medien neugierig auf den Titelsong seines für den 28. April 2023 angekündigten fünften Studio-Albums machte. So authentisch, dass er trotz längst nicht mehr verwendeter Anrufbeantworter, im Nachgang versichern musste, dass es sich um eine extra für den Song gemachte und keine reale Aufnahme handelte.

Aber die vermittelte Botschaft passt einfach zu 'Damn Love', das sich mit dem vielleicht komplexesten Gefühl auseinandersetzt, das der Mensch kennt. Es heilt, es bringt einen um, es schmerzt, beschreibt der von Jason Gantt, Jaren Johnston [The Cadillac Three] und James McNair geschriebene Song die mit Liebe verbundenen Gefühlsspannen.

Oder wie Kip Moore bei countrynow.com über sich selbst sagt: "Ich war immer schon ein Wanderer, denn im Innersten bin ich das halt und [trotzdem] ist es ein schönes Leben, das ich führe - ich sehe es nicht als selbstverständlich an. Aber gleichzeitig sehne ich mich in meiner tiefsten DNA nach einer Partnerschaft, und von dort kommt 'Damn Love'." Denn Freiheit ist zwar emotional soviel unkomplizierter, aber doch fehlt ihr etwas. 

Es überrollt dich,
es ist wild, rücksichtslos, dumm,
du lässt dich mitnehmen, steigst einfach ein,
du weißt es nicht besser, zeigst es mit einem Tatoo.
(Damn Love /  Jason Gantt, Jaren Johnston, James McNair)

'Damn Love' ist zwar die offiziell neue Single, aber in den Country Charts wird sie vermutlich keine große Rolle spielen. Das liegt nicht nur an der musikalischen Umsetzung des Titels, sondern vielmehr daran, dass Kip Moore einfach keine Kompromisse mehr macht, nur um ins Radio zu kommen. Und so formuliert es auch sein Pressestatement ganz offen: er ist eben ein wenig mehr Southern Rock als traditioneller Country.

Dass ihm inzwischen der Erfolg auch ohne Radio-Hits längst recht gibt, beweist seine im März 2023 gestartete Tournee, die zu Recht den Namen Damn Love World Tour trägt, führt sie ihn doch von Australien und Neuseeland über Südafrika, Kontinental-Europa und Großbritannien erst ganz zum Schluss wieder zurück in die USA. D.h. er wird im Mai 2023 u.a. in Hamburg, Köln, Amsterdam, sowie auch in der Royal Albert Hall in London zu sehen sein.

Dort ist Kip Moore am 20. Mai 2023 übrigens Headliner bei dem kleinen Festival mit dem Namen Highways, an dem neben ihm noch die Newcomer Morgan Wade, Jackson Dean und der noch kaum bekannte Singer/Songwriter Stephen Wilson, Jr. auftreten werden. Ein Event, bei dem man sich jedenfalls schon auf den Song 'If I Was Your Lover' freuen darf, zu dem Kip Moore ja nachträglich noch Morgan Wade ins Studio eingeladen hatte.

13 neue Songs wird das kommende und von Jaren Johnston von The Cadillac Three produzierte Projekt beinhalten, darunter mit 'One Heartbeat' auch ein Duett mit Ashley McBryde. Sie hatte ihn bereits in der Vergangenheit auf Tour begleitet, was vermutlich auch zum Katalysator für den Song wurde. An 12 Songs auf dem kommenden Album ist Kip Moore selbst als Songschreiber beteiligt, lediglich der aktuell veröffentlichte Titelsong ist ohne sein Mitwirken entstanden.

Mit 'Damn Love' widmet sich Kip Moore keinen tiefgründigen oder sozialpolitisch aktuellen Themen. Aber das begründet er guten Gewissens mit den Worten: "Es gibt einen Grund, dass soviel über Liebe und Beziehungen geschrieben wurde - und warum das auch weiterhin so sein wird. Denn tief in unserem Herzen sehnen wir uns alle nach nichts anderem mehr."

 

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