Tagebuch einer Songschreiberin

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"Sei aufgeschlossen und höre es an einem ruhigen Ort. Lass dich mitnehmen. Höre es von Anfang bis zum Ende. Ich hoffe, du lernst ein bisschen über mich oder vielleicht auch über dich. Wir alle versuchen das [Leben] zu verstehen oder brauchen auch mal eine Pause davon. Lasst mich euch dabei helfen." (Lanie Gardner / sweetyhigh.com, 25. Oktober 2024)

Rick Huckaby

"Rick Huckaby, oder einfach nur 'Huck', ist ein Sänger, Songschreiber und Gitarrist aus Nashville. Sein Sound lässt sich mit niemandem in der Country Music vergleichen, verarbeitet er doch so ungewöhnliche Einflüsse wie Daryl Hall, Bonnie Raitt, Merle Haggard, Ronnie Milsap und Keith Whitley."
(www.rickhuckabymusic.com/bio)

Wie schrieb doch Daniel Daus bereits im Dezember 2015 auf www.sounds-of-south.de so treffend: "Es ist immer wieder erstaunlich, welch tolle Interpreten in den Staaten im Nashville-Dunstkreis aktiv sind, von denen man in unseren Breitengraden nichts erahnt, ja oft nur träumen kann." Ja es scheint geradezu, als würden sie in einer Parallel-Welt leben. So hat etwa Rick Huckaby am 3. Jänner 2022 bereits sein viertes Studio-Album veröffentlicht!

Zugegeben, der Zeitraum seiner Projekte erstreckt sich über 15 Jahre und stilistisch folgt er keinem Trend, sondern geht seinen eigenen Weg zwischen Pop, Rock, Blues und Country. Trotzdem ist es verwunderlich, wie wenig man über ihn weiß. Aber vielleicht ist er genau deshalb ein Geheimtipp, findet man doch über ihn auch im Netz nur wenig.

Und wenn doch, dann ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass es sich dabei um seinen 2006 mit nur 60 Jahren an Krebs verstorbener Vater Rick Huckabay handelt, einem in den 1980er Jahren nicht ganz unbekannten NCAA Basketball Coach. Trotzdem schlug Sohn Rick Huckaby (der fortan auf das zweite 'a' im Familiennamen verzichtete) einen anderen Karriere-Weg ein, welcher ihn 1996 aus West Virginia nach Nashville führte.


Dort kam er bald bei Tracy Lawrence, einem der erfolgreichsten Country Sänger der 1990er Jahre als Gitarrist unter. Gleichzeitig begann er erfolgreich Songs für seinen neuen Boss, aber auch andere Künstler zu schreiben. So war er 2008 am Top-30 Country Hit 'Muddy Water' von Trace Adkins als Songschreiber beteiligt, ebenso wie 2012 am zweiten Top-20 Radio (Billboard Country Airplay) Chart Hit 'Beer with Jesus' von Thomas Rhett.

2002 unterzeichnete er schließlich bei Warner Music Nashville den langersehnten Plattenvertrag. Aber es folgte nicht der erhoffte Durchbruch. Denn aus welchen Gründen auch immer, veröffentlichte das Label nie Musik von Rick Huckaby. Was diesen schließlich auf eigenen Wunsch dazu veranlasste, aus dem Vertrag auszusteigen und nach dem Tod seines Vaters gemeinsam mit seinem Bruder unter dem Titel Headcoach Records ein eigenes Label zu gründen. Nun stand nichts mehr im Weg und 2007 erschien sein erstes Album "Call Me Huck".

Darauf präsentierte er sich mit Songs voller Hooks, die Elemente aus Pop, Rock und Country zu einem stimmigen Ganzen verbinden. 2009 überzeugte er erneut mit seinem zweiten Album "Hittin' My Stride", auf dem er sich mehr dem Blues ('Nothing But a Thing') zuwendet und auf 'Out From Under You' sogar ein wenig Funk hören lässt. 2013 folgte mit "Pistols & Diamonds" ein etwas ruhigeres und in Teilen akustisches Album, das nicht zu unrecht an James Taylor erinnert, ganz besonders im gleichnamigen 'James Taylor Song'.

2018 veröffentlichte er mit Matt Nolan unter dem Pseudonym "Johnny Ringo" eine nicht minder gelungene, wieder rockigere EP mit leider nur 5 Songs.

Sein bis dato aktuellstes Projekt und damit viertes Solo Studio-Album ist also am 3. Jänner 2022 unter dem Titel "Long Ride Home" erschienen. Erneut präsentiert er sich darauf mit 10 eingängigen Titeln konsequent in seinem Stil, der sich weder Pop, Rock, Blues oder Country verschließt. Wie schon zuvor, ist er an allen Titeln als Songschreiber maßgeblich beteiligt.

Letztendlich fällt es schwer zu verstehen, warum Rick Huckaby nicht bekannter ist, sondern immer noch (teilweise mit seiner Blues Band Big Shoes) durch kleine Clubs tingelt, um seine Musik unter's Volk zu bringen. Es mag sein, dass er sich damit wohlfühlt, niemandem vertraglich verpflichtet zu sein, aber unter dem Strich hat er sich mit seinem bisherigen musikalischen Werk definitiv längst ein größeres Publikum verdient.


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