Reboot II

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"Das spannende war, dass es uns nicht darum ging, die ursprünglichen Aufnahmen oder Arrangements, oder unsere eigenen Visionen umzusetzen. Wir gaben ihnen die Freiheit, unsere Songs mit ihren eigenen künstlerischen Visionen aufzunehmen." (Ronnie Dunn [Brooks & Dunn] / billboard.com, 16. September 2024)

Nate Smith

"Die Feuerwehr benötigte 17 Tage, um das Feuer im Camp unter Kontrolle zu bekommen. Zu dem Zeitpunkt hatte es 14.000 Häuser zerstört, von denen fast 90% im Ort Paradise lagen. Die Behörden verbrachten Wochen damit, die Ruinen nach menschlichen Überresten zu durchsuchen."
(Alastair Gee, Dani Anguiano / theguardian.com, 20. Dezember 2018)

Längst ist die Social Media Plattform TikTok auch zu einer Talenteplattform für die Musikindustrie geworden. Sogar in der traditionell zurückhaltenderen Country Music tauchen immer mehr Newcomer auf, die über TikTok auf sich aufmerksam machen und das Interesse von Plattenfirmen wecken. Schließlich ist es auch für diese viel einfacher, sich nur vor den Computer setzen zu müssen, um ein potentielles Talent in Augenschein zu nehmen, anstatt durch die Lande zu reisen, um sich Auftritte anzusehen. Und letztendlich liefert TikTok auch gleich das Entscheidende mit: nämlich die Publikumsreaktion!

So sind Namen wie u.a. Priscilla Block, Andrew Jannakos oder Tigirlily längst keine unbekannten mehr. Denn diese Nachwuchskünstler durften inzwischen Plattenverträge unterschreiben und schon ihre ersten Schritte in den Charts machen. Und hinter ihnen wartet eine ganze Reihe von Hoffnungsvollen wie u.a. Warren Zeiders, Chris Ruediger oder Will Dempsey, um es ihnen gleichzutun.

Einer weiterer von ihnen ist Nate Smith. Er hat am 5. November 2021 seinen ersten Vertrag mit Sony Music Nashville unterschrieben. Geboren und aufgewachsen in Kalifornien, kommt er früh mit Musik in Berührung. "Ich begann mit 9 Jahren zur Musik von Garth Brooks und Elvis zu singen", erzählt er im Interview mit dixiedeeblog.com. "Ich werde nie vergessen, wie ich als Kind Garth Brooks durch Stadien fliegen sah. Er ist immer noch eine riesige Inspiration für mich und ich hoffe, ihn eines Tages zu treffen."

Mit 23 Jahren macht er sich nach Nashville auf, kommt dort als Songschreiber unter Vertrag und beginnt Songs zu schreiben. Aber schließlich kehrt er nach Kalifornien zurück, nur um sein Zuhause in Paradise im Jahr 2018 an das schlimmste Buschfeuer in der Geschichte von Kalifornien zu verlieren. 86 Menschen verbrennen in der Hölle von Paradise.

Gemeinsam mit seinem Nachbarn Miykael Goodwin, der ebenso sein Hab und Gut verloren hat, schreibt Nate Smith ein Lied über das verlorene Zuhause: 'One of These Days': eines Tages werden wir die Sonne [wieder] aufgehen sehen in Paradise, eines Tages werden wir die Kirche an der Ecke wieder aufbauen. Das einfache Video verzeichnet auf Facebook über 100.000 Aufrufe und bestärkt Nate Smith wieder nach Nashville zurück zu gehen und es nochmal mit Musik zu versuchen.

Gesagt, getan und sein nächster Song (geschrieben mit Seth Corbitt) geht tatsächlich mit 2 Mio. Aufrufen bei TikTok viral.  Obwohl der Titel des Songs 'Wildfire' lautet, geht es nicht um das Feuer in Kalifornien (auch wenn es vielleicht der Aufhänger dafür war), sondern um eine brennende Liebe (sie ließ mein Herz brennen, wie ein Buschfeuer). Inzwischen kann der 2019 erschienene Titel auf Spotify über 17 Mio. Aufrufe verzeichnen.

Mit seiner markanten Stimme und einem Fingerspitzengefühl für eingängige Melodien fällt Nate Smith auf. Mit dem Song 'Under My Skin', der 2020 erscheint, beginnt er ein neues Kapitel, in dem er zeitlosen Country Soul mit einer Spur 70er Jahre Rock zu einem bittersüßen Sound mischt, wie es seine Homepage umschreibt. Auf Spotify bringt ihm das bis dato stolze 22 Mio. Aufrufe von 'Under My Skin'.

2021 erscheint das eingängige und doch so hoffnungslose 'Sleeve' über eine unglückliche Liebe. Noch intensiver präsentiert er den Titel in der Piano-Version

Nicht mehr nur um das ewige Thema Liebe geht es in Folge im ersten Song, der offiziell am 5. November 2021 für das Label Sony Music Nashville erscheint: 'Raised Up'. Geschrieben gemeinsam mit Trannie Anderson und Jonathan Smith, beschreibt der Song das, woran man sich in schwierigen Situationen aufrichten kann: immer wenn ich vom Weg abkomme, erinnere ich mich daran, wie ich aufgewachsen bin/aufgerichtet wurde.

"Für mich gilt, wenn ich mich verloren fühle, dann habe ich immer noch Gott", sagt der vormals als Pastor tätige Nate Smith in der Pressemitteilung zum Song, in dessen Titel sich das Wortspiel aus Aufwachsen und Erhört Werden findet. "Das hilft mir. Aber es kann für jeden etwas anderes sein. Etwas, das Großmutter gesagt hat oder ein Spruch, den man sich tätowieren hat lassen. Wie auch immer man seinen Weg zurück nach Hause findet."

Wieder weltlicher wird es im vorerst letzten Titel, dem am 19. November 2021 erschienenen 'I Don't Wanna Go To Heaven'. Ich möchte nicht in den Himmel, wenn der Himmel hier neben mir liegt. Als Piano-Power-Ballade würde man den Song wohl bezeichnen, vermittelt mit markanter Stimme und ehrlichen Emotionen. Noch hat Nate Smith keine eigene Wikipedia Seite und auch keinen Chart-Eintrag. Doch die Voraussetzungen, dass sich das demnächst ändern wird, sind jedenfalls sehr groß!


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