Balladen & Bangers: Handshakes in Heaven & Learn About Love

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"Was macht einen Banger? Das wichtigste ist der Hook, den man nicht mehr aus dem Kopf kriegt, nachdem man den Song nur einmal gehört hat. Außerdem hat er einen festen Beat, zu dem man sich einfach bewegen muss. Und Wiedererkennung ist ebenfalls ein Schlüssel." (DJ Rinehart / deepinthemix.com, 23. Juli 2023)

Der Bösewicht in mir

"Dieses Lied erschreckt mich, aber ich war noch nie in meinem Leben so sehr ausgehungert nach Ehrlichkeit und dieser Hunger bringt mich zu einem viel persönlicheren Moment in meinem Songschreiben. [...] Dieser Song ist ein sicherer Ort, an dem ich mich offen darüber äußern kann."
(Tenille Towns / rocknloadmag.com, 5. November 2021)

In den USA kämpft die inzwischen in Nashville beheimatete 27-jährige Tenille Townes noch um ihren kommerziellen Erfolg. In ihrer Heimat Kanada ist sie hingegen längst preisgekrönt und Stammgast in den Top-10 der Kanadischen Country Charts. Während  ihre letzte Single 'Girl Who Didn't Care' in den USA erst gar nicht in die Charts kam, erreichte der Song Platz 5 in Kanada.

Nun fügt die tiefsinnige Künstlerin ihrem bereits respektabem Reperoire ein weiteres Schmuckstück hinzu. Am 5. November 2021 veröffentlichte Tenille Townes den gemeinsam mit Alex Hope geschriebenen Song 'Villain in Me' mit zugeörigem Video. Darin bekennt sie, dass das Lachen in ihrem Gesicht manchmal nur eine Maske ist, hinter der auch dunkle Seiten stecken. Denn nicht immer erzählt das Augenscheinliche auch die ganze Wahrheit. Im Interview mit sweetyhigh.com beantwortet sie die Frage nach der für sie wichtigsten Textzeile des Liedes mit den Worten: "In der zweiten Strophe finde ich mich am meisten wider. Sie fühlt sich angstmachend an und gleichzeitig ist es befreiend, darüber zu sprechen."

Man sieht mich nur lächeln,
Sonnenschein und ein Lachen im Gesicht,
[aber] manchmal ist es eine Maske für mich,
so viel einfacher.

Denn nicht immer ist es nur Verletzlichkeit, die unter der Oberfläche schlummert. Manchmal sind es auch Seiten an uns, die wir gar nicht mögen, von denen wir eigentlich wünschen, niemand bekäme sie zu sehen.

Ermeut gelingt es Tenille Townes, die menschlichen Aspekte unseres Daseins in die nachdenkliche Mitte eines ihrer Songs zu stellen: "Ich denke, es macht deshalb Angst, weil wir uns wünschten, dass es diesen Teil [in uns] nicht gibt. Deshalb stülpen wir eine Maske darüber. In Wahrheit sind es die verletzlichsten Seiten an uns allen, die uns mutig machen. Und auch weniger einsam, wenn wir den Mut aufbringen, darüber zu sprechen."

Tenille Townes hebt sich nicht nur durch ihre tiefsinnige Beobachtungsgabe und die Fähigkeit, diese in Worte und Melodien zu formen, von anderen Künstlern ab, sondern auch durch ihre Stimme, die nicht durch Makellosigkeit glänzt, sondern durch Emotion und Phrasierung, so wie sie es einen im neuen Song mehr spüren als hören lässt. Wie schreibt doch ein Kommentar auf Youtube: "Was für eine Gabe du hast, das in Worte zu fassen, was Menschen fühlen, auf einem Niveau, das nur wenige haben."


So verhilft ihr der Mut, über eigene Schwächen zu singen, zum nächsten Schritt in der Karriere, indem der Song titelgebend für ihre erste Headlining-Tour in Amerika wird: The Villain in Me Tour. Ein Karriereschritt, der mit Sicherheit noch lange nicht das Ende der Leiter erreicht hat.

Die Stimme, die ich nicht hören will,
die verletzenden Worte, die ich sage,
die finsteren Wolken, die sich nicht auflösen nach dem Regen.
Ich versuche ein Held zu sein,
bis ich in die Knie gehe,
ja da ist ein Bösewicht in mir.
(Villain in Me / Tenille Townes, Alex Hope)


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