Es fällt schwer, mit dem kommerziellen Erfolg des erst im März diesen Jahres 30 Jahre alt gewordenen Luke Combs Schritt zu halten. Kaum 3 Jahre ist es her, dass er im Juni 2017 sein erstes Major Label Album "This One's For You" veröffentlicht hatte. Nach einer Deluxe-Version im Folgejahr, folgte 2019 erst das zweite Album "What You See Is What You Get" mit ganzen 17 Songs.
Beide Alben umfassen 34 Songs von denen 9 als Singles veröffentlicht wurden. Alle davon schossen auf Platz 1 in den Radio (Billboard Country Airplay) Charts und blieben dort teilweise mehrere Wochen lang. Etwas, das es bisher noch nicht gegeben hat. Die vorerst letzte Single, das eingängige, uptempo 'Lovin' On You' mit dem nostalgischen, augenzwinkernden Rückblick auf die erste Liebe von Luke Combs, erreichte am 31. August 2020 die Spitze der Charts und verblieb dort für ganze 4 Wochen.
In Zeiten, in denen es nicht mehr ungewöhnlich ist, dass eine Single bis zu 50 Wochen (und mehr) benötigt, um auf Platz 1 zu gelangen, stand 'Lovin' On You' nach unglaublichen 11 Wochen schon dort! Wie es scheint, ist das Label-Team von Luke Combs längst nicht mehr darauf angewiesen, die hoffentlich richtige Single auswählen zu müssen, denn egal was veröffentlicht wird, das Publikum konsumiert es schneller, als man es im besten Fall erhoffen möchte. Vielmehr produziert Luke Combs mit seinen Hits eine Burn-Rate, die es zur Herausforderung macht, schnell genug neues Material anzuliefern.
Dem wird am 23. Oktober 2020 mit einer weiteren Deluxe-Version, diesmal von seinem zweiten und nach wie vor aktuellen Album "This Is What You Get", Rechnung getragen. 6 neue Songs finden sich darauf und damit in Summe ganze 23 Titel. Grund genug, in der CD-Version die neuen Songs auf einer zweiten Scheibe beizulegen. Und gleichzeitig den Titel ein wenig zu ändern: "What You See Ain't Always What You Get".
Wieder zeichnet Luke Combs als Songschreiber-Maschine für die neuen Titel mitverantwortlich und liefert erneut ein gelungenes Potpourrie ab, das für jeden etwas zu bieten hat. Da ist das bereits in den Social Media Kanälen in akustischer Version veröffentlichte 'Six Feet Apart', das sich -wie der Titel unschwer erkennen lässt- mit den Auswirkungen der Pandemie befasst. Im rockigeren 'Cold As You' ertränkt er seinen Liebesschmerz in einem Bier, das so gefühllos und kalt ist, wie sie.
In 'The Other Guy' geht es einem anderen Typen noch viel schlechter, als ihm selbst, weil dieser im Gegensatz zu ihm, noch immer nicht sein gebrochenes Herz verarbeitet hat: du solltest den anderen Typen sehen, der dich immer noch vermisst und sich nächtens wünscht, dass du wieder nach Hause kommst. Im Liebeslied 'Without You' unterstützt ihn Amanda Shires nicht nur stimmlich, sondern bringt mit ihrer Fiddle auch einen traditionellern Vibe in den Song.
Ein wenig kitschig wird es schließlich in der Ballade 'Forever After All', wenn sich die Erkenntnis einstellt, dass nichts ewig hält - außer unsere Liebe. Alle Songs präsentiert Luke Combs mit seiner inzwischen unverkennbaren Stimme voller Leidenschaft und Hingabe, kraftvoll und doch einfühlsam. Mit Sicherheit eines der Geheimnisse seines Erfolges, was inzwischen auch einen Regen an Preisen und Auszeichnungen ausgelöst hat.
Trotzdem ist die neue Single keiner der Deluxe-Titel, sondern der letzte Song aus der Original-Version des zweiten Albums "What You See Is What You Get". Geschrieben als Widmung an seine damals noch zukünftige, jetzt aktuelle Ehefrau proklamiert 'Better Together' unmissverständlich, dass manche Dinge einfach zusammengehören. Denn dann sind sie am besten. So wie eine Tasse Kaffee und ein Sonnenaufgang oder eine Männerrunde und Bier. Und als Draufgabe findet sich in der Bridge dann noch der versteckte Hochzeitsantrag, wenn Luke Combs singt, das gilt auch für deinen Vor- und meinen Familiennamen. Beide sind zusammen besser!
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