Tagebuch einer Songschreiberin

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"Sei aufgeschlossen und höre es an einem ruhigen Ort. Lass dich mitnehmen. Höre es von Anfang bis zum Ende. Ich hoffe, du lernst ein bisschen über mich oder vielleicht auch über dich. Wir alle versuchen das [Leben] zu verstehen oder brauchen auch mal eine Pause davon. Lasst mich euch dabei helfen." (Lanie Gardner / sweetyhigh.com, 25. Oktober 2024)

Jekyll oder Hyde?

Am 28. April 2015 veröffentlichten die 3 Musik Labels Big Machine Label Group, Republic Records und John Varvatos Records gemeinsam das mit viel Spannung erwartete 4. Studioalbum der Zac Brown Band. Ziel dieser strategischen Allianz ist es, Zac Brown "auf das nächste Level zu heben und gemeinsam mit ihm ein globales Musikpublikum zu erreichen", wie es Scott Borchetta, President & CEO von Big Machine Label Group formulierte.
"Wir freuen uns darauf, neue Fans weltweit zu erreichen.", ließ Zac Brown verlautbaren.

Und dieses Ziel möchte man mit dem neuen Album "Jekyll & Hyde" erreichen. Ein Werk, welches das ohnehin schon ungewöhnlich breite Musikspektrum der Band noch weiter machen soll. Weit genug, um die ganze Welt damit aufnehmen zu können. Ist das nun Kalkül oder doch einfach nur die ungebändigte musikalische Seele von Zac Brown?



Die Musik, die man jedenfalls auf dem neuen Album zu hören bekommt, ist in der Tat ein Potpourri an Musikstilen, die einen hilfesuchend nach einem Haltegriff suchen lässt. Diese Verwirrung spiegelt sich auch bei den Fans wider, wenn man die ersten Kritiken auf amazon.com verfolgt. Ähnlich wie bei Bon Jovi, als dieser sein Nashville Album veröffentlichte, sind auch hier die Kommentare von höchst überschwenglich bis zu ratlos und völlig enttäuscht.

Aber in diesem Fall ist eine Kritik wohl besonders subjektiv und wahrscheinlich wenig hilfreich. Da muss sich jeder selbst ein akustisches Bild machen. Mit 16 Songs ist die Auswahl reichlich und ich denke, jeder Musikliebhaber sollte mindestens einen Song finden, an dem er oder sie hängen bleibt.

Verbal lässt sich das bunte Puzzle nur andeuten. Denn da gibt es klassischen Inselsound, den Zac Brown mit Jimmy Buffet oder Kenny Chesney teilt ('Castaway'), Mainstream Country ('Homegrown'), krachenden Rock ('Heavy is the Head' mit Chris Cornell von Soundgarden, aktueller Nummer 1 Hit in den US Rock Charts), Swing im Sinatra-Stil ('Mango Tree'), ein nach David Guetta klingendes 'Tomorrow Never Comes', eine Grunge-Rock-Jam Nummer ('Junkyard'), 'One Day' das nach Glen Campbell aus den 1970ern klingt, Electronic Dance Music ('Beautiful Drug'), chillige Pop Musik und neue Single 'Loving You Easy'.

Und natürlich auch klassische, akustische Zac Brown Songs ('I'll Be Your Man') oder das schon vielzitierte und von Jason Isbell geschriebene Anti-Kriegslied 'Dress Blues' über einen gefallenen Soldaten, der in der blauen Uniform in seine Heimatstadt zurückkehrt. Wer seine Musik grenzenlos mag, ist bei Zac Brown sicherlich gut aufgehoben. Für viele Country Fans werden Teile des Albums aber wohl zu schwer verdaulich sein.

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