Kalt wie du
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Manchmal kommt das widersprüchliche Gefühl auf, Luke Combs gelingen keine großen Hits. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Fans und Radio verschlingen jede Single, die der 31 jährige Sänger aus North Carolina veröffentlicht. Alleine die Deluxe-Version seines aktuellen Albums hat (mit 18 Songs) auf Spotify bereits über 1 Milliarde Streams generiert. Unglaubliche 11 Singles hat er in den letzten 4 Jahren aus seinen ersten beiden Alben (und deren Deluxe-Versionen) veröffentlicht und jede einzelne hat die Nummer-1 der Radio (Billbaord Country Airplay) Charts erreicht!
Abgesehen davon, klettern seine Singles so schnell in den Charts nach
oben, dass sie im Schnitt nach nur 20 Wochen an der Spitze stehen. Also in
weniger als der halben Zeit, die andere Hits von weniger großen Stars dorthin
benötigen. Das führt aber gleichzeitig auch dazu, dass die Songs schneller
wieder aus den Charts verschwinden. Nur um möglichst nahtlos wieder durch einen neuen Song
ersetzt zu werden, um das Erfolgsrad am Laufen zu halten. Das führt dazu,
dass die Hits von Luke Combs wie ein Eilzug nach dem anderen an einem vorbei
rasen und es immer schwerer fällt sie voneinander zu unterscheiden.
Dass auch die 12. und aktuelle Single in Folge die Spitze der Charts erreichen wird, daran gibt es wohl kaum einen Zweifel. Denn erst Anfang Juli veröffentlicht, steht die Single mit Riesenschritten nach nur 5 Wochen bereits auf Platz 21 in den Radio (Billbaord Country Airplay) Charts. Und 'Cold As You' spielt erneut die Stärken von Luke Combs aus, mit denen er in kürzester Zeit zum dominierenden Star des Genres wurde: eine kernige Stimme, ein eingängiger Refrain und eine Produktion, die auf festen Country-Beinen steht, und immer ganz knapp am Rock vorbeischrammt.
Auch textlich greift der aktuelle Hit kein neues Thema auf, sondern bringt die x-te Beschreibung, was Liebeskummer so mit einem macht. Wie fast immer, ist Luke Combs selbst Songschreiber, diesmal zusammen mit Randy Monatana, Jonathan Singleton und Shane Minor. In nur zwei Strophen und einem Wortspiel-Refrain wird das Thema leicht verständlich und doch sehr bildhaft auf den Punkt gebracht.
So beschreibt die erste Strophe, wohin sich Männer zurückziehen, wenn die
Liebe sie enttäuscht hat: in eine kleine Kneipe an irgendeiner Nebenstraße, wo
sich die Trucks der Arbeiter auf ihrem Weg nach Hause einfinden, um bei der Happy Hour die Anstrengungen des Tages zu vergessen.
Und der Refrain lädt unmittelbar ins Innere der Spelunke ein, wo ein Willie
Nelson Song aus der Jukebox schallt, die kaputte Uhr an der Wand präziese die
Stunde des Dienstschlusses anzeigt und man an der Bar ein Bier bekommt, das
nicht ganz, aber fast so kalt ist wie sie es ist.
Und in der abschließenden Strophe, wohl zu fortgeschrittender Stunde, nachdem ihr Bild auf der Dartscheibe als Zielscheibe gedient hat, fällt noch der unvermeidliche Vergleich, dass die Wände des Lokals wohl noch nie gesäubert wurden, aber immer noch nicht so dreckig sind, wie sie ihn behandelt hat.
Da gibt es keine Zweifel, worum es geht. Das sind Emotionen, die jeder schon mal erlebt hat. Und Luke Combs kann zur Zeit einfach nicht anders, als wieder einen Hit daraus zu machen. Einen weiteren Nummer-1 Hit, den man zu unrecht viel zu schnell wieder vergessen oder auch einfach nur mit 'Beer Never Broke My Heart' verwechselt hat.
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Kommentare
Sehr gut geschrieben!!!
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