Tagebuch einer Songschreiberin

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"Sei aufgeschlossen und höre es an einem ruhigen Ort. Lass dich mitnehmen. Höre es von Anfang bis zum Ende. Ich hoffe, du lernst ein bisschen über mich oder vielleicht auch über dich. Wir alle versuchen das [Leben] zu verstehen oder brauchen auch mal eine Pause davon. Lasst mich euch dabei helfen." (Lanie Gardner / sweetyhigh.com, 25. Oktober 2024)

Wild World Deluxe

"Der Song ist schon vor Jahren entstanden und doch bewegt er mich immer noch jedes Mal, wenn ich ihn hervorhole. Der Kern meiner Fangemeinde fragt schon seit Jahren danach. Dank an euch und die Veröffentlichung von Wild World Deluxe. Und Dank an Westin & Dan für all die Jahre des gemeinsamen Songschreibens."
(Kip Moore / Twitter, 12. Februar 2021)


Gemeinsam mit Dan Couch und Westin Davis hat Kip Moore den Song 'Man's Gotta Do' geschrieben und als letzten Song für die Deluxe-Version seines aktuellen Albums "Wild World" aufgenommen, das am 12. Februar 2021 erschienen ist. Es ist einer von 4 neuen Titeln, mit denen das im Mai 2020 erschienene Original-Projekt nun 17 Lieder umfasst. Eine Veröffentlichung, die Kip Moore mit einem echten Live-Auftritt (limitierte Karten waren schnell vergriffen) im legendären Ryman Auditorium in Nashville feierte.

Bereits im Oktober 2020 war der Heartland Rock von 'Don't Go Changing' als trotziger Appell gegen eine sich ständig verändernde Welt erschienen. Am 15. Jänner 2021 folgte als zweite Vorab-Veröffentlichung das gemeinsam mit Luke Dick, Bobby Terry und Westin Davis geschriebene 'How High', dessen kleines Wortspiel im Titel schon darauf hinweist, welche Metapher gemeinst ist, wenn es um dieses besondere Liebesbekenntnis geht:
Wir reisen auf Sternen durch Raum und Zeit,
betten uns in ein Lager auf der Milchstraße,
schauen hinunter auf eine Million Monde,
so high, so high machst du mich.

Da der Song damit dann doch wenig Stoff -abgesehen von der Möglichkeit psychodelischer Sequenzen-  für ein zugehöriges Video liefert, hat sich Regisseur PJ Brown für eine inhaltlich etwas abweichende Umsetzung entschieden. So setzt er das unendliche Glücksgefühl des Refrains in den größeren Rahmen und betont damit nicht nur die Vergänglichkeit des Lebens, sondern fordert damit auch auf, sich selbstbewusst den Weg zu seinem eigenen Glück zu suchen.

Der dritte neue Song lässt mit dem Titel 'Midnight Slow Dance' eine sanfte Ballade erwarten, aber spätestens der Text belehrt einen eines besseren. Denn es geht nicht so sehr um stille Romantik, sondern vielmehr um das verzehrende Verlangen nach dieser geheimnisvollen Fremden. Der mitternächtliche Tanz im Titel ist nichts anderes, als eine verharmlosendere Umschreibung für eine viel brennendere Lust: ich möchte den ganzen Raum mit einem langen feuchten Kuss in Flammen setzen.

Den Weg zurück zum Geschichtenerzähler findet Kip Moore jedoch mit dem eingangs erwähnten Schlusstitel auf dem Album. Denn 'Man's Gotta Do' (geschrieben gemeinsam mit Westin Davis und Dan Couch) wird nicht nur zum Drehbuch über die frühe Lebensgeschichte eines jungen Mannes, sondern auch zur Metapher für die Unberechenbarkeit des Lebens.

Denn schon als Kind muss der Protagonist im Lied seinen Vater ziehen lassen, der ihm zum Abschied nicht nur erklärt warum er geht, sondern auch, dass er als Sohn darin keine Schuld sehen dürfe:
Deine Mutter und ich, wir haben es versucht,
aber wir können nicht miteinander,
ich weiß, du hast sie weinen gehört,
aber mein Sohn, es ist nicht deine Schuld.
 
Jahre später fährt der junge Mann seinen ersten Wagen,
und Katie fragte ihn, ob sie mitfahren könne
und auf dem Rücksitz gingen sie dann zu weit.
Kaum siebzehn, war sie schon 3 Wochen überfällig.
So suchte er sich einen Job und teilte seiner Mutter mit,
dass der Schulabschluss vorerst warten müsse.

So ist der Junge viel zu früh gezwungen, sich der Verantwortung eines Mannes zu stellen. Und es wird ihm bewusst, dass
das Leben manchmal nicht nach Plan läuft,
so sehr man sich auch bemüht,
es liegt nicht in deinen Händen.
Und manchmal taucht es sogar auf,
lange bevor man es möchte.

Ein letztes Mal wird die Unvorhersehbarkeit des Lebens in der Bridge des Liedes beschrieben, wenn der junge Mann noch nicht 21 Jahre alt ist (und daher in den USA gesetzlich keinen Alkohol kaufen darf), die Frau für's Leben gefunden hat, um dann mit dem Militär in eine ungewisse Zukunft zu gehen:
 
Noch immer darf er keinen Alkohol kaufen,
dafür kaufte er einen Diamanten für ihre Hand.
In 14 Tagen wird er in ein fremdes Land verschifft.
 


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