Whiskeysippi
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"Der Song erinnerte mich an die Rock Einflüsse von Travis Tritt, den ich liebe, und das war eines der Elemente, die ich [für diesen Song] wollte. Mein Produzent Jimmy Ritchey und ich gingen damit ins Studio und das Ergebnis war mehr als ich es mir je vorzustellen gewagt hätte: Vollgas vermischt mit etwas Mississippi Delta Soul."
(Andy Velo / americansongwriter.com, 20. November 2020)
Noch hat er weder Plattenvertrag oder eine eigene Wikipedia-Seite. Und das, obwohl es schon fast 10 Jahre her ist, dass der junge Musiker Andy Velo aus Georgia 2012 seinen Weg nach Nashville gefunden hatte. Längst hat er eigenständig Musik veröffentlicht und in Ermangelung anderer Optionen so etwas wie sein eigenes Label Suwanee Creek Music gegründet. Dort veröffentlichte er seine bisherige Musik als Zusammenfassung 2018 auf einem Album mit 19 Songs neu.
Dass es inhaltlich dabei um wenig Neues oder Anspruchsvolles geht, erkennt man schnell, wenn man die Titel der Songs überfliegt. Denn sie handeln von einfachen, aber klassischen Country Themen: Dirt Roads, Small Towns, Blue Collar, Backroads, Beer, Barn und Southern Drinks. Trotzdem trifft er musikalisch einen Nerv - und zwar den der 1990er Country Music, die in den vergangenen Jahren ein überraschendes Revival feiern durfte.
"Ich war ein Kind der 90er und seiner Country Music", betonte er im Interview mit americansongwriter.com. "Das ist immer noch das, was ich am meisten höre. Das ist es, was ich auch als Künstler bin und was ich gut kann."
Das unterstreicht er auch mit seinem aktuellen Song, der bereits im November 2020 erschienen ist. 'Whiskeysippi' mit seiner Verballhornung von Whiskey und Mississippi ist eigentlich kein neuer Song, denn bereits 2017 hatte ihn der hoffnungsvolle Luke Aaron aufgenommen. Leider verhalf ihm das nicht zum Durchbruch, auch wenn das zugehörige Video auf youtube ihm bis dato rund 135.000 Aufrufe eingebracht hat.
Der Song handelt von der mit wenig Vorbildwirkung behafteten Hingabe an den Whiskey ("keine Gnade für meine Leber / morgen könnte etwas verschwommen sein / denn heute nacht werde ich dort landen, wo immer mich der Whiskey hintragen wird") und erinnert damit an den Klassiker von Willie Nelson, mit dem dieser seit Jahrzehnten seine Konzerte zu eröffnen pflegt. Mit dem Unterschied, dass letzterer mit 'Whiskey River' die Erinnerung an eine Frau zu vertreiben sucht: "Whiskey vernebel meinen Geist, damit mich ihre Erinnerung nicht mehr quält".
So huldigt 'Whiskeysippi' irgendwie unmotiviert ganz einfach nur dem Alkohol. Dabei finden sich mit Trevor Rosen (von Old Dominion), Josh Jenkins (von der Band Green River Ordinance) und Matt Jenkins sehr namhafte Songschreiber hinter dem Titel. Jedenfalls hat die Textzeile über den 2-Tonner-Herzschmerz, der langsam Gas gibt, dazu geführt, dass Andy Velo seiner Band nun den Namen Two-Ton Heartache Band verliehen hat.
Unter dem Strich bleibt 'Whiskeysippi' nicht nur der Vorbote auf ein angekündigtes Doppelalbum, sondern trotzdem ein kurzweilig unterhaltsamer Titel, dessen Stärke weniger im Text, als der musikalischen Umsetzung liegt.
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