2024: an der Kreuzung von Pop und Country

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"2024 demonstrierten Pop-Künstler ihr Liebe für Country Music, und die Wählerschaft der Grammy Awards honorierte das. Pop und R&B Stars dominierten die Country Grammy Nominierungen, darunter Beyoncé, die als einzige Künstlerin eine Nominierung in allen 4 Country Kategorien erhielt." (Melinda Newman / billboard.com, 8. November 2024)

Six-Pack Mashup

Six-Pack Mashup? Was soll denn das bedeuten?

Nun ja, ein Mashup ist das nahtlose Neu-Kombinieren bestehender Medieninhalte und hat speziell im Musikfeld etwas mit Remixes zu tun. Entstanden bereits in den 1990er Jahren war es ursprünglich den Spezialisten mit entsprechender Software vorbehalten.

Durch die technischen Fortschritte und die allgemeine Verfügbarkeit von Software findet man solche musikalische Mashups inzwischen sehr häufig im Netz und dann und wann auch schon mal im Radio. Speziell dann, wenn ein solches Mashup gut gelungen ist und aus bestehenden Musikstücken gewissermaßen ein Neues erschafft.

Ein sehr gelungenes Beispiel eines solchen Mashups ist 'Fancy'. Zwei Songs mit gleichem Titel, aber musikalisch an komplett unterschiedlichen Musikspektren angesiedelt:

1) Iggy Azalea, Australische Rapperin, brachte ihren Song 2014 auf Platz 1 der Billboard-100 Pop Charts.
2) Reba McEntire coverte den Bobby Gentrie Hit 'Fancy' und machte ihn 1991 zum Country Top-10 Hit.

Dieser Mashup kombiniert auch noch geschickt die visuelle Ebene aus den beiden Videos.

In den letzten Wochen hat ein spezieller Mashup für etwas Aufsehen gesorgt: 'Sir Mashalot' erstellte mittels ProTools einen Mashup von 6 Country Hits (aha, daher also der 'Six-Pack'). Das Hobby-Produkt tauchte bereits im November 2014 auf youtube auf, aber erst als es einige Medienquellen zum Jahreswechsel aufgriffen (u.a. publizierte sogar USA Today einen Artikel darüber), wurde es zum wirklich heißen Thema und hat inzwischen über 4 Millionen Klicks.

Und 'heiß' deshalb, da es zu demonstrieren scheint, wie austauschbar Country Hits gestrickt sind!

Grundsätzlich muss man ja mal sagen, 'Hut ab' vor der Idee, Mühe und dem durchaus gelungenen Endprodukt. Andererseits ist es nun nicht so verwunderlich, dass eine Stilrichtung ähnliche Rhythmuselemente hat, speziell wenn es sich um erfolgreiches Chartmaterial handelt und in diesem Fall noch dazu eine Handvoll Songwriter die Urheber sind.

Und wenn man genau hin hört, wird man auch erkennen, dass die Geschwindigkeiten zwischen den Titeln angepasst wurden, um die Übergänge zu optimieren. Auch kann man ganz gut erkennen, dass immer nur ein Titel im Vordergrund zu hören ist, die restlichen von der Lautstärke zurückgeregelt werden.

Es mag sich nun jeder selbst ein Bild darüber machen, ob das Endprodukt störend ist, weil es so plakativ darauf hinweist, dass ein aktueller Ausschnitt (und mehr ist es ja nun doch nicht) aus Country Hit Songs einfach austauschbar ist, oder ob man einfach über das gelungene Six-Pack Mashup schmunzeln kann.

Das nun also sind die verwendeten Hits:
- und das ist der Mashup!



P.S.: dass es solche Mashups auch im Pop-Bereich gibt, das professionel erstellte Video von DJ Earworm, das einen Querschnitt der 2014-er Pop Hits zeigt, und dabei angeblich weniger Geschwindigkeitsanpassungen vornehmen musste, als 'Sir Mashalot'.

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