2024: an der Kreuzung von Pop und Country

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"2024 demonstrierten Pop-Künstler ihr Liebe für Country Music, und die Wählerschaft der Grammy Awards honorierte das. Pop und R&B Stars dominierten die Country Grammy Nominierungen, darunter Beyoncé, die als einzige Künstlerin eine Nominierung in allen 4 Country Kategorien erhielt." (Melinda Newman / billboard.com, 8. November 2024)

Das war 2014


Wie kann es nur sein, dass sich schon wieder ein Jahr verabschiedet hat und ein Neues angebrochen ist? (Country-)Musikalisch war es ein durchaus Gutes und spontan fallen mir da so einige Highlights ein:

Das große Comeback: für die zweifellos größten Schlagzeilen sorgte natürlich das Comeback von Garth Brooks. Und als wäre das nicht schon Sensation genug, nach 13 Jahren wieder auf die Konzertbühnen zurück zu kehren und dabei wie der 'Wiederauferstandene' gefeiert zu werden, gab es da noch eine Reihe von zusätzlichen Schlagzeilen, wie
  • das Fiasko des Comeback Konzertspecials in Dublin, das nach 400.000 verkauften Tickets abgesagt werden musste
  • die Veröffentlichung des ersten Albums mit komplett neuer Musik seit 2001, "Man Against Machine"
  • die Bekanntgabe der neuen Downoad Plattform 'GhostTunes'
  • und ein Verkaufsrekord jagte den nächsten, was die Tickets für seine aktuelle Welttournee angeht (rund 1 Mio. verkaufte Karten in knapp 4 Monaten)


Die offizielle Abkehr: mindestens ebensoviel Medienecho gab es für Taylor Swift und ihr neues Album "1989", mit dem sie offiziell dem Country-Genre den Rücken kehrte und ins Pop-Lager wechselte. Was so mancher im Vorfeld kritisch sah, wurde zum durchschlagenden kommerziellen Erfolg für Taylor Swift (alleine in der ersten Woche wurden unglaubliche 1,2 Mio. Einheiten des Albums verkauft!), und sie stieg damit heuer zum aktuell größten Popstar weltweit auf (wenn man mal One Direction als Gruppe außen vor lässt). Da kann man es sich wohl auch leisten, seine Musik von Spotify einfach abzuziehen. Ein Tatbestand, der sogar Österreichischen Medien eine Meldung wert war.


Der geheime Ohrwurm: kein Song war so ansteckend und mitreissend, brannte sich so sehr ins Gedächtnis, war so unvergesslich wie dieser - wenn man ihn denn zu hören bekam! Und daran lag ein wenig das Problem. 'Got A Feeling' ist ein Country-Rocker aus dem Debütalbum "Throw Down" (zum Country Album des Jahres 2013 gekürt) des Kanadischen Interpreten Tim Hicks. In Kanada ein Top-20 Hit, gelang der Sprung in die viel mehr trendbestimmende USA leider nicht. Zumindest noch nicht.
Denn die aufstrebende US-Band Blackjack Billy, die auf dem Song gemeinsam mit Tim Hicks zu hören ist (und die ihre Musik als 'Redneck Rock' bezeichnen), hat im Dezember 2014 ihr erstes Album "Rebel Child" veröffentlicht. Und der erste Titel darauf ist der Überdrüber-Ohrwurm 'Got A Feeling'.


Das beste Album: Geschmäcker sind immer subjektiv, aber eines der aufregendsten Alben, weil so vielseitig, lieferte 2014 zweifellos Little Big Town ab. Nach ihrem Riesenhit 'Pontoon' aus dem Jahr 2012 war die Frage, ob es der einzige große Hit bleiben würde, nachdem es rund 10 Jahre gedauert hatte, diesen einen Hit zu landen.
Aber mit dem aktuellen Album "Pain Killer" legte Little Big Town ein mutiges Werk vor, das nicht aktuellen Chart-Trends folgte. 'Day Drinking', die erste Single daraus erinnerte vom Sound her noch ein wenig an Pontoon, war ein Top-5 Hit und sorgte dafür, dass die Band in den Charts blieb. Man kann aber gespannt sein, was an Hits aus dem Album 2015 liefern wird, speziell die spektakulär-einfache, aktuelle Single 'Girl Crush', die bereits zu Recht mit viel Vorschuss-Lorbeeren bedacht wurde.


Das erfolgreichste Paar: das "Power-Couple" des Jahres waren zweifellos Miranda Lambert und Blake Shelton. Beide veröffentlichten ihr neues Album 2014. Beide waren bei Award Shows in fast allen Kategorien, die es da so gab, nominiert. Auch wenn sie nicht alles abräumen konnten, war immer etwas für sie dabei:
  • Miranda Lambert: beste Sängerin / beste Single (Grammy Awards), bestes Video einer weiblichen Interpretin (CMT Music Awards), beste Sängerin / beste Single / bestes Album / bestes Duett (CMA Awards)
  • Blake Shelton: bester Sänger (CMA Awards), bester Song (iHeart Radio Awards), Gewinner von 'The Voice' als Coach zum 4. Mal
Blake Shelton wurde vorallemn durch seine sympatische und schlagfertige Art als Coach bei 'The Voice' nach 7 Staffeln zu einem vertrauten Namen in den USA. Ein Umstand, der nicht nur seiner Karriere immens hiflreich war, sondern auch seinen Schützlingen aus 'The Voice', die er immer wieder unterstützte oder gar als Duett-Partner ins Boot holte. Cassadee Pope, Danielle Bradberry, Gwen Sebastian und The Swon Brothers aus seinen Teams hatten inzwischen erfolgreiche Auftritte in den Charts. Der Gewinner aus der aktuellen Staffel, Craig Wayne Boyd, schaffte sogar etwas, das bisher nur Garth Brooks erreicht hatte: Charteinstieg auf Platz 1 mit dem selbstgeschriebenen Song aus dem Finale: 'My Baby's Got A Smile On Her Face'.


Miranda Lambert punktete mit dem neuen Album "Platinum", sowie einem erschlankten Look. Sie hielt die Ehre der Frauen hoch, in einem Jahr, in dem viele anmerkten, dass weibliche Interpreten kaum in den Charts vertreten waren.


Das heißeste Video: dass Country Videos inzwischen sehr sexy sind, sollte inzwischen bekannt sein. Genaugenommen führte das im Zuge der Diskussionen um Bro-Country 2014 schon zu heftigen Diskussionen. Mit Bro-Country hat Keith Urban nichts am Hut, trotzdem lieferte er das heißeste Video des Jahres mit 'Somewhere In My Car' (knapp vor 'Burning It Down' von Jason Aldean, heiß im wahrsten Sinne des Wortes).


Der böseste Song: Maddie & Tae kannte zu Beginn des Jahres noch niemand. Durch ihren zynischen Song 'Girl In A Country Song' kennt sie zum Jahresende jeder im Country Genre. Im Text des Liedes -und nicht zuletzt im höchst unterhaltsamen Video dazu- hinterfragen sie mit beissendem Humor, die Rolle der Frau in den aktuellen Chart Hits. Reicht es nur mehr zu sexy Beiwerk? Sowohl Text als auch Video sind lesens- bzw. sehenswert.

Das unterhaltsamste Video: und nocheinmal zeigt Blake Shelton seinen Humor mit dem gelungenen Video zu 'Doin' What She Likes' aus dem aktuellen Album. Eigentlich geht es im Song darum, die Dinge zu tun, die sie glücklich machen. Dass das manchmal auch nach hinten losgehen kann, zeigt das Video auf höchst unerhaltsame Weise.

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